Die Frage nach der Zukunft des Museums stand am Anfang der Wiener Kunstinitiative museum in progress, die 1990 von Kathrin Messner und Josef Ortner gegründet wurde und den Fokus auf die Entwicklung neuartiger Präsentationsformen für zeitgenössische Kunst legte. In Anlehnung an den „erweiterten Kunstbegriff“ von Joseph Beuys beansprucht und erweitert der gemeinnützige Kunstverein den Museumsbegriff und transformiert durch seine Aktivitäten den öffentlichen und medialen Raum in ein „Museum“ für seine Kunstprojekte. Ohne eigenes Ausstellungsgebäude operiert museum in progress demnach jenseits traditioneller Präsentations­formate; stattdessen dienen etwa Zeitungen und Magazine, Plakatflächen, Gebäudefassaden, Konzertsäle, das Fernsehen oder das Internet als Ausstellungsräume, wodurch ein riesiges, auch kunstferneres Publikum mitten in seinem Lebensalltag erreicht werden kann.

museum in progress ist ein kreatives Labor für innovative Ausstellungsformen und nutzt Zwischenräume, die so zu künstlerischen Freiräumen werden. Als „Museum des 21. Jahrhunderts“, das sich „in progress“ befindet, sich also laufend weiter verändert, zielen seine kontextabhängigen und temporären Kunstprojekte stets auf die Schnittstelle von Kunst und Leben.

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