• 02.12.2025, 11:14:32
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vida-Gewerkschafter zum Präsidenten der Sektion Eisenbahn in der Europäischen Transportarbeiter-Föderation gewählt

ETF-Tauchner fordert: Mit digitaler Arbeitszeiterfassung Druck vom Zugpersonal nehmen – Einzelwagenverkehr stärken und Direktvergabemöglichkeit erhalten

Wien. (OTS) - 

Der österreichische Eisenbahngewerkschafter der Transportgewerkschaft vida, Gerhard Tauchner, wurde heute, Dienstag, in Brüssel einstimmig von europäischen Eisenbahngewerkschafter:innen zum Präsidenten der Sektion Eisenbahn in der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) gewählt.

In der ETF-Sektion Eisenbahn sind 63 Gewerkschaften aus 38 europäischen Ländern vertreten. Gerhard Tauchner ist seit 2011 in der Sektion tätig und seit 2022 auch Mitglied des ETF-Präsidiums.

Die europäische Gewerkschaftszusammenarbeit sei ihm nicht nur ein „Herzensanliegen“. Angesichts des politischen Kurses der Europäischen Kommission pro Liberalisierung und Wettbewerb im Eisenbahnsystem und des dadurch entstandenen zusätzlichen Drucks auf die Arbeits- und Sozialbedingungen sei Zusammenarbeit „unersetzlich“, bedankt sich Tauchner nach seiner Wahl bei den Delegierten: „Diesen Entwicklungen können wir uns nur gemeinsam als ETF entgegenstemmen. Wir setzen dabei vordergründig auf den sektoralen sozialen Dialog in Europa. Sollten Konflikte mit den Arbeitgebern aber unausweichlich werden, werden wir diese nicht scheuen.“

Als gelernter Lokführer engagiert sich Tauchner seit Jahren auf zwischenstaatlicher und europäischer Ebene zudem für verbesserte Einsatzbedingungen für das Zugpersonal im grenzüberschreitenden Verkehr. Eines der dringlichsten Anliegen in diesem Zusammenhang sei die Einführung einer fälschungssicheren, digitalen Erfassung der Arbeits- und Ruhezeiten für das Zugpersonal. „Wir brauchen Möglichkeiten, um die Arbeitszeiten erfassen und kontrollieren zu können. Damit wollen wir Druck von den Beschäftigten nehmen und die Sicherheit im Eisenbahnbetrieb stärken. Beides gelingt nur mit fälschungssicheren Aufzeichnungsmöglichkeiten“, betont Tauchner.

Dauer und Inhalte der Ausbildung für Eisenbahner:innen unterscheiden sich in den EU-Mitgliedsländern noch immer sehr stark, fordert der Gewerkschafter unter dem Aspekt der Sicherheit europaweite Harmonisierungen auf hohem Niveau ein. „Keinesfalls darf dies bedeuten, dass Ausbildungsstandards oder Sprachanforderungen gesenkt werden. Denn das gefährdet nur gute Arbeitsbedingungen und die Eisenbahnsicherheit.“

Weitere große Herausforderungen, welche Liberalisierung und Wettbewerb in Europa mit sich gebracht haben, sieht der Gewerkschafter im Schienengüterverkehr: Hier stehe der Einzelwagenverkehr aufgrund des Wettbewerbsnachteils durch die billigere LKW-Konkurrenz massiv unter Druck. Tausenden Beschäftigten in Europa drohe dadurch Arbeitsplatz- und Existenzverlust. „Hier braucht es endlich faire Wettbewerbsbedingungen zwischen Schiene und Straße“, fordert Tauchner.

Im Schienenpersonenverkehr will sich der Gewerkschafter entgegen dem politischen Dogma der Europäischen Kommission zur Forcierung eines reinen Ausschreibungswettbewerbs für den Erhalt der Direktvergabemöglichkeit von Strecken an Betreiber einsetzen: „Ausschreibungswettbewerbe, die sich rein am billigsten Bieter orientieren, bergen die Gefahr von Sozialdumping für die Beschäftigten und mangelnder Sicherheit für alle im System Eisenbahn.“

„Gemeinsam müssen wir die Interessen der Beschäftigten auf europäischer Ebene weiter stärken. Denn in Brüssel werden die Entscheidungen gefällt, welche sich direkte auf die Arbeitsbedingungen der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner vor Ort auswirken“, bekräftigt Tauchner abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Gewerkschaft vida / Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling
Telefon: +43 664 6145 733
E-Mail: hansjoerg.miethling@vida.at
Website: https://www.vida.at

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