- 19.08.2025, 12:24:03
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VGT in Finnland: Großteil der Pelzfarmen aufgrund der Vogelgrippe leer
Finnland ist neben Polen das letzte große Pelzproduktionsland der EU – europäisches Pelzfarmverbot in Aussicht, amerikanischer Mink zur invasiven Art erklärt
Bis zur COVID-Pandemie war Dänemark der größte Nerzpelzproduzent der Welt und Finnland der größte Fuchspelzproduzent. Als sich herausstellte, dass Nerze COVID übertragen, wurden die dänischen Pelzfarmen geschlossen und die gesamten Infrastrukturen der Pelzindustrie demontiert. Kürzlich musste sogar das prestigeträchtige Copenhagen Fur Centre schließen, in dem 40 % aller Rohpelzverkäufe der Welt abgewickelt worden sind. Seit dem Pelzfarmverbot in Bulgarien gibt gab es damit in der EU bis jetzt nur noch in Finnland, Polen, Griechenland und Spanien eine relevante Anzahl von Tieren in Pelzfarmen. Ein aktueller Besuch der finnischen Pelzfarmen durch den VGT zeigt jetzt aber, dass die allermeisten der Farmen dort wegen der Vogelgrippe leer sind. Der VGT kontrollierte 15 Pelzfarmen, darunter in Kaustinen, wo es sogar eine Pelzfarmstraße mit Farmen gibt, die bis zu 50.000 Füchse in Käfigen gehalten haben, sowie Evijärvi, Halsua und Lapua. Alle Farmen waren leer, bei vielen wurden sogar gerade die Käfigreihen demontiert. Es sieht ganz nach dem Ende der Pelzindustrie in Finnland aus.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch war in Finnland dabei: “Im Jahr 1998 hat der VGT mit anderen Vereinen in Österreich ein Verbot der Pelzfarmen erreicht. Es war weltweit das erste. Im Jahr 2003 habe ich dann in Finnland Pelzfarmen gefilmt, wurde von Farmern bedroht, von der Polizei festgenommen und von der Staatsanwaltschaft wegen Landfriedensbruch angeklagt, aber in zweiter Instanz freigesprochen. Jetzt war ich bei denselben Pelzfarmen, in denen damals hunderttausende Füchse in Käfigen gehalten worden sind, und heute ist alles dort leer. Ich konnte mein Auto in der Einfahrt zu den Farmen parken und 30 Minuten durch die Farm gehen, ohne dass mich jemand gefragt hätte, was ich da tue. Die Pelzindustrie in Finnland ist am Ende.”
Aufgrund der sehr erfolgreichen Europäischen Bürgerinitiative gegen Pelz wurde die EFSA als wissenschaftlicher Beirat der EU-Kommission mit der Frage beauftragt, ob Pelzfarmen tierschutzkonform möglich sind. Die Antwort kam kürzlich: eindeutig nein.(1) Alle Pelzfarmen haben Käfigbatterien und das Leben in einem winzigen Drahtgitterkäfig ist immer Tierquälerei. Zusätzlich erklärte die EU den amerikanischen Nerz, den Mink, zu einer invasiven Art, weshalb es verboten wird, Mink zu farmen. Der Weg zu einem EU-weiten Pelzfarmverbot steht also frei, inklusive einem Importverbot von Pelzbekleidung, das dann möglich wird.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)
(1) EFSA AHAW Panel (EFSA Panel on Animal Health and Welfare), Nielsen, S. S., J. Álvarez et al.: Welfare of American mink, red and Arctic foxes, raccoon dog and chinchilla kept for fur production, in: EFSA Journal Vol. 23(7), 2025
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