Kranzniederlegung von Bundesratspräsident Samt und Zweitem Nationalratspräsidenten Haubner zum nationalen Gedenktag
In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau über 4.000 Rom:nja und Sinti:zze ermordet. Während des Zweiten Weltkriegs wurden bis zu 500.000 Angehörige dieser Volksgruppe Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Das Parlament beging den heutigen Holocaust-Gedenktag für Rom:nja und Sinti:zze mit einer Kranzniederlegung im Weiheraum beim Äußeren Burgtor am Heldenplatz. Die Parlamentsspitze wurde dabei durch den Bundesratspräsidenten Peter Samt und den Zweiten Nationalratspräsidenten Peter Haubner vertreten.
"Österreich hat lange gebraucht, um auch an die unter dem NS-Regime verfolgten und ermordeten Roma und Sinti zu gedenken. Es ist erst zwei Jahre her, dass vom Parlament einstimmig beschlossen wurde, diesen Gedenktag zu begehen", erklärt Bundesratspräsident Peter Samt. "Das sollten wir zum Anlass nehmen, Hass keinen Raum zu geben und die Volksgruppen in Österreich aktiv zu unterstützen. Mir ist wichtig, dass die Volksgruppen im Land nicht gegeneinander, nicht nebeneinander, sondern miteinander leben und dass die kulturellen Wurzeln, die Verschiedenartigkeit und das Gemeinsame geschätzt werden", so der Vorsitzende der Länderkammer. Dieser Gedenktag solle eine Mahnung an alle sein, stets für unsere Freiheit, unsere Demokratie sowie ganz besonders für die Würde des Menschen einzustehen.
"Was einst mit Vorurteilen begann, endete in Lagern und Gräbern", betont Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner. "Wer heute noch schweigt, wenn Roma und Sinti oder andere Minderheiten angefeindet werden, hat aus der Geschichte nichts gelernt. Am Gedenktag hören wir hin, erinnern uns und geloben, niemals zu schweigen."
Nach der Gebetslesung des Weihbischofs Franz Scharl legten die Vertreter des Parlaments gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Volksgruppenbeirats Emmerich Gärtner-Horvath und seinem Stellvertreter Andreas Sarközi Kränze nieder.
Anschließend an die Kranzniederlegung las der Schauspieler Serge Falck eine Kurzbiographie des burgenländischen Holocaust-Überlebenden Anton Müller.
Nationalrat stimmte 2023 einhellig für Holocaust-Gedenktag
Der Holocaust-Gedenktag für Rom:nja und Sinti:zze wurde in Österreich das zweite Mal begangen. Am 31. Jänner 2023 fasste der Nationalrat den einstimmigen Entschluss, den 2. August als nationalen Gedenktag einzuführen. Vergangenes Jahr folgte der entsprechende Ministerratsbeschluss der Bundesregierung.
"Der nationale Gedenktag für die im Holocaust ermordeten Roma und Sinti ist ein stiller, aber eindringlicher Ruf an unser Gewissen," so Nationalratspräsident Walter Rosenkranz. "Wir gedenken jener Menschen, denen in einem beispiellosen Zivilisationsbruch ihre Würde, ihre Heimat, ihr Leben genommen wurden. Dieses Gedenken ist nicht nur eine Pflicht der Erinnerung - es ist ein Auftrag zur Menschlichkeit, zur Wachsamkeit und zum Schutz aller, die ausgegrenzt werden." Das Parlament bekenne sich an jedem Tag zu dieser Verantwortung. (Schluss) hab
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