- 17.07.2025, 12:29:04
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Gewerkschaft vida: Sicherheit auf der Schiene darf nicht dem Wettbewerb geopfert werden
vida-Tauchner: „Gute Streckenkenntnis und klare Kommunikation sind lebenswichtig“
Die Gewerkschaft vida nimmt mit Interesse den heutigen Artikel im „Der Standard“ ("Lkw oder Güterzug?") zur Lage des europäischen Schienengüterverkehrs zur Kenntnis und erneuert ihre langjährigen Forderungen nach einem faireren Wettbewerb zwischen Schiene und Straße. Gleichzeitig warnt der Vorsitzende des Fachbereichs Eisenbahn in der vida, Gerhard Tauchner, davor, sicherheitsrelevante Standards aufzuweichen.
„Ja, der Schienengüterverkehr leidet unter strukturellen Nachteilen gegenüber dem Lkw-Verkehr – aber nicht, weil Lokführerinnen und Lokführer an der Grenze in wenigen Minuten einen Personalwechsel durchführen müssen. Die Sicherheit im Bahnverkehr hat oberste Priorität und darf nicht dem Marktdruck geopfert werden“, so Tauchner.
Im „Der Standard“-Artikel kritisiert Georg Pammer, Generalsekretär des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen Österreich (NEEÖ) unter anderem die Pflicht zur Landessprache (Niveau B1) sowie die Anforderungen an Streckenkenntnis für grenzüberschreitende Fahrten. Für Tauchner, selbst gelernter Lokführer, sind diese Vorschriften nicht nur sinnvoll, sondern unverzichtbar:
Tauchner kritisiert außerdem die in den Debatten zunehmend verbreiteten unseriösen Vergleiche zwischen Verkehrsträgern: „Während beispielsweise beim Lkw die Fahrzeiten durch die Fahrerkarte genau überwacht werden, fehlt es im Schienenverkehr nach wie vor an vergleichbaren, verbindlichen Kontrollinstrumenten. Derartige Regelungen scheitern nicht am Willen der Beschäftigten – sondern an der Blockadehaltung vieler Unternehmen.“
Die Gewerkschaft vida setzt sich seit Jahren für harmonisierte europäische und nationale Regelungen in Ausbildung, Qualifikation, Betriebsführung und Kontrolle ein. „Doch es sind oft die Unternehmen selbst, die diese Fortschritte ausbremsen – nicht die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner“, betont Tauchner.
„Die Gewerkschaft vida bekennt sich klar zur Weiterentwicklung des Schienengüterverkehrs und unterstützt Maßnahmen zur Entbürokratisierung und Harmonisierung – sofern diese nicht zulasten der Sicherheit gehen“, so Tauchner abschließend.
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