Kein Zug fährt ohne Menschen

„Als Gewerkschaft werden wir beim Budgetkonsolidierungspfad der kommenden Jahre genau darauf achten, dass die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner nicht unter die Räder kommen“, bekräftigt Gerhard Tauchner, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida und warnt vor deutschen Zuständen. Neben einer verlässlichen Finanzierung von Ausbau und Erhalt der Infrastruktur geht es vor allem ums Personal. Kein Zug fährt ohne Menschen.

„Wir bestärken die Bundesregierung und die ÖBB deshalb auch in ihrer Ankündigung, dass bei den Beschäftigten auf keinen Fall gespart werden darf. Schließlich sind die Eisenbahnen eine innovative Zukunftsbranche, die auch in anderen Wirtschaftssektoren wie etwa in der Industrie für Wertschöpfung und Beschäftigung sorgt“, gibt Tauchner zu bedenken.

„Das darf trotz budgetärer Zwänge nicht aufs Spiel gesetzt werden. Bekanntlich suchen ja allein die ÖBB jährlich 4.000 bis 5.000 neue Mitarbeiter:innen. Wir stehen mitten in einer großen Pensionierungswelle und haben die laufende Fluktuation zu bewältigen“, so Tauchner weiter. 4,5 Millionen Überstunden und 400.000 nicht konsumierte Resturlaubstage sind ein klarer Indikator, dass dringend mehr gut qualifiziertes Personal aufgenommen bzw. ausgebildet werden müsse. Nur so könne auch die notwendige Leistung in allen Bereichen aufrecht gehalten werden, fügt der vida-Gewerkschafter hinzu.

„Will man den Fahrgästen einen stabilen Betrieb mit guten Angeboten bieten und Anreize für mehr Güterverkehr auf der Schiene setzen, wird man um Investitionen in gute und zukunftsfähige Arbeitsplätze im Eisenbahnsektor nicht umhinkommen. Eine Rückverlagerung der Angebote von der Schiene auf die Straße ist der falsche Weg“, bekräftigt Tauchner abschließend.