- 15.05.2025, 10:00:18
- /
- OTS0065
Pröll zu KI: „Nur wer versteht, kann gestalten: Aktionsplan für KI-Kompetenzen bis 2025“
Spezial-Erhebung der Statistik Austria im Auftrag der Bundesregierung ergibt: Fast drei Viertel der Bevölkerung fühlen sich bei KI nicht ausreichend informiert
Aktuell haben 73 % der österreichischen Bevölkerung wenig bis gar kein Wissen zu KI, wobei 46 % die zunehmende Nutzung von KI eher negativ bis sehr negativ sehen und 43 % KI als nützlich für ihren Beruf bewerten. Das ergibt eine Spezial-Erhebung der Statistik Austria im Auftrag der Bundesregierung.
„Fast drei Viertel der Bevölkerung fühlen sich bei KI nicht ausreichend informiert. Das ist ein Weckruf – und ein Auftrag. Denn KI ist eine Zukunftstechnologie, der wir uns nicht verschließen dürfen. Bei kompetentem Umgang mit künstlicher Intelligenz haben wir noch Aufholbedarf, um die Chancen optimal zu nützen. Die Digitale Kompetenzoffensive erhält deshalb einen eigenen Schwerpunkt zu dem Thema, der Wissen über KI und seine Anwendungen fördern soll. Denn die beste technische Lösung ist nutzlos, wenn sie von den Menschen nicht genutzt werden kann. Für die ressortübergreifende Planung und Umsetzung von Vorhaben und Maßnahmen soll bis Ende 2025 ein gemeinsamer ‘Aktionsplan KI-Kompetenzen Austria‘ entwickelt werden. Ein Basis-Curriculum für KI-Kompetenzen soll Grundlage für zielgruppenspezifische Maßnahmen sein“, erklärte der Staatssekretär für Digitalisierung, Alexander Pröll.
Bevölkerung schätzt eigenes KI-Wissen gering ein
Die österreichische Bevölkerung attestiert sich laut der Erhebung selbst geringes Wissen über künstliche Intelligenz. Nur 5 % gaben an, über sehr viel Wissen zu verfügen, während sich immerhin 22 % viel Wissen zutrauten. Der Großteil beurteilte das eigene Wissen als gering oder nicht vorhanden. 46 % antworteten, wenig über KI zu wissen und 23 % sehr wenig. 5 % gaben an, noch nie von künstlicher Intelligenz gehört zu haben.
Jeder hat eine Meinung zu KI
Auch wenn das eigene KI-Wissen als eher gering eingeschätzt wird, haben die meisten dennoch eine Meinung zur wachsenden Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Gesellschaft. Es zeigt sich jedoch kein klares Bild, ob die zunehmende KI-Nutzung überwiegend positiv oder negativ gesehen wird. Insgesamt sind etwas mehr Personen negativ als positiv eingestellt. Der neuen Technologie gegenüber aufgeschlossen sind vor allem junge, hochgebildete und männliche Personen.
Bildungsstand, Alter und Geschlecht entscheidend für den Umgang mit KI
Personen mit Pflichtschulabschluss unterschieden sich in ihren Aussagen nicht signifikant von Personen mit Abschluss einer Lehre oder BMS. Im Gegensatz dazu wiesen Personen mit Matura eine um mehr als eineinhalbmal höhere Bereitschaft auf, die zunehmende KI-Nutzung positiver zu beurteilen als Pflichtschüler. Bei Hochschulabsolventinnen und -absolventen stieg die Bereitschaft sogar auf das beinahe dreifache im Vergleich zu Personen mit Abschluss einer Pflichtschule.
Ebenfalls relativ stark ausgeprägt waren die Alterseffekte. 16- bis 24-Jährige (die Referenzgruppe), waren am positivsten eingestellt. 25- bis 34-Jährige unterschieden sich von dieser Gruppe praktisch nicht. Bei 35- bis 44-Jährigen sank die Bereitschaft, die zunehmende KI-Nutzung positiv zu beurteilen jedoch um rund ein Drittel sowie bei den älteren Alterskohorten um circa die Hälfte. Die Bereitschaft von Frauen, die zunehmende KI-Nutzung in der Gesellschaft als positiv zu beurteilen, reduzierte sich gegenüber Männern um rund ein Drittel.
„Mit der ressortübergreifenden Initiative ‘She goes AI‘ die auch im Regierungsprogramm verankert ist, soll gemeinsam mit Partnern und Stakeholdern der Anteil von Frauen im KI-Sektor erhöht werden. Mit ‘She goes AI‘ wollen wir gezielt Mädchen und Frauen in Forschung und Wirtschaft den Ein- oder Umstieg in den KI-Bereich erleichtern“, so Staatssekretär Pröll.
Berufstätige ohne klares Bild über den Nutzen von KI
Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, wurden gefragt, wie sie den Nutzen von künstlicher Intelligenz in ihrem eigenen Beruf beurteilen. Obwohl nur wenige Erwerbstätige noch nie von KI gehört hatten (3 %), so hatte immerhin eine von acht erwerbstätigen Personen diesbezüglich keine Meinung (12 %). Positive und negative Beurteilungen hielten sich in etwa die Waage. Die Nützlichkeit von KI im eigenen Beruf wurde von 11 % als sehr nützlich und von 32 % als eher nützlich eingestuft, auf der anderen Seite wurde sie von 23 % eher nicht nützlich und 19 % gar nicht nützlich gesehen.
Generative KI wird beruflich kaum genutzt und nicht als Jobkiller gesehen
Nur wenige Erwerbstätige waren sehr (3 %) oder eher besorgt (10 %), dass KI zum Verlust ihres Jobs führen könnte. Folglich zeigten sich die meisten Erwerbstätigen als eher nicht (28 %) oder gar nicht besorgt (48 %). Der Anteil an Erwerbstätigen, die keine Meinung (8 %) zum Thema hatten oder noch nie von KI gehört haben (3 %), lag im einstelligen Prozentbereich.
Die Gründe, warum generative KI-Tools kaum genutzt wurden, sind vielfältig. Fast neun von zehn Nichtnutzenden (86 %) sahen schlicht keinen Bedarf, Texte, Bilder oder andere Inhalte mithilfe von KI zu erzeugen. Darüber hinaus spielten für fast die Hälfte der Befragten Datenschutz- und Privatsphärebedenken (48 %) eine zentrale Rolle. Ebenfalls von Bedeutung waren fehlendes oder mangelndes Wissen über die Verwendung von KI-Tools (43 %), Qualitätsbedenken (40 %) und ethische Bedenken (37 %). Zudem führte etwa ein Drittel rechtliche Bedenken (32 %) und ein Viertel fehlendes Wissen über die Existenz von KI-Tools (24 %) an.
Über die Erhebung „IKT-Einsatz in Haushalten“ 2024 – Sonderauswertung „Künstliche Intelligenz – Nutzung und Einstellung in Österreich“
Die Erhebung wurde 2024 im Auftrag der Digitalen Kompetenzoffensive der Bundesregierung von der Statistik Austria durchgeführt. Datengrundlage bildete die Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in Haushalten (IKTH) 2024. Befragt wurden nur Haushalte mit Haushaltsmitgliedern im Alter von 16 bis 74 Jahren. Die Bruttostichprobe bestand 2024 aus 7.340 Haushalten sowie 13.793 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren. Die Responserate lag auf Haushaltsebene bei 61 %, auf Personenebene bei 42 %. Die Nettostichprobe umfasste somit 4.445 Haushalte bzw. 5.774 Personen. Für die Erhebung 2024 wurde Statistik Austria im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive der Bundesregierung beauftragt, national zusätzliche Fragen zu künstlicher Intelligenz ins Fragenprogramm der Erhebung zu inkludieren. Die Daten zu KI liegen daher nur für Österreich vor.
Rückfragen & Kontakt
Stv. Büroleiter und Pressesprecher des Staatssekretärs
Vincenz Kriegs-Au
Telefon: +43 1/53115-0
E-Mail: vincenz.kriegs-au@bka.gv.at
Website: https://www.bundeskanzleramt.gv.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | I13