Illegal beschäftigte Security-Mitarbeiter flohen von ihren Posten; Festival drohte Abbruch
Utl.: Illegal beschäftigte Security-Mitarbeiter flohen von ihren
Posten; Festival drohte Abbruch =
Wien (OTS) - Am Samstag, 18.8.2023 kontrollierte die Finanzpolizei
das Sicherheits- und das Lieferpersonal am Gelände des Musikfestivals
Frequency in St. Pölten. Unterstützt wurden sie dabei von Polizei und
dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA). Insgesamt waren dabei
53 Finanzpolizisten und Finanzpolizistinnen, 15 Exekutivbeamte und
Exekutivbeamtinnen, zwei Beamte und Beamtinnen des
Landeskriminalamtes Niederösterreich Task Force Sozialleistungsbetrug
(SOLBE) und drei Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des BFA im Einsatz.
Schon bei Eintreffen der Beamten machten sich dutzende
Security-Mitarbeiter und Essenslieferanten aus dem Staub. Sie wurden
offenbar durch eine SMS-Nachrichten vor den Kontrollen gewarnt.
Übereinstimmende Mitteilungen von Augenzeugen bestätigten, dass sich
eine Vielzahl an Personal der Security und Essensauslieferern durch
Flucht einer Kontrolle entzogen. Die Anzahl der geflüchteten
Essensauslieferer kann nicht beziffert werden, die Anzahl der
geflüchteten Securities liegt nach derzeitigem Wissenstand der
Finanzpolizei bei weit über 50 Personen.
Festival drohte Abbruch wegen fehlendem Personal
Kurzfristig war es sogar fraglich, ob der „Nightpark“, der Beginn der
Musik-Acts im Indoorbereich des Veranstaltungszentrums, öffnen kann.
Die geflohenen Mitarbeiter der Security-Firmen fehlten und der
zuständige Subunternehmer konnte seit mindestens zwei Stunden seine
Positionen nicht mehr besetzen.
„Wir kontrollieren laufend Großevents und die Ergebnisse der letzten
Monate sind niederschmetternd. Dienstverhältnisse von
Sicherheitspersonal in Sub- und Subsubunternehmen ausgelagert. Sie
scheuen häufig nicht davor zurück, Personen ohne Beschäftigungs- und
Aufenthaltsbewilligung zu beschäftigen. Die eigentlich
vorgeschriebenen Sicherheitsüberprüfungen der Dienstnehmer werden
durch diese Subunternehmen praktisch nie eingehalten.
Sicherheitsfragen sind bei Großveranstaltungen nicht auf die leichte
Schulter zu nehmen. Die Finanzpolizei schützt durch ihre Kontrollen
redliche Veranstalter“, so Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei.
Vorläufig 66 Anzeigen nach Sozialversicherungsgesetz
Nicht nur Security- und Gastropersonal war nicht korrekt gemeldet:
Vom WC-Reinigungspersonal wurden acht Personen angetroffen. Sechs
davon waren nicht angemeldet, zwei Personen waren als „freie
Dienstnehmer“ gemeldet, obwohl die Tätigkeit unzweifelhaft als
Dienstverhältnis zu qualifizieren war.
Insgesamt wurden 214 Personen kontrolliert, davon 81 Inländer, 24
EU-Bürger und 109 Drittstaatsangehörige. Aus den Kontrollen
resultieren vorläufig 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz,
wobei 48 Personen auf zwei Unternehmen entfallen, weitere
Ermittlungen sind im Laufen.
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