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AK-Präsident Stangl: Familienzuschlag beim Arbeitslosengeld muss nach 21 Jahren endlich wieder erhöht werden

  • Damit wird es für arbeitslose Menschen und ihre Angehörigen immer wahrscheinlicher, in die Armutsfalle zu tappen
    AK-Präsident Andreas Stangl
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  • Durch die Inflation sind Kinder und Angehörige in den vergangenen 21 Jahren immer weniger wert geworden. Gleichzeitig sind die Kosten für den Schulbesuch, die Wohnung und das tägliche Leben drastisch gestiegen. Bei vielen Familien, in denen jemand den Job verliert, geht sich das alles nicht mehr aus
    AK-Präsident Andreas Stangl
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  • Diese Beispiele zeigen, dass sich Armut bekämpfen lässt, wenn man den Menschen etwas mehr Geld in die Hand gibt – Geld, das ihnen zusteht. Das gilt auch für das Arbeitslosengeld selbst. Auch hier braucht es dringend eine Erhöhung der Nettoersatzrate von 55 auf zumindest 70 Prozent
    AK-Präsident Andreas Stangl
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  • weil Familien mit geringen Einkommen jeden Euro direkt in den Konsum stecken
    AK-Präsident Andreas Stangl
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Linz (OTS) - Kinder und Partner/-innen von Arbeitslosen haben einen Anspruch auf den sogenannten Familienzuschlag des AMS. Dieser wurde seit 1. Jänner 2001 nicht mehr erhöht. „Damit wird es für arbeitslose Menschen und ihre Angehörigen immer wahrscheinlicher, in die Armutsfalle zu tappen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl und belegt das anhand von drei Rechenbeispielen. Er fordert daher – neben der längst fälligen Erhöhung der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld von 55 auf mindestens 70 Prozent – eine Anpassung des Familienzuschlags an die Inflation.

Im Oktober 2021 erhielten rund 25.300 Menschen in Oberösterreich Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe. Mit ihnen leben rund 8.000 Kinder und Partner/-innen in gemeinsamen Haushalten, die Anspruch auf den Familienzuschlag des AMS haben. Dieser beträgt nur 97 Cent pro Person und Tag und wurde seit Jänner 2001 nicht mehr angepasst. „Durch die Inflation sind Kinder und Angehörige in den vergangenen 21 Jahren immer weniger wert geworden. Gleichzeitig sind die Kosten für den Schulbesuch, die Wohnung und das tägliche Leben drastisch gestiegen. Bei vielen Familien, in denen jemand den Job verliert, geht sich das alles nicht mehr aus“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert daher die Anhebung des Familienzuschlags auf zumindest 2 Euro pro Tag und rechnet vor, was das einzelnen Familien bringen würde:

  • Eine fünfköpfige Familie, der Vater wird arbeitslos. Die Mutter ist geringfügig beschäftigt. Mit der Erhöhung des Familienzuschlags hätte die Familie im Monat um 125 Euro mehr zur Verfügung.
  • Einer arbeitslosen Alleinerzieherin mit zwei Kindern brächte der höhere Familienzuschlag im Monat rund 63 Euro mehr an Haushaltseinkommen.
  • Auch einer vierköpfigen Familie, in der Vater oder Mutter arbeitslos wird und der/die andere 1.100 Euro netto verdient, bringt die Erhöhung ein Plus von 63 Euro pro Monat.

Diese Beispiele zeigen, dass sich Armut bekämpfen lässt, wenn man den Menschen etwas mehr Geld in die Hand gibt – Geld, das ihnen zusteht. Das gilt auch für das Arbeitslosengeld selbst. Auch hier braucht es dringend eine Erhöhung der Nettoersatzrate von 55 auf zumindest 70 Prozent“, sagt der AK-Präsident. Damit werde nicht nur den arbeitslosen Menschen und ihren Familien geholfen, sondern auch die Wirtschaft angekurbelt, „weil Familien mit geringen Einkommen jeden Euro direkt in den Konsum stecken“, erklärt Andreas Stangl.

Rückfragen & Kontakt:

Arbeiterkammer Oberösterreich, Kommunikation
Mag. Dominik Bittendorfer
+43 (0)50 6906-2191
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