• 08.08.2021, 08:51:57
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  • OTS0006

Steuerfahndung: 2,5 Mio. Euro im Dentalbereich hinterzogen – bereits 7 Steuerbetrügern wurde der Zahn gezogen

Blümel: Zahnärzte und Dentallabore im Fokus der Steuerfahndung

Utl.: Blümel: Zahnärzte und Dentallabore im Fokus der Steuerfahndung =

Wien (OTS) - Dass Abgabenbetrug auch in scheinbar „unverdächtigen“
Branchen vorkommt, hat die Steuerfahndung im Amt für
Betrugsbekämpfung nun wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sie
deckte kürzlich einen massiven Betrugsfall bei sieben Zahnärztinnen
und Zahnärzten sowie Dentallaboren auf. Der Schaden beläuft sich auf
etwa 2,5 Mio. Euro, die großteils geständigen Beschuldigten müssen –
zusätzlich zur Begleichung des Schadens – mit Geldstrafen von jeweils
rund 500.000 Euro rechnen.

Finanzminister Gernot Blümel: „Wir gehen aufgrund bisheriger
Ermittlungsergebnisse bei Lieferanten im Dentalbereich davon aus,
dass zahlreiche weitere Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie
Dentallabore Steuern und Abgaben im großen Stil hinterziehen. Die
Steuerfahndung richtet ihren Fokus daher künftig auch mehr auf die
Dentalbranche.“

Betriebsprüferin aus Kärnten kam illegalem Rechnungssplitting auf die
Spur

Der Fall wurde durch eine Betriebsprüferin aus Kärnten ins Rollen
gebracht. Sie stellte bei der Überprüfung eines Zulieferbetriebes
fest, dass für Dentalzubehör und Edelmetall-Legierungen oft zwei
Ausgangsrechnungen erstellt wurden – eine Teilrechnung wurde dabei
auf einen Firmennamen ausgestellt, die andere als Barverkauf
verbucht. Dieses illegale „Rechnungssplitting“ war die Voraussetzung
dafür, dass die Zahnärzte und Dentallabore nur einen Teil der
Einkäufe in ihre Buchhaltung aufnehmen mussten. Ähnlich gingen die
Dentisten beim Ankauf von Bruchgold vor, das anonym eingekauft wurde
und ebenfalls nicht in der Buchhaltung aufschien. Die in der Folge
beim Finanzamt falsch eingereichten Umsätze und Einkäufe ermöglichten
schließlich den Abgabenbetrug. Der Sachverhalt übernahm die
Finanzstrafbehörde zur Einleitung und Führung der entsprechenden
Finanzstrafverfahren.

Zur Untermauerung dieses Verdachts rückte die Steuerfahndung in drei
Wellen im Jänner 2020 sowie Anfang und Mitte Juli 2021 mit insgesamt
86 Bediensteten aus und führte Durchsuchungen bei sieben
Beschuldigten in Kärnten, der Steiermark, Wien und Niederösterreich
durch. Die darauffolgenden Betriebsprüfungen führten bereits in zwei
Fällen zu einem steuerlichen Mehrergebnis von rund einer Mio. Euro.
Fünf weitere Fälle sind noch in Bearbeitung, hier wird mit einem
Mehrergebnis von etwa 1,5 Mio. Euro gerechnet. Die Täterin bzw. Täter
erwarten zudem Geldstrafen in einer Höhe von rund 500.000 Euro. Diese
Fälle waren außerdem Auslöser für weitere Überprüfungen in der
gesamten Dentalbranche, die nun in jedem Bundesland erfolgen.

„Steuer- und Abgabenbetrug schadet den redlichen Unternehmen und
schwächt den österreichischen Wirtschaftsstandort. Doch dank der
hervorragenden Arbeit im Betrugsbekämpfungsbereich sorgen wir dafür,
dass sich Betrug in keiner Branche lohnt und den Tätern letztlich –
wie auch in diesem Fall – das Handwerk gelegt wird“, so
Finanzminister Gernot Blümel.

Das Finanzministerium weist außerdem auf die Möglichkeit einer
Selbstanzeige hin, die für alle Branchen gilt und wodurch sogar
Straffreiheit möglich ist: www.bmf.gv.at/selbstanzeige

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