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Frauentag – SPÖ mit „Weckruf an Regierung“: Auf Frauen in der Corona-Krise nicht vergessen

SPÖ fordert Kampf gegen Frauenarbeitslosigkeit, Maßnahmen gegen psychische Folgen der Pandemie, mehr Mittel für Präventionsarbeit und Unterhaltsgarantie für Alleinerziehende

Wien (OTS/SK) - In einer Pressekonferenz im Vorfeld der Sondersitzung des Nationalrats zum Weltfrauentag haben heute, Montag, der stv. SPÖ-Klubvorsitzende Jörg Leichtfried und SPÖ-Frauenvorsitzende und Gleichbehandlungssprecherin Gabriele Heinisch-Hosek einen Weckruf an die Regierung gesendet. „Die Frauen in Österreich tragen den großen Teil der coronabedingten Lasten“, sagt Leichtfried, der daran erinnert, dass „die Frauen als Arbeitnehmerinnen im Handel und der Pflege die Heldinnen der Krise sind und das Land am Laufen halten“. Gleichzeitig sind Frauen „vielfach die Verliererinnen der Krise und werden Opfer von Gewalt“, so Leichtfried, der ÖVP und Grüne scharf kritisiert: „Die Regierung vergisst auf die Frauen.“ Darum sei die heutige Dringliche Anfrage an den Bundeskanzler wichtig, denn bestehende Ungerechtigkeiten hätten sich im Zuge der Corona-Pandemie verschärft, so Heinisch-Hosek. ****

„Am Frauentag in der Corona-Pandemie stellen sich seit langem bestehende Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen nochmals verstärkt dar – nicht nur in Österreich, sondern global“, so Heinisch-Hosek, die betont: „Es ist wichtig, die Ungerechtigkeiten aufzuzeigen.“ Darum sei es am heutigen Frauentag besonders wichtig zu hinterfragen, wie es den Frauen geht. Vier Fakten weisen laut Heinisch-Hosek auf eine dramatische Situation der Frauen in Krise hin.

Erstens gibt es viel mehr arbeitslose Frauen. „Die Steigerung der arbeitslosen Frauen im Vergleich zu den Männern ist exorbitant“, so Heinisch-Hosek, die darauf verweist, dass 40 Prozent mehr Frauen arbeitslos sind als im Jahr zuvor. Dabei sei unklar, ob die Hälfte der 700 Mio. Euro aus der Arbeitsstiftung Frauen zugutekommt. „Was Frauen besonders brauchen, ist ein Umschulungsprogramm, mit dem sie 1.750 Euro bekommen, sonst können sie sich die Umschulung nicht leisten“, so Heinisch-Hosek, die ein umfassendes Arbeitsmarktpaket und ein Konjunkturbelebungspaket fordert. „Wir werden 3,3 Mrd. Euro abrufen können, wenn wir innovative Projekte der EU-Kommission bis Ende April vorlegen“, so Heinisch-Hosek, die anregt, in den Ausbau der Kinderbetreuung, in Technik und Digitalisierung sowie eine Pflegestiftung zu investieren.

Zweitens verweist die SPÖ-Frauenvorsitzende auf die gesundheitlichen Folgen der Krise für Frauen. „Es soll 20.000 Therapieplätze geben. Warum nicht die Hälfte für Mädchen und Frauen?“, so Heinisch-Hosek. Frauen machen sich laut einer jüngst veröffentlichen Befragung der SPÖ-Frauen große Sorgen um das psychische Wohlergehen der Kinder. Außerdem zeigen viele Untersuchungen einen starken Anstieg an Erschöpfung, sagt Heinisch-Hosek, die präventive Maßnahmen gegen Burn-out-Erkrankungen fordert.

Drittens fordert Heinisch-Hosek mehr Mittel für Präventionsarbeit gegen Gewalt an Frauen. „Es wurde errechnet, dass wir 200 Mio. Euro für Frauen, Beratungsstellen und Täterarbeit einsetzen müssten.“ Österreich habe sich im Rahmen der Istanbul-Konvention dazu bekannt, gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Trotz schrecklicher Morde „höre ich nichts vom Bundeskanzler, dass er etwas dagegen zu tun gedenkt“.

Und schließlich erinnert Heinisch-Hosek viertens an das Schicksal von Alleinerziehenden, die mit Arbeit, Kinderbetreuung, Homeschooling und Haushalt enorm belastet sind. „Genau diesen Familien fehlt der Unterhalt, wenn die Männer ihre Arbeit verloren haben oder nicht zahlungswillig sind“, sagt Heinisch-Hosek, die die Forderung der SPÖ nach der Unterhaltsgarantie bekräftigt. „Wenn das Geld fehlt und die Familien in die Armut schlittern, schaut es traurig aus im Sozialstaat Österreich.“ (Schluss) ls/bj

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