• 01.10.2019, 08:52:04
  • /
  • OTS0023

„Allgemeinmediziner – ein Beruf, für den es sich zu arbeiten lohnt“

Edgar Wutscher, BSAM-Obmann der ÖÄK, betont nach dem "Tag der Allgemeinmedizin“ die Rolle des Allgemeinmediziners als „erster Ansprechpartner und Lotse durch das Gesundheitssystem“.

Utl.: Edgar Wutscher, BSAM-Obmann der ÖÄK, betont nach dem "Tag der
Allgemeinmedizin“ die Rolle des Allgemeinmediziners als
„erster Ansprechpartner und Lotse durch das
Gesundheitssystem“. =

Wien (OTS) - „Die Allgemeinmedizin ist ein Fachgebiet, das alles
leisten kann. Wir haben die beste Versorgung für Patientinnen und
Patienten im Auge und können sie als erster Ansprechpartner und Lotse
optimal durch das Gesundheitssystem leiten“, fasst Edgar Wutscher,
Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin (BSAM) der ÖÄK, den sehr
gut besuchten „Tag der Allgemeinmedizin“ vergangene Woche in Salzburg
zusammen. Erfreut konnte er verkünden, dass bei der Schaffung des
Facharztes für Allgemeinmedizin alle internen Vorarbeiten
abgeschlossen wurden. Wie im jüngst präsentierten
ÖÄK-Forderungskatalog festgehalten, liege der Ball nun bei der
zukünftigen Regierung. „Dieser dringend notwendige Schritt muss nun
erfolgen, um die Allgemeinmedizin nachhaltig aufzuwerten.“ Wutscher
verweist dabei auch auf das Beispiel Deutschland, wo der Facharzt für
Allgemeinmedizin bereits 2003 eingeführt wurde: „Es gibt hier großen
Nachholbedarf.“

Aus den lebendigen Diskussionen auch mit der jüngeren Kollegenschaft
sei wieder klar hervorgetreten, dass in der Ausbildung
weitergearbeitet werden muss. So müssen die Ausbildungsmöglichkeiten
in den Lehrpraxen erweitert werden. „Wir müssen die
Allgemeinmediziner dort ausbilden, wo Allgemeinmedizin praktiziert
wird. Nur dort können angehende Allgemeinmediziner den Beruf in
seiner ganzen Breite erlernen, die er zweifellos zu bieten hat.“ Die
Begeisterung vieler junger Kolleginnen und Kollegen für die
Allgemeinmedizin ist für Wutscher höchst erfreulich: „Diese
Begeisterung ist für uns alle auch ein Auftrag: Allgemeinmediziner
ist ein Beruf, für den es sich zu arbeiten lohnt.“ An den Nachwuchs
richtet Wutscher den Appell, die neuen Möglichkeiten der
Zusammenarbeit wie Gruppen- und Gemeinschaftspraxen,
Primärversorgungseinheiten und die Anstellung Arzt bei Arzt „mit
Leben zu füllen“.

"Allgemeinmediziner wird zum Mangelberuf"
Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer
und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, betonte in seiner
Begrüßungsrede die Wichtigkeit des Austauschs der Generationen.
„Wichtig ist, dass wir den Wert der Allgemeinmedizin darstellen, hier
gibt es noch Nachholbedarf. Der Allgemeinmediziner wird zum
Mangelberuf, mit der kommenden Pensionierungswelle wird es in den
nächsten Jahren wirklich kritisch. Viele Politiker streiten das noch
ab, aber manche Lokalpolitiker begreifen das langsam“, sagt
Steinhart. Er betont, dass es nicht mehr Studienplätze braucht,
sondern ordentliche Rahmenbedingungen.

Auch Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und
Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, sagte in seiner Begrüßung:
„Wenn alle Absolventen in Österreich blieben, ginge es uns wesentlich
besser.“ Es herrsche aber leider eine „Kopf in den Sand“-Mentalität.
Schon länger sei bekannt, dass es zu wenig Ausbildungsstellen gebe
und den Ausbildnern aufgrund von Personalknappheit die Zeit fehle,
die angehenden Ärztinnen und Ärzte angemessen zu betreuen. Die
Verantwortlichen hätten bereits vor drei Jahren reagieren müssen,
anstatt sich hinter Stellenplänen zu verstecken. Auch Mayer betonte
die Wichtigkeit der Allgemeinmediziner als Lotsen durch das
Gesundheitssystem: „Warum kann nicht ein Arzt die Person sein, die
den Patienten durch das System lenkt?“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NAE

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel