• 01.04.2019, 11:00:01
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  • OTS0074

Dämmerungseinbrüche: 330 Delikte weniger als im Vorjahr

Aufklärungsrate gestiegen; Spurensicherung und Prävention als Erfolgsfaktoren

Utl.: Aufklärungsrate gestiegen; Spurensicherung und Prävention als
Erfolgsfaktoren =

Wien (OTS) - Zum fünften Mal in Folge wurden von der Polizei gezielte
Maßnahmen gegen Einbrüche in den Herbst- und Wintermonaten 2018 und
2019 gesetzt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der
Einbruchsdiebstähle um 22 Prozent gesunken, die Aufklärungsrate
hingegen gestiegen.

Im Jahr 2014 wurde erstmals ein breit angelegtes Maßnahmenpaket zur
Bekämpfung des Dämmerungseinbruchs in Österreich geschnürt, das zu
einem Rückgang der Zahl der Anzeigen im Wohnraumeinbruch geführt hat.
Dieses Paket bestand aus Analyse, Fahndungs- und Ermittlungsarbeit
sowie verstärkten Präventionsmaßnahmen. Seit dem werden jährlich
aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse Feinabstimmungen der zu
setzenden Maßnahmen vorgenommen und Intensivmaßnahmen konzentriert.
In dem Vergleichszeitraum von November 2018 bis Anfang Februar 2019
gab es rund 330 Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser weniger, was
einem Rückgang von 22 Prozent entspricht.

Ein weiteres Ziel der Maßnahmen war die Steigerung der Klärungsquote.
Es konnten heuer bereits 102 von 1.163 Einbruchsdiebstählen geklärt
werden. Man kann davon ausgehen, dass sich dieser Wert nach weiteren
Spurenauswertungen und Ermittlungen noch verbessern wird. Die
ermittelnden Exekutivbediensteten haben zahlreiche Einbruchsserien
Tätergruppierungen zugeordnet. Die Tatverdächtigen stammen vorwiegend
aus den folgenden Ländern: Serbien (17), Rumänien (14), Mazedonien
(11), Albanien (9).

„Die Anstrengungen der Ermittler in diesem Bereich schlagen sich in
den vorliegenden Zahlen wieder. Es ist wichtig, dass ein Einbruch,
der einen Eingriff in den höchstpersönlichen Lebensbereich eines
Menschen darstellt, beginnend bei der Prävention bis hin zur
Festnahme der Täter professionell abläuft. Ich möchte mich bei allen
mitwirkenden Beamten für ihr Engagement bedanken.“, so Bundesminister
Herbert Kickl.

Spurensicherung und Prävention als Erfolgsfaktoren
Die Steigerung der Klärungsquote ist neben intensiver
Ermittlungsarbeit auch auf die Verbesserung der Datenqualität und auf
einen deutlichen Anstieg bei der Spurensicherung zurückzuführen.

Großes Augenmerk wurde auch heuer wieder auf Prävention und den
Kontakt mit der Bevölkerung gelegt. Denn durch eigene, meist einfache
Sicherungsmaßnahmen können Einbrecher abgeschreckt werden. Bei rund
31 Prozent der Delikte waren die Täter nicht erfolgreich und mussten
ohne Beute wieder abziehen. Dabei sind eine gute Nachbarschaft und
gegenseitige Hilfe enorm wichtig. Eine Vertrauensperson, die bei
Abwesenheit nach dem Rechten sieht und den Postkasten entleert,
leistet wertvolle Dienste. Die Polizei will aber auch die Menschen
dazu motivieren, sie bei verdächtigen Beobachtungen zu verständigen.
Niemand soll sich scheuen die nächste Polizeidienststelle zu
kontaktieren oder im Notfall 133 zu wählen.

Innovation

Das Bundeskriminalamt unterstützte die Landespolizeidirektionen durch
tagesaktuelle Analysen auftretender Hotspots bei
Dämmerungseinbrüchen. Aufbauend auf diesen Informationen wurden
Maßnahmen wie verstärkte Streifentätigkeit, Ermittlungen usw.
ergriffen. Weiters wurde in Wien ein Probebetrieb über soziale Medien
eingeführt. Die Bewohner der ermittelten, tagesaktuellen Hotspots
wurden via Facebook vor möglichen Einbrüchen gewarnt. Zusätzlich
wurden Präventionstipps gegeben und eine Kontaktmöglichkeit für
wichtige Beobachtungen zur Verfügung gestellt. Diese neue Art der
Informationsweitergabe und Kooperation mit der Bevölkerung wurde
durchwegs gut angenommen und wird daher voraussichtlich auf das
gesamte Bundesgebiet ausgeweitet. Darüber hinaus wurde das
Sicherheitsgefühl der Bewohner gesteigert, da sie die verstärkten
Streifen in ihrer Umgebung wahrnehmen konnten.

Vorgehen der Täter

Die Dämmerungseinbrecher schlagen von November bis Jänner zu. Die
Täter sind besonders zwischen 16 und 21 Uhr, abhängig von der
Dämmerungszeit, unterwegs. Zu den Tatorten zählen meist Wohnungen und
Wohnhäuser, die gut an Hauptverkehrsverbindungen angebunden sind und
eine rasche Flucht ermöglichen. Siedlungsgebiete mit schwer
einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen
besonders im Fokus. Die Täter versuchen zumeist durch das Aufzwängen
von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder
Kellerzugängen in das Wohnobjekt einzudringen. Dabei nutzen sie meist
einfache Hilfsmittel und brechen mit Schraubenzieher oder einer Zange
schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf.

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