- 23.09.2018, 09:00:01
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EU-Agrarministerrat: Greenpeace fordert Ende der GAP-Förderungen für Agrarindustrie
Kritik an Einladungspolitik unter österreichischem Ratsvorsitz - privilegierter Zugang für Agrarlobby
Utl.: Kritik an Einladungspolitik unter österreichischem Ratsvorsitz
- privilegierter Zugang für Agrarlobby =
Wien (OTS) - Anlässlich des heute in Niederösterreich startenden
Treffens der EU-AgrarministerInnen fordert Greenpeace die zuständige
Ministerin Köstinger auf, endlich einen Kurswechsel in der
Landwirtschaftspolitik einzuleiten. Statt industrielle Landwirtschaft
und Massentierhaltung zu fördern sollen die Mittel der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP) vor allem in Natur-, Umwelt- und Klimaschutz
investiert werden. Scharf kritisiert die Umweltschutzorganisation,
dass unter österreichischem Ratsvorsitz der Agrarindustrie
privilegierter Zugang zu den Beratungen eingeräumt wird, während
zivilgesellschaftliche Organisationen nicht zu Wort kommen.
„Wir können es uns einfach nicht länger leisten, mit unseren Steuern
eine Agrarindustrie zu finanzieren, die Böden und Wasser vergiftet,
Tierleid erzeugt, die Klimaerhitzung rasant beschleunigt und unser
aller Zukunft bedroht“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Jens
Karg. Dabei geht es um enorme Summen: 60 Milliarden Euro der
EU-SteuerzahlerInnen werden derzeit jedes Jahr für GAP-Subventionen
ausgegeben. Karg: „Die Gemeinsame Agrarpolitik muss vom Kopf auf die
Füße gestellt werden. Statt Förderungen für intensive Landwirtschaft
und Massentierhaltung braucht es Gelder für einen Ausstieg aus dem
Einsatz giftiger Pestizide und für ein Ende des massenhaften
Tierleids.“
Kritik übt Greenpeace in diesem Zusammenhang am österreichischen
Ratsvorsitz. “Während die Lobbyisten der industriellen Landwirtschaft
wie so oft fixer Teil im Programm des informellen Rates sind, kommen
zivilgesellschaftliche Organisationen nicht zu Wort. Wir werten das
als Signal, dass die Agrarministerinnen und Agrarminister noch nicht
erkannt haben, wie dringend nötig eine deutliche Wende in der
Förderpolitik ist. Nicht die Agrarindustrie braucht Unterstützung
durch Steuergelder, sondern jene Bäuerinnen und Bauern, die eine
Landwirtschaft im Sinne unserer Umwelt, unserer Gesundheit und im
Sinne des Tierwohls betreiben.“
Der Dachverband der europäischen Landwirtschaft, die COPA-COGECA, ist
eine der größten Lobbyorganisation in der Landwirtschaft. Laut
EU-Transparenzregister lagen die Ausgaben für Lobbyarbeit im Jahr
2016 bei COPA und COGECA jeweils zwischen 1.000.000 € und 1.249.999
€. Euro. Die COPA-COGECA ist Teil des offiziellen Programms des
informellen Rates.
8-Punkte-Plan: Greenpeace-Forderungen für die nächste GAP-Periode:
https://goo.gl/JfCR2T
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