- 04.07.2018, 19:46:47
- /
- OTS0210
Neues Volksblatt: "Gerechtigkeitsfrage" (von Herbert SCHICHO)
Ausgabe vom 5. Juli 2018
Utl.: Ausgabe vom 5. Juli 2018 =
Linz (OTS) - Es ist schon schade, dass der Familienbonus nicht von
allen Parteien unterstützt wird, immerhin wäre es auch ein Signal der
Politik gewesen, dass über Parteigrenzen hinweg Väter und Mütter auch
finanziell dafür belohnt werden, dass sie eine Familie gegründet
haben und damit auch Verantwortung für die Zukunft des Landes
übernehmen.
Wenn von SPÖ und Liste Pilz immer wieder die Gerechtigkeitsfrage ins
Spiel gebracht wurde – Motto: Jedes Kind muss gleich viel wert sein —
so ist dies leider eine klassische Themenverfehlung. Denn beim
Familienbonus wird die Frage gestellt, ob es gerecht ist, dass ein
Single gleich viel Steuern zahlt wie ein Elternteil, der von seinem
Lohn auch ein Kind finanziert. Und durch den Familienbonus wird nun
klargestellt, dass der Staat Menschen mit unterhaltspflichtigen
Kindern nicht so viel wegnehmen darf, wie kinderlosen Steuerzahlern.
Nicht mehr ... und nicht weniger. Und es ist ja nicht so, dass der
Steuerbonus die einzige staatliche Begünstigung für die Familien ist.
Sondern es gibt drei Säulen: Erstens direkte Zahlungen, etwa die
Familienbeihilfe (hier ist jedes Kind gleich viel wert), zweitens
„Sachleistungen“, vom Schulbuch bis zum Ausbau der Kindergärten und
drittens eben steuerliche Besserstellungen für Familien. Manche
Parteien wollen also ihre Familienpolitik nur auf zwei Säulen
aufbauen — zumindest beim Hausbau wäre dies einsturzgefährdend.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NVB






