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WIFO: Schwungvolle Konjunktur im 1. Halbjahr

Wien (OTS) - Die Konjunktur ist derzeit international wie in Österreich kräftig und dürfte ihren Schwung auch in den ersten Monaten 2018 beibehalten. Der österreichische Arbeitsmarkt erholt sich weiter, wenngleich die Arbeitslosigkeit anhaltend hoch ist. Das Inflationsdifferential zum Durchschnitt des Euro-Raumes bleibt bestehen.

Die Weltwirtschaft wächst unverändert rasch und dürfte ihren Schwung auch in den kom­menden Monaten beibehalten. Zwar schwächte sich die Expansionsdynamik in den USA zu­letzt etwas ab; das BIP nahm im IV. Quartal mit +0,6% gegenüber dem Vorquartal jedoch weiter deutlich zu. Bislang gibt es kaum Anzeichen für eine Verlangsamung der Konjunktur in den USA: Die Industrieproduktion stieg im Dezember, und die weiterhin positive Konsumenten­stimmung lässt für die kommenden Monate eine anhaltend lebhafte Konsumnachfrage er­warten.

Dazu trägt auch die günstige Lage auf dem Arbeitsmarkt der USA bei. Die Arbeitslosenquote war im Jänner mit 4,1% die niedrigste seit 15 Jahren. Ihr Rückgang verlangsamte sich jedoch zuletzt merklich, obwohl die Beschäftigung neuerlich ausgeweitet wurde. Die niedrige Er­werbsquote und der bislang nur leicht steigende Lohndruck deuten darauf hin, dass auf dem Arbeitsmarkt in den USA noch Reserven bestehen.

Im Euro-Raum steht der Konjunkturaufschwung hinsichtlich seiner regionalen Verteilung und der Nachfragekomponenten auf breiter Basis. Das BIP stieg im IV. Quartal saisonbereinigt ge­genüber dem Vorquartal um 0,6%. In Deutschland, Frankreich und Spanien und in vielen klei­neren Ländern des Euro-Raumes wuchs die Wirtschaft kräftig. Auch die Einschätzungen der aktuellen Lage und der künftigen Entwicklung durch Unternehmen und private Haushalte sind ungebrochen positiv. Die kräftige Konjunktur dürfte sich demnach in den kommenden Mona­ten fortsetzen. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich ebenfalls weiter günstig. Die Arbeitslosenquote sank im Euro-Raum im Dezember auf 8,7%, den niedrigsten Wert seit acht Jahren. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit in vielen Ländern immer noch deutlich höher als vor der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, und die Inflation (HVPI Jänner laut vorläufiger Schätzung +1,3%) blieb bislang verhalten.

Auch in Österreich wächst die Wirtschaft anhaltend kräftig. Im IV. Quartal 2017 nahm das BIP laut WIFO-Schnellschätzung gegenüber dem Vorquartal um 0,8% zu. Die Expansion wird da­bei weiterhin breit von allen Nachfrageaggregaten getragen. Davon profitiert insbesondere die Sachgütererzeugung. Diesen Schwung dürfte die österreichische Wirtschaft in den kom­menden Monaten beibehalten. Die Unternehmen schätzen ihre aktuelle Lage und die künf­tige Geschäftssituation nach wie vor äußerst positiv ein. Während sich die Stimmung in der Sachgütererzeugung und der Bauwirtschaft aber zuletzt geringfügig verschlechterte, erhöhte sich die Zuversicht im Dienstleistungsbereich weiter. Auch die Konsumentenstimmung ist opti­mistisch.

Die gute Konjunktur verbessert die Situation auf dem österreichischen Arbeitsmarkt. Die Be­schäftigung stieg im Jänner weiter, und die Arbeitslosigkeit ging zurück. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote war mit 7,9% nach nationaler Definition allerdings immer noch sehr hoch.

Die Inflation (VPI) lag im Dezember mit +2,2% (HVPI +2,3%) deutlich über dem Durchschnitt des Euro-Raumes. Preistreiber waren insbesondere die Bereiche "Wohnung, Wasser, Energie", "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke", "Verkehr", "Freizeit und Kultur" sowie "Restaurants und Hotels". Die Kerninflationsrate (HVPI) betrug im Dezember +2,3%.

Zu den Definitionen siehe "Methodische Hinweise und Kurzglossar"

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Dr. Stefan Ederer, Tel. (1) 798 26 01/464, stefan.ederer@wifo.ac.at

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