- 20.10.2017, 11:35:36
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Forderungen des Bundes-Schulgemeinschaftsausschusses an den Nationalrat und die künftige Bundesregierung
Wien (OTS) - Der Bundes-Schulgemeinschaftsausschuss (B-SGA), die
schulpartnerschaftliche Vertretung von Schülern, Eltern und Lehrern
an den AHS und BMHS Österreichs, gratuliert den in den Nationalrat
gewählten Abgeordneten und legt folgenden Forderungskatalog vor.
Ein erfolgreiches Schulwesen braucht und verdient eine Schulpolitik,
die auf Basis außer Streit gestellter Fakten und
bildungswissenschaftlicher Evidenz handelt. Das Interesse junger
Menschen hat im Mittelpunkt aller Maßnahmen zu stehen, nicht
ideologische Überzeugungen.
1. Weiterentwicklung der Zentralmatura zu einer teilzentralen Matura
Dadurch kann der Vielfalt der Schularten und Schulformen besser
Rechnung getragen werden.
2. Wertschätzung der Schulpartnerschaft
Von Autonomie zu sprechen ist zu wenig. Die schulautonome Freiheit
des Standorts verdient gelebten Respekt seitens der Schulpolitik. Z.
B. hat die Entscheidung, ob und wann die NOST eingeführt wird, die
Schulpartnerschaft im Rahmen der Autonomie zu entscheiden.
3. Finanzierungsoffensive für Österreichs Schulwesen als Investition
in Österreichs Zukunft
Seit der Jahrtausendwende wurde der BIP-Anteil, der Österreichs
Schulwesen zur Verfügung gestellt wird, um ein Viertel verkleinert.
4. Das Schulwesen entsprechend ausstatten, um es die enormen Aufgaben
infolge von Migration meistern zu lassen
Österreich ist seit Jahrzehnten ein Einwanderungsland, was die
Politik leider erst seit wenigen Jahren realisiert – mit allen daraus
resultierenden Konsequenzen. Ein erfolgreicher Schulbesuch setzt die
Kenntnis der Unterrichtssprache voraus.
5. Vielfalt des Schulwesens ausbauen
Die Vielfalt der Bildungswege entspricht der Vielfalt menschlicher
Begabungen und Interessen und der Vielfalt der Berufswelt. In
Österreich sollen weiterhin so viele junge Menschen einen
erfolgreichen Bildungsweg finden, wie dies nur wenigen Staaten
gelingt.
6. Leistung in all ihren Formen verstehen und fördern
Bildung ist weit mehr, als PISA misst. Leistungsbereitschaft und die
Freude an der Anstrengung müssen in der schulpolitischen Diskussion
rehabilitiert werden.
7. Begabungs- und Begabtenförderung zu einem Schwerpunktthema machen
In kaum einem anderen Land der EU werden der gezielten Förderung
besonderer Begabungen so wenig Raum und Ressourcen geboten wie in
Österreich. Besonderen Begabungen ist auch in Österreich durch
Zusatzangebote entsprechend Rechnung zu tragen.
8. Elternhäuser stärken
Das Elternhaus ist die erste und wichtigste Bildungsinstitution. Was
dort versäumt wird, kann Schule nur sehr bedingt wettmachen. Dass das
sozioökonomische Niveau von Familien nicht dem Wohlstand unseres
Landes entspricht, zeigt dringenden Handlungsbedarf auf.
9.Materielle und ideelle Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer
Der Lehrerberuf muss auch in Österreich für die leistungsstärksten
jungen Menschen wieder attraktiv werden. Ein erfolgreiches Schulwesen
braucht leistungsstarke und motivierte Lehrerinnen und Lehrer. Wer
diese Berufsgruppe schwächt, handelt auf Kosten der Zukunft.
10. Supportpersonal für Österreichs Schulen
Laut TALIS-Studie ist an Österreichs Schulen sowohl im pädagogischen
als auch administrativen Bereich so wenig Unterstützungspersonal
tätig wie in keinem anderen Staat. Es ist höchste Zeit, dass den
politischen Sonntagsreden entsprechende Handlungen folgen.
Fakten und Daten zu diesen Forderungen sind in einem neunseitigen
Papier nachzulesen, das auf https://www.bundeselternverband.at zum
Download bereitsteht.
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