- 18.07.2017, 08:00:16
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Konjunkturumfrage der IV-NÖ für das 2. Quartal 2017: Aufwärtstrend gebrochen, Erwartung eher zurückhaltend
Im 2. Quartal 2017 zeigt das Konjunkturbarometer der IV-NÖ leicht nach unten. Die 32 befragten Betriebe sind zwar großteils zufrieden, der Ausblick ist jedoch getrübt.
Utl.: Im 2. Quartal 2017 zeigt das Konjunkturbarometer der IV-NÖ
leicht nach unten. Die 32 befragten Betriebe sind zwar
großteils zufrieden, der Ausblick ist jedoch getrübt. =
Wien/St. Pölten (OTS) - Zum ersten Mal seit rund einem Jahr hat sich
das Geschäftsklima in Niederösterreich wieder leicht verschlechtert:
Das IV-NÖ Konjunkturbarometer – als Mittelwert aus der Beurteilung
der gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsentwicklung – ist seit dem
ersten Quartal 2017 von 37,4 auf 33 Prozentpunkte gesunken. „Die
Unternehmen sind nicht mehr ganz so optimistisch wie im vergangenen
Quartal. Auch die Prognosen für die zukünftige Entwicklung sind
durchwachsen“, erklärt IV NÖ-Präsident Thomas Salzer. Bei der
Befragung, die die IV-NÖ quartalsweise in Auftrag gibt, haben dieses
Mal 32 Unternehmen mit insgesamt 12.585 Beschäftigten teilgenommen.
ZT: Keine Einigung bei Arbeitszeit – Unternehmen sind verunsichert
Eine deutliche Verunsicherung gibt es bei der Einschätzung der
Geschäftslage in sechs Monaten: Während im ersten Quartal gut jeder
vierte Betrieb (26 %) mit einer Verbesserung im nächsten halben Jahr
rechnete, gehen jetzt nur noch 17 Prozent von einer günstigen
Entwicklung aus. „Hier sieht man, dass die Unternehmen verunsichert
sind“, sagt dazu IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer, und ergänzt: „Das ist
nicht verwunderlich, schließlich sind grundsätzliche Reformen
notwendig – zum Beispiel beim Arbeitszeitgesetz. Ende Juni haben die
Sozialpartner immer noch keine Einigung zustande gebracht. Mit der
Blockade der Gewerk-schaften gegen etwas modernere Rahmenbedingungen
haben die Arbeitnehmervertreter sogar etwas abgelehnt, das den
Beschäftigten eigentlich geholfen hätte. In anderen europäischen
Ländern ist eine Anhebung der Höchstarbeitszeit bei gleichzeitigem
Ausgleich durch mehr Freizeit längst üblich. Österreich hat hier
einen klaren Wettbewerbsnachteil“, so Salzer.
ZT: Großteils zufrieden mit aktueller Situation
Die optimistischen Prognosen aus dem ersten Quartal 2017 sind
großteils aufgegangen: So waren im zweiten Quartal 63 Prozent aller
befragten Unternehmen zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage,
weiters bezeichneten 69 Prozent den aktuellen Auftragsbestand als
„gut“. Somit kletterte der ohnehin bereits positive Saldo aus den
Antworten zur aktuellen Ge-schäftslage und zum aktuellen
Auftragsbestand erneut leicht nach oben (auf je 55 bzw. 64
Prozentpunkte). Getrübt hat sich hingegen die Einschätzung der
derzeitigen Ertragssituation: Hier sank der Saldo seit dem ersten
Quartal von 32 auf 19 Prozentpunkte. „Damit gibt es zwar weiterhin
einen geringen Überhang jener Unternehmen, die meinen, dass sie gutes
Geld verdienen. Insgesamt könnte die Ertragslage aber deutlich besser
sein“, kommentiert IV-NÖ-Präsident Salzer dieses Ergebnis. Immerhin
habe jeder zehnte Betrieb die aktuelle Ertragssituation als
„schlecht“ bezeichnet, die Mehrheit (61 %) als „befriedigend“. Mit
den aktuellen Auslandsaufträgen ist gut die Hälfte der befragten
Betriebe (51 %) zufrieden, unterm Strich kletterte hier der Saldo von
35 auf 47 Prozentpunkte deutlich nach oben. „Hier zeigt sich, dass
die hohe Exportorientierung der niederösterreichischen Betriebe
Früchte trägt. Der Außen-handel ist und bleibt ein wichtiger
Eckpfeiler für Wachstum und Wohlstand“, so Salzer.
ZT: Skepsis bei künftiger Ertragssituation
Auch der Ausblick für die Ertragssituation in sechs Monaten ist
verhalten: Nur 13 Prozent gehen davon aus, in den nächsten sechs
Monaten ihre Umsätze zu steigern, vier Prozent rechnen mit geringeren
Erträgen, der Rest (84 %) mit gleichbleibenden Umsätzen (Saldo von 9
Prozentpunkten). Zudem gibt es erstmals seit einem Jahr wieder einen
leichten Überhang jener Unternehmen, die in den nächsten drei Monaten
von fallenden Verkaufspreisen aus-gehen (Saldo von -1). Nur jedes
zehnte Unternehmen rechnet mit steigenden Verkaufsprei-sen bis zum
nächsten Quartal.
Salzer: „Gute Auftragslage muss abgearbeitet werden können“
Deutlich gestiegen ist seit dem ersten Quartal 2017 der positive
Saldo für den Wert Beschäftigtenstand in drei Monaten (von 11 auf 26
Prozentpunkte). 40 Prozent aller befragten Betriebe rechnen damit,
demnächst mehr Personal einstellen zu müssen, während nur 13 Prozent
von einem Personalabbau ausgehen. Auch der Wert Produktionstätigkeit
in drei Monaten zeigt einen positiven Saldo von 37 Prozentpunkten und
ist damit um vier Prozentpunkte angestiegen. „Hier spiegelt sich die
aktuelle gute Auftragslage wieder“, sagt Salzer dazu. „Um diese
Aufträge aber auch unter modernen Rahmenbedingungen abarbeiten zu
können, brauchen wir dringend eine Reform des Arbeitszeitgesetzes.
Wenn Unternehmen aufgrund der aktuellen starren Rahmenbedingungen
Aufträge nicht annehmen können, gefährdet das in weitere Folge
zahlreiche Arbeitsplätze.“
Befragungsmethode:
Den Unternehmen werden für die Berechnung des Konjunkturbarometers
zwei Antwortmöglichkeiten für die derzeitige und künftige
Geschäftslage vorgelegt: steigend/gut und fallend/schlecht. Aus
die-sen (beschäftigungsgewichteten) Antwortkategorien werden Saldi
gebildet. Der Mittelwert dieser bei-den Saldi, also aus der
Beurteilung der gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsentwicklung,
ergibt wiederum den Wert für das allgemeine Geschäftsklima. Diese
Werte werden auch für die grafische Darstellung des
Konjunkturbarometers herangezogen.
Bei den Detailergebnissen (Geschäftslage, Verkaufspreise etc.) wird
der konjunktursensible Saldo aus den Prozentanteilen positiver und
negativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet.
Diese Saldi werden ebenso als Werte für die grafische Darstellung der
Umfrageergebnisse herangezogen.
Pressefotos unter: niederoesterreich.iv.at/de/presse
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