"Landflucht“ ist bei den Studierenden kein Thema. Fast jeder zweite kann sich gut vorstellen, selbst am Land zu arbeiten.
Utl.: "Landflucht“ ist bei den Studierenden kein Thema. Fast jeder
zweite kann sich gut vorstellen, selbst am Land zu arbeiten. =
Wien (OTS) - Die Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO)
hat am 18.5.2017 in Wien eine österreichweite Meinungsumfrage des
Meinungsforschungsinstituts Akonsult präsentiert.
Befragt wurden österreichweit zielgruppenspezifisch Studierende der
Fachrichtungen der medizinischen Fächer, der
wirtschaftlich-juristischen Fächer und der technischen Fächer. Die
Meinungsumfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Akonsult
großteils in aufwändigen face-to-face-Interviews durchgeführt.
Österreichweit wurden mehr als 600 Studierende befragt. Da es sich um
eine Zielgruppenbefragung handelt, ist dies ein hohes und valides
Sample.
Selbstständigkeit ist „in“
Für fast 9 von 10 Studierenden ist der Wunsch nach einer
selbstbestimmten Tätigkeit mit möglichst freier Zeiteinteilung stark
ausgeprägt. Das lässt sich offenbar gut mit einer selbstständigen
Arbeit kombinieren: Fast 80 Prozent der Studierenden wollen
selbstständig arbeiten. Genauso viele können sich vorstellen, sich
mit anderen gemeinsam selbstständig zu machen.
Der Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs
(BUKO), Mag. Kurt Frühwirth sieht das als gutes Zeichen für den
Fortbestand der Freien Berufe.
Frühwirth: „Für mich ist das ein wichtiges Signal, dass junge
Menschen sich selbstständig machen wollen und auch meinen, dass sie
dabei gleichzeitig auch auf ihre Work-Life-Balance achten können.“
Landflucht - Nein, danke!
Dass sich 46 Prozent der befragten Studentinnen und Studenten
vorstellen können, auf dem Land zu arbeiten, ist ein überraschend
hoher Wert, sagt die Meinungsforscherin Kristin Allwinger.
Die Freien Berufe sind überall in Österreich vertreten, auch abseits
der Großstädte, sagt BUKO Präsident Kurt Frühwirth, und das soll auch
so bleiben.
Frühwirth spricht sich für den Fortbestand von hocheffizienten,
kundenahen, kleineren Praxiskooperationsformen in Österreich aus – in
der Stadt und am Land.
Frühwirth: "Die Menschen schätzen die persönliche, wohnortnahe
Versorgung und wollen nicht zig Kilometer in das nächstgelegene
Zentrum fahren.“
In Richtung Politik sagt der BUKO Präsident: „Ich appelliere an die
Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit
junge Menschen auch am Land ihre berufliche Zukunft aufbauen können!
Gezielte Fördermaßnahmen auf Bezirksebene und Gemeindeebene müssen im
Rahmen der Regionalentwicklung und Förderung hier rasch und
nachhaltig etabliert werden. Wenn der letzte Bewohner abgewandert
ist, ist es zu spät.“
Qualität besteht – und kostet Zeit
9 von 10 Befragten erwähnen als Charakteristikum der Freien Berufe
die lange Studien- und Ausbildungsdauer. Genau das sichert auch die
Qualität der Freien Berufe, meint der Vizepräsident der Bundeskammer
der ZiviltechnikerInnen, Dipl. Ing. Rudolf Kolbe:
„Die Patienten und Klienten müssen sich auf uns verlassen können, auf
die Qualität, die Unabhängigkeit und die Verlässlichkeit der Freien
Berufe. Und das können sie!“
Liberalisierung bringt keine Vorteile
Angesichts der Pläne der EU Kommission und auch der österreichischen
Bundesregierung, die derzeitigen strengen Regelungen der Freien
Berufe zu lockern und etwa berufsfremden Beteiligungen bei den Freien
Berufen zu erlauben, findet sich in der Meinungsumfrage eine klare
Position: Mehr als 70 Prozent der Studierenden lehnen eine derartige
Liberalisierung ab!
Rudolf Kolbe meint dazu: „Das zeigt, dass unsere Unabhängigkeit ein
hohes und wertvolles Gut ist. Wir wollen weiterhin ohne Einflussnahme
der Politik und von Investoren zum Wohle der Kunden und Patienten
arbeiten!“
Traumberuf Freier Beruf
Nachwuchssorgen müssen sich die Freien Berufe offenbar nicht machen.
Bei der offenen Frage nach dem Traumberuf antworteten 63 Prozent der
Studierenden: „Ein Freier Beruf“. Unter den Medizinstudentinnen und
Studentinnen liegt der Wert mit 93 Prozent noch deutlich höher.
Hintergrundinformationen
Zu den Freien Berufen zählen in Österreich die medizinischen Berufe
Ärzte, Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte, die juristischen Berufe
Notare, Rechtsanwälte, Patentanwälte sowie die Wirtschaftstreuhänder
und Ziviltechniker.
Die Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO) vertritt als
nicht gewinnorientierter Verein als Dachverband die Interessen der 9
Freiberufskammern in Österreich.
ZAHLEN & DATEN
Anzahl der Kammern: 9
Kammer Mitglieder:(Stand 31.12. 2016) 79.740
Anzahl der Beschäftigten bei den Freien Berufen: 170.000
Weitere Fotos: Copyright Martina Draper/BUKO
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