• 02.04.2017, 14:42:54
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  • OTS0023

uniko verurteilt Orbáns Pläne gegen CEU Budapest

Präsident Vitouch: „Vertreibung der Vernunft als lumpige Farce“

Utl.: Präsident Vitouch: „Vertreibung der Vernunft als lumpige
Farce“ =

Wien (OTS) - Mit einem scharfen Protest reagiert die Österreichische
Universitätenkonferenz (uniko) auf die offenkundigen Bestrebungen der
ungarischen Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán, am
kommenden Dienstag mittels eines parlamentarischen Beschlusses die
1991 von George Soros gegründete Central European University (CEU) in
Budapest, eine der erfolgreichsten mitteleuropäischen Universitäten,
zu Fall zu bringen. „Mit einer Gesetzesänderung aus heiterem Himmel,
einer Lex CEU, sollen kritische Stimmen des Landes verwiesen werden.
Nach dem Fall des ,Eisernen Vorhangs‘ konnte sich Ungarn öffnen, nun
schließt es sich aus eigenem Antrieb wieder. 13 Jahre nach Ungarns
EU-Beitritt zählen Linientreue und Nationalismus“, erklärt dazu der
Präsident der uniko, Rektor Oliver Vitouch. Die uniko verurteilt
„dieses fadenscheinige Vorhaben“ auf das Schärfste.

Präsident Vitouch verweist in diesem Zusammenhang auf den berühmten
Exil-Österreicher Sir Karl Popper und dessen zentrales Werk „Die
offene Gesellschaft und ihre Feinde“. Heute würden diese Feinde einer
offenen Gesellschaft, inmitten eines vereinten Europa, wieder an
Einfluss gewinnen, stellt Vitouch fest und nennt als jüngstes
Beispiel die beabsichtigen Eingriffe des ungarischen Regierungschefs
in die Autonomie der Hochschulen. „Andere Länder entziehen
Universitäten bei gravierenden Qualitätsmängeln ihren Status, Ungarn
tut das bei seiner international erfolgreichsten Institution. Auch
die Vertreibung der Vernunft ereignet sich in Europa offenbar
zweimal: das eine Mal als große Tragödie, das andere Mal als lumpige
Farce“, fügt Vitouch hinzu.

Der Präsident der uniko sieht damit auch die Anliegen des „Vienna
March for Science“ am 22. April nachdrücklich bestätigt: An diesem
Tag werden nicht nur in Wien, sondern weltweit Studierende,
Wissenschafterinnen und Wissenschafter sowie eine aufgeklärte
Öffentlichkeit unter dem Motto „Gemeinsam für die Wissenschaft“
darauf aufmerksam machen, dass im öffentlichen Diskurs Fakten und
Argumente zählen statt „Fake News“ und Ideologien. „Eigentlich hätte
es nach den jüngsten Ereignissen in den USA und in der Türkei keiner
weiteren Anlässe für den ‚Vienna March for Science‘ bedurft“, so
Vitouch. „Aber Viktor Orbán reiht sich nahtlos in die Riege
wissenschafts- und aufklärungsfeindlicher Potentaten ein. Wir werden
daher am 22. April auch für den Fortbestand der CEU, und für ein
offenes Ungarn, auf die Straße gehen.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | RKO

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