- 03.11.2016, 09:00:18
- /
- OTS0023
Mittelfristige WIFO-Prognose: Arbeitslosigkeit steigt bis 2019/20 weiter
Wien (OTS) - Die Arbeitslosenquote wird bis 2019/20 auf 9,8% steigen,
in erster Linie weil das Arbeitskräfteangebot aus dem In- und Ausland
wächst. Eine leichte Entspannung zeichnet sich erst im Jahr 2021 ab.
Das Wirtschaftswachstum gewinnt in Österreich in den kommenden
fünf Jahren zwar etwas an Kraft, die Arbeitslosigkeit wird aber
weiter steigen. Den Höchstwert dürfte die Arbeitslosenquote 2019/20
mit 9,8% erreichen (gemäß AMS-Definition; 6,2% der Erwerbspersonen
nach Eurostat). Damit wären in Österreich im Jahresdurchschnitt
406.000 Personen arbeitslos, um 194.000 mehr als im Jahr 2008. Zu
diesem Ergebnis kommt die mittelfristige Prognose des
Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO).
Übersicht 1: Arbeitsmarkt - auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/publikationen/pressenotizen)
Die leicht verbesserte Wirtschaftslage ermöglicht in den kommenden
Jahren zwar eine weitere Ausweitung der Beschäftigung (+1,0% im
Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021), eine Entspannung auf dem
Arbeitsmarkt ergibt sich dadurch aber nicht: Das Arbeitskräfteangebot
(+1,1% pro Jahr) erhöht sich stärker als die Beschäftigung. Einer der
Hauptgründe dieser Entwicklung ist der Anstieg der Zahl ausländischer
Arbeitskräfte einschließlich Asylberechtigter. Diese Entwicklung
wirkt der Alterung der inländischen Erwerbsbevölkerung entgegen: Der
Rückgang der inländischen Bevölkerung unter 50 Jahren wird durch die
Zuwanderung kompensiert. Mittelfristig wächst die Bevölkerung im
erwerbsfähigen Alter um 0,4% pro Jahr.
Aber auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen steigt weiter. Zudem
zeigen die verschärften Eintrittsbedingungen für die Früh- bzw.
Invaliditätspension weiterhin ihre Wirkung: Der Neuzugang zur
vorzeitigen Alterspension betrug im Jahr 2013 noch gut 38.000
Personen und wird bis 2021 auf rund 24.000 Personen nachlassen.
Gleichzeitig steigt die Bevölkerungszahl in der für die vorzeitige
Alterspension relevanten Altersgruppe. Trotz dieser Entwicklungen
wird sich die demographische Schere zwischen Aktiven und Personen im
Ruhestand mit dem Ausscheiden der ersten geburtenstärkeren Jahrgänge
der 1950er-Jahre aber weiter öffnen.
Erst ab dem Jahr 2021 könnte sich die Arbeitsmarktsituation wieder
leicht entspannen: Die Arbeitslosenquote dürfte bis 2021 dank der
Konjunkturerholung auf 9,7% sinken.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht
10/2016 (http://monatsberichte.wifo.ac.at/59078)
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WFO






