- 14.10.2016, 09:43:58
- /
- OTS0031
Salon A: Arzneimittelversorgung im Wandel – Erstattung heute und morgen?
Salon A mit Pharmig-Präsident Mag. Martin Munte und Hauptverband-General Dr. Josef Probst

Utl.: Salon A mit Pharmig-Präsident Mag. Martin Munte und
Hauptverband-General Dr. Josef Probst =
Wien (OTS) - Auf Einladung von Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr
fand nicht nur ein weiterer, sondern dank der beiden Impulsredner
auch besonders spannender Salon A statt. Mit Mag. Martin Munte,
Präsident der Pharmig (Verband der Pharmazeutischen Industrie
Österreichs) und Dr. Josef Probst, Generaldirektor im Hauptverband
der Österreichischen Sozialversicherungsträger, konnten zwei
Ehrengäste gewonnen werden, die im wahrsten Sinne des Wortes wissen
wovon sie reden. Diskutiert wurde unter anderem über die Erstattung
und die Indexierung sowie über hochpreisige Medikamente in diesem
Zusammenhang. Vor diesem Hintergrund war auch eine Diskussion über
die zukünftige Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems
unausweichlich.
Arzneimittel und deren Weg in die Erstattung sind für die Wirtschaft
und die gesamte Versorgungskette ein wichtiges Thema.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Patientenversorgung
ist somit allen Involvierten ein höchstes Anliegen. Bis 2014 haben
die partnerschaftlichen Gespräche gut funktioniert. Seither, so die
Salon A Obfrau Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, ist das Klima
rauer geworden und die korrespondierenden Verhandlungen werden
mühsamer und unberechenbarer im Hinblick auf die Ergebnisse. „Dies
könnte wiederum die Versorgung der Bevölkerung in Mitleidenschaft
ziehen und zweifelsfrei Auswirkungen auf die Attraktivität des
Wirtschaftsstandorts Österreich haben. „Thema des Abends ist daher
die Analyse der gesamten Versorgungskette und das Aufzeigen von
Optimierungspotenzial“, so Mursch-Edlmayr einleitend.
Partnerschaftlicher Aspekt entscheidend
Mag. Martin Munte, seit 2013 im Pharmig Vorstand und seit 2016
Präsident der Pharmig, betonte eingangs, dass er die bisherigen
partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den Playern im
Gesundheitssystem sehr schätze – und zwar trotz der hohen Zahlungen
seitens der Industrie. „Darüber hinaus ist mir Transparenz in
Hinblick auf Daten und Fakten ein entscheidendes Anliegen. Damit
meine ich eine realistische Voraussicht auf die künftige
Arzneimittelkostenentwicklung. Diese ist auch für einen raschen Weg
von Innovationen zum Patienten entscheidend. Zudem spielt für uns
auch die Veröffentlichung der geldwerten Leistungen, in Zusammenhang
mit den jeweiligen Fachkreisen im Sinne einer umfassenden
Transparenz, eine Rolle, wie sie seit heuer von den Unternehmen
betrieben wird“, so Munte zu seinen Kernanliegen als
Pharmig-Präsident. Die Pharmig vertritt als freiwilliger
Interessensverband eine Industrie mit 18.000 Mitarbeitern und damit
eine wesentliche Wirtschaftskraft. „Wir stehen alle für eine
hochqualitative Versorgungskette und müssen uns daher
gemeinschaftlich um die Zukunft des Systems kümmern. Der
Pharmarahmenvertrag ist europaweit ein absolutes Positivbeispiel für
diese partnerschaftliche Zusammenarbeit“, hielt Munte fest.
Auch der Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger, Dr. Josef Probst, sprach einleitend seine
Wertschätzung gegenüber dem partnerschaftlichen Umgang innerhalb des
Systems aus, ließ aber kontroversielle Themen, wie etwa jenes der
Verbesserung der Bevorratung in Österreich, nicht unausgesprochen.
Kernkompetenz der Apotheker präzisieren
„Seitens der Sozialversicherung interessiert uns eine qualitativ
hochwertige Versorgung und gutes Service. Das bedeutet auch
angemessene Versorgung rund um die Uhr. Daneben müssen wir
selbstverständlich die Kostenentwicklung in vernünftigen Bahnen
halten. In Österreich führen wir im Rahmen der Gesundheitsreform
gerade eine Diskussion über die Stärkung der Primärversorgung:
Primärversorgungszentren und Primärversorgungsnetzwerke. Vor diesem
Hintergrund rate ich darüber nachzudenken, was die Apothekerschaft
als ihr Kerngeschäft – im Sinne ihrer Kernkompetenz - für die Zukunft
sieht. Hier wird man sich jedenfalls Modelle und entsprechende
Aufgaben überlegen müssen“, so Dr. Josef Probst.
Mit der klinisch-pharmazeutischen Ausbildung ortet Probst hier jedoch
großes Potenzial und er ließ keinen Zweifel daran, dass die
hochqualitativen Leistungen der Pharmazeuten einen großen Wert für
die Sozialversicherung haben. Gemeinsam werden wir nachdenken müssen,
welche Apothekengrößen versorgungspolitisch und ökonomisch sinnvoll
sind. Wenn wir dort und da zur Versorgung der Bevölkerung kleinere
Apotheken brauchen, müssen wir unter Umständen das Bezahlungssystem
zwischen großen und kleinen noch etwas variieren.
Patientenberatung in Gefahr
Neben den hochpreisigen Medikamenten kommen immer mehr billige
Medikamente im Bereich von 1-2 Euro am Markt. Damit gewinnt das Thema
der Indexierung für die gesamte Versorgungskette immer mehr an
Bedeutung. Salon A Vizepräsidenten Mag. pharm. Corinna
Prinz-Stremitzer: „Es muss eine adäquate Weiterentwicklung zwecks
Gewährleistung der umfassenden Beratungsleistung für die Patienten
durch die Apotheken geben. Billigstprodukte müssen auf einen
Mindestbetrag angehoben werden.“
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WDM






