- 17.06.2016, 08:05:53
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Österreichischer Verkehrssicherheitspreis „Aquila 2016“ verliehen

Wien (OTS) - Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) ehrt zum
44sten Mal herausragende Projekte mit dem Verkehrssicherheitspreis
„Aquila“. In diesem Jahr ergeht der Preis an den Journalisten Erich
Schönauer, die Verkehrsredaktion des ORF Hitradio Ö3, die
Marktgemeinde Wolfurt, den städtischen Kindergarten Klinkgasse aus
Graz, die Verkehrserziehungsgruppe der Landesverkehrsabteilung Wien
sowie das Bundesgymnasium Dornbirn. Zwei junge Tiroler, die mit einem
waghalsigen Sprung in den eiskalten Achensee zwei verunglückte
Autoinsassen aus dem sinkenden Unfallwrack befreiten, erhalten den
Preis für Zivilcourage.
Mit dem Verkehrssicherheitspreis „Aquila“ zeichnet das KFV gemeinsam
mit dem Österreichischen Gemeindebund – in diesem Jahr zum 44sten Mal
– besonderes Verkehrssicherheits-Engagement aus. Bei der
Preisverleihung im Novomatic Forum honorierte das KFV all jene
Institutionen, Teams, Persönlichkeiten und Initiativen, die sich
durch ihren außergewöhnlichen Einsatz und ihre Kreativität für die
Verkehrssicherheit einsetzen. Der Österreichische
Verkehrssicherheitspreis wird in Form der Trophäe „Aquila“, einem
Adler, der Sicherheit und Schutz verkörpert, verliehen. „Wir freuen
uns sehr, dass auch in diesem Jahr wieder sehr viele und äußerst
interessante Projekte eingereicht wurden. Die große Zahl der
Einreichungen zeigt aber vor allem, wie wichtig vielen Menschen das
sichere Miteinander im Straßenverkehr ist und wie viele – von der
breiten Öffentlichkeit oft unbemerkt – aktiv daran mitarbeiten. Die
eingereichten Projekte zeigen auch deutlich, dass sich die
Verkehrssicherheitsarbeit mit den gesellschaftlichen Entwicklungen in
Österreich mitbewegt. Aktuelle Herausforderungen wie Integration,
Digitalisierung und sichere, umweltfreundliche Mobilität haben sich
in den zahlreichen Projekten widergespiegelt“, erklärt Dr. Othmar
Thann, Direktor des KFV.
Sieger in der Kategorie Kindergärten und Volksschule
Der Kindergarten Kinkgasse befindet sich im Stadtzentrum Graz ohne
eigenen Garten. Um zu einem geeigneten Grünbereich zu gelangen,
müssen die Kinder jedes Mal zwei stark frequentierte Straßen
überqueren. Diese Umstände sorgten täglich für eine gefährliche
Situation und ein großes Risiko. Bei seinem
Verkehrssicherheitsprojekt „Sicher und mobil - Ich kann‘s!“ handelt
es sich um eine Schulung, die zu 100 Prozent auf Kinder abgestimmt
ist und sie dazu ermutigt, sicheres Straßenverhalten und sogar
sicheres Fahrradfahren bereits in diesen jungen Jahren zu erlernen.
Sieger in der Kategorie Medien
Der Journalist Erich Schönauer bewies in seinen zahlreichen Beiträgen
immer wieder, dass Verkehrssicherheit für ihn eine
Herzensangelegenheit ist. Mit vollem Einsatz betrachtet er Probleme
im Straßenverkehr aus verschiedenen Blickwinkeln und leistet damit
einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit in Österreich.
Sieger in der Kategorie Unternehmen
In der Kategorie „Unternehmen“ ging der „Aquila“ an die
Verkehrsredaktion des ORF Hitradio Ö3. Der Radiosender installierte
ein neues, multimodales und multichannelfähiges Verarbeitungssystem
für Verkehrsinformationen namens FLOW. FLOW verarbeitet Verkehrsdaten
aus unterschiedlichen Quellen mit verschiedenen Formaten und führt
diese zusammen. Daraus werden automatisiert validierte
Meldungsvorschläge für den Verkehrsredakteur zusammengestellt.
Verlässliche Verkehrsinformation in Echtzeit führt zur
Unfallvermeidung und ermöglicht ein rasches und optimiertes
Umverteilen von Verkehrskapazitäten.
Sieger in der Kategorie Neue Mittelschulen und Höhere Schulen
Nicht nur Sicherheit, sondern auch der Umweltschutz steht bei den
Schülern des Bundesgymnasiums Dornbirn im Fokus. Die Schüler
verknüpften beide Anliegen, indem sie: eine schulweite Überprüfung
aller Fahrräder und Mofas durchführten; ein Kunstprojekt ins Leben
riefen, das Lehrer und Eltern an Alternativen zur täglichen Autofahrt
erinnerte; ein Belohnungssystem für alle einführten, die mit dem Rad
statt mit dem Auto zur Schule kamen; Fahrrad-Reparatur in der Schule
ermöglichten und den Kauf von Helmen für Schüler günstiger machten.
Sieger in der Kategorie Gemeinden und Städte
Das Siegerprojekt der Marktgemeinde Wolfurt (Vorarlberg) senkte das
Unfallaufkommen vor Ort seit 2014 auf 0. Dieses Erfolgsmodell trägt
den Namen: "Der Wolfurter Weg: Lebensqualität und Sicherheit durch
Koexistenz im Straßenverkehr". Es handelt sich dabei um ein
umfassendes Verkehrskonzept zur Schaffung einer neuen Verkehrskultur,
die auf ein gutes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer und
gegenseitige Rücksichtnahme setzt. Der Erfolg gibt dem "Wolfurter
Weg" Recht: der motorisierte Verkehr wurde weniger und leiser. Die
Trennwirkung großer Straßen wurde reduziert. Und seit der Umsetzung
der Begegnungszone (Sommer 2014) wurde kein Verkehrsunfall mehr
registriert.
Sieger in der Kategorie Vereine/Institutionen
Die Landesverkehrsabteilung Wien – Verkehrserziehungsgruppe änderte
den Prüfungsmodus der freiwilligen Fahrradprüfungen. Statt dem
klassischen Prüfungsfragebogen beantworten nun die Schüler
Prüfungsfragen via Abstimmungsgeräte über ActivBoards. Vorteil dieser
didaktischen Vorgehensweise ist, dass die Fragen gemeinsam mit
Pädagogen durchgegangen werden ehe jedes Kind für sich die richtige
Antwort abgibt. Die neue Vorgangsweise ist didaktisch deutlich
erfolgreicher. Die Durchfallquote konnte damit erheblich gesenkt
werden und viele Kinder und Jugendliche sind nun deutlich souveräner
mit dem Fahrrad auf Wiens Straßen unterwegs.
Sonderpreis Aquila für Zivilcourage
Heuer vergab das KFV auch den Sonderpreis Zivilcourage an zwei
Tiroler, Christian Bendler und Patrick Lösch. Ein mit sechs Personen
besetztes Auto stürzte in der Nacht vom 26. Oktober 2015 in den
Achensee / Tirol. Beide Burschen kamen zufällig kurz nach dem Unfall
vorbei und sprangen ohne zu zögern in den eiskalten Achensee, um aus
drei Meter Tiefe zwei Insassen aus dem Auto zu retten. Dank des
schnellen Handelns dieser selbstlosen Ersthelfer konnten in dieser
Nacht zwei Menschen gerettet werden.
Alle zwei Jahre prämieren das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)
und der Österreichische Gemeindebund engagierte
Verkehrssicherheitsprojekte von Unternehmen, Kindergärten, Schulen,
Städten und Gemeinden. Ziel vom Aquila ist, sich bei all jenen zu
bedanken, die durch ihr außergewöhnliches Engagement und ihre
Kreativität einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der
Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen leisten.
Der nächste Aquila findet im Jahr 2018 statt.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7854
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