- 27.01.2016, 11:56:33
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Public Health-Experten setzen auf Gesundheitskompetenz (GK)
Wintertagung der österreichischen Public Health Gesellschaften entfacht Diskussion um GK als Lebenslanges Lernen für Gesundheit und Querschnittsmaterie in vielen Politikfeldern
Utl.: Wintertagung der österreichischen Public Health Gesellschaften
entfacht Diskussion um GK als Lebenslanges Lernen für
Gesundheit und Querschnittsmaterie in vielen Politikfeldern =
Bregenz/Wien (OTS) - Die Wintertagung der Vorarlberger und der
Österreichischen Public Health Gesellschaft am 15./16. Jänner lud
bereits zum dritten Mal Experten, Wissenschafter und Praktiker zur
Diskussion nach Bregenz. Die Public Health-Spezialisten aus den
deutschsprachigen Regionen befassten sich auch heuer mit aktuellen
Problemen und Herausforderungen im Gesundheitssystem mit Blick in die
Zukunft. Nach einem Impulsreferat von Dr. Rainer Kasperbauer vom
Medizinischen Dienst der Krankenkassen in München wurde in Diskussion
und Workshop intensiv über nationale und internationale Trends
beraten.
"Das Gesundheitswesen mit seinen Versorgungssystemen ist im Wandel
und muss auf kommende Veränderungen reagieren. Neue Konzepte in der
Primärversorgung sind überfällig, aber auch Zuwanderung und Migration
sind große Herausforderungen für den Gesundheitssektor. Wir spüren
immer mehr die Bedeutung der sozialen Gesundheitsdeterminanten - wie
beispielsweise den Faktor Gesundheitskompetenz" meint Günter Diem,
Präsident der VGPH und Gastgeber der Tagung.
Gesundheitskompetenz braucht es in zweierlei Hinsicht: Einerseits
geht es darum Kompetenzen zu erwerben, die es für ein Leben in
Gesundheit braucht, und auf der anderen Seite geht es um Kompetenzen
im Krankheitsfall ob, wann und in welcher Ebene des medizinische
Versorgungssystem in Anspruch genommen werden sollte. In einer
Stellungnahme der Expertengruppe wurde klargestellt, dass für eine
Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung neben
Strukturen des Gesundheitssystems (wie z.B. ärztliche Grundversorger
und Organisationen der Gesundheitsförderung) vor allem der
Bildungssektor in der Pflicht sei. „Wann sollte man mit dem Aufbau
von Gesundheitskompetenz anfangen, wenn nicht schon in der Kindheit?
Im Kindes- und Jugendalter wird nämlich die Grundlage für eine
gesunde Lebensweise geschaffen und nie wieder ist die Erreichbarkeit
der Bevölkerung so gut wie in der Schule“, merkt Philipp Petersen vom
Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion Research und der ÖGPH an.
Gesundheitsbildung sollte von der Schulzeit an in einem Prozess
lebenslangen Lernens vermittelt werden - von der Grundschule bis zur
Universität. Auch sollte Gesundheitskompetenz medial wirksam und
ansprechend vertreten sein, in klassischen Medien ebenso wie in
digitalen sozialen Medien und Netzwerken.
"Um die Wirksamkeit solcher Maßnahmen sicherzustellen braucht es
valide, verlässliche und objektive Gesundheitsindikatoren. Maßnahmen
zur Stärkung der Gesundheitskompetenz müssen evaluiert werden und
Forschung in diesem Bereich forciert" sagt Thomas Dorner, Professor
am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien und
Präsident der ÖGPH.
Die Vorarlberger Public Health Gesellschaft (VGPH) hat es sich zur
Aufgabe gemacht, die Public Health-ExpertInnen im Land Vorarlberg
zusammenzubringen, zu unterstützen und eine fachliche Gemeinschaft zu
bilden. Darüber hinaus versucht sie fächer- und sektorenübergreifend
Public Health-Wissen und -Bewusstsein in allen gesellschaftlichen und
politischen Bereichen zu verbreiten und zu verankern. Indem die VGPH
die Gruppe der Public Health-ExpertInnen vernetzt ist sie der
regionale „Think Tank“ für Public Health. HP: http://www.vgph.org/
Die Österreichische Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) ist eine
unabhängige wissenschaftliche Fachgesellschaft, die sich mit Public
Health Themen in Österreich auseinandersetzt. Die ÖGPH steht für
wissenschaftlich fundierte Forschung in den
Gesundheitswissenschaften. Einmal jährlich organisiert sie die größte
wissenschaftliche Fachtagung zu Public Health In Österreich. HP:
http://www.oeph.at/
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