- 14.09.2014, 19:25:50
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Neues Volksblatt: "Schlagkraft" (von Herbert Schicho)
Ausgabe vom 15. September 2014
Utl.: Ausgabe vom 15. September 2014 =
Linz (OTS) - Militärisches Denken spielt sich in worst-case-Szenarien
ab. Der nö. Militärkommandant mokiert sich etwa darüber, dass er für
den Transport seiner Pioniere zum Katastropheneinsatz Busse von den
Kärntner Kollegen bekommen soll: Denn diese bräuchten die Fahrzeuge
im Bedarfsfall für den militärischen Einsatz. Es wird also eng, wenn
gleichzeitig die Donau über die Ufer tritt und Slowenien
einmarschiert. Die gute Nachricht: Es ist also keine Frage, ob das
Heer einsatzfähig ist oder nicht, sondern in welchem Ausmaß das
Bundesheer alle seine Verpflichtungen gleichzeitig wahrnehmen kann.
Die Verunsicherung aber, die von den Führungskräften des Bundesheeres
in den letzten Monaten betrieben wurde, lässt für den Ernstfall wenig
Gutes erwarten. Leider wurde der Schwung der Volksbefragung - das
klare Ja der Österreicher zum Bundesheer - nicht genutzt. Im
Gegenteil, der Graben zwischen dem Ministerium und den Generälen
scheint größer denn je. Nur zur Erinnerung: Es war SPÖ-Minister
Gerald Klug, der das kritisierte Budget und die Sparpläne
ausgearbeitet, verhandelt und mitbeschlossen hat.
Es ist nun zu befürchten, dass auch das Reformkonzept des Ministers,
das er für Ende September angekündigt hat, auf interne Widerstände
stoßen wird. Gerade beim Militär sollte man allerdings wissen, dass
die Schlagkraft einer Truppe wesentlich auch von der Einigkeit der
Führung abhängt.
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