- 12.06.2014, 15:32:46
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Nationalrat - Bacher: Stabile Einkommen statt Kosteneinsparungen im Tourismus
Gegen ein Jahresarbeitszeitmodell per Gesetz - Überstunden sollen weiterhin ausbezahlt werden
Utl.: Gegen ein Jahresarbeitszeitmodell per Gesetz - Überstunden
sollen weiterhin ausbezahlt werden =
Wien (OTS/SK) - Für ein stabiles Einkommen in allen Tourismusbranchen
und somit gegen ein Jahresarbeitszeitmodell im Tourismus plädierte
SPÖ-Abgeordneter Walter Bacher am Donnerstag im Nationalrat.
"Tourismus ist nicht nur Gastronomie. Doch die derzeit unterbrochenen
Kollektivvertrags-Verhandlungen im Hotel- und Gastgewerbe machen
deutlich, dass es den Betrieben nicht um Ganzjahresarbeitsplätze
geht, sondern hauptsächlich um Kostenoptimierung. Aus diesen Gründen
ist ein Jahresarbeitszeitmodell per Gesetz abzulehnen." ****
Das Arbeitszeitgesetz biete schon derzeit die Möglichkeit einer
ganzjährigen Durchrechnung über Kollektivvertrag. "Die Diskussionen
um ein Jahreszeitmodell sind nicht neu und tauchen immer wieder in
Kollektivvertragsverhandlungen auf", so Bacher. Er selbst sei als
Verhandler für 15.000 Mitarbeiter der Österreichischen Seilbahnen
tätig. Dieser Bereich stelle einen großen Teil des österreichischen
Tourismus dar.
"Aus den Berichten des Arbeitsmarktservice geht hervor, dass die
Betriebe die Möglichkeit der Saisondurchrechnung nur zur
Kostenoptimierung wie zum Beispiel das Einsparen von Überstunden
nützen. Dabei geht es also nicht darum, Ganzjahresarbeitsplätze zu
schaffen", so Bacher. Es sei deshalb notwendig, die Sozialpartner in
diese Diskussion miteinzubeziehen. Somit könne man die Interessen
aller vertreten. Arbeitsrechtlich sei für Bacher aufgrund der immer
kürzer werdenden Abstände zwischen den Saisonen nicht verständlich,
warum es dann keine ganzjährige Beschäftigung der Mitarbeiter gäbe.
"Hierbei spielen die beiden Faktoren Kosten und Statistik eine
wichtige Rolle. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Jahresschnitt als Vollzeitäquivalent sieht in der Bilanz besser aus
als wenn man die gesamte Mitarbeiteranzahl angeben muss." In der
Praxis würden zudem bei einem Jahresarbeitszeitmodell keine
Überstunden mehr anfallen und deshalb keine Zuschläge mehr ausbezahlt
werden. "Das würde in allen Tourismusbranchen zu einer
Einkommensverschlechterung führen und das werden wir nicht zulassen",
betonte Bacher. Daher sei auch bei den Unternehmen ein Umdenken
notwendig. (Schluss) bj/jr/mp
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