ÖÄK-Steinhart: Schelling-Attacke zeugt von Nervosität wegen ELGA-Austritten
ELGA ist IT-technisch Steinzeit, kostet aber Unmengen an Steuergeld
Wien (OTS) - "Dass sich bereits in den ersten beiden Tagen weit über tausend Österreicherinnen und Österreicher von ELGA abgemeldet haben, scheint die bedingungslosen Befürworter ziemlich nervös zu machen", sagte der Obmann der Bundeskurie Niedergelassene Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Johannes Steinhart, am Donnerstag in einer Presseaussendung. Anders seien die Attacken insbesondere von Hauptverbandschef Hans Jörg Schelling, aber auch von Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely gegen Ärzte nicht zu verstehen.
Vertreter des Österreichischen Hausärzteverbands hatten heute öffentlich ihren eigenen ELGA-Austritt bekannt gegeben und Info-Aktionen angekündigt. Aus diesem legitimen Akt einer Ärztegruppierung "üble Desinformation", "Manipulation" und gezielte Verunsicherung abzuleiten, sei ungeheuerlich, so ÖÄK-Vizepräsident Steinhart.
Desinformation sei vielmehr die gebetsmühlenartig wiederholte Behauptung, ELGA würde die Arbeit von Ärzten erleichtern und damit mehr Zeit für das Arzt-Patienten-Gespräch bringen. So wie das ELGA-System derzeit aufgestellt sei, werde genau das Gegenteil passieren: Der Arzt werde noch weniger Zeit für Zuwendung und Gespräch haben, weil er im ELGA-Akt eines Patienten jedes einzelne Dokument durchforsten müsse, um etwa nach einem bestimmten Risikofaktor zu suchen. Steinhart abschließend: "Man muss es klar sagen: ELGA ist IT-technisch Steinzeit, verschlingt aber Unmengen an Steuergeldern, die gerade in der Gesundheitsversorgung an allen Ecken und Enden fehlen. Daher bleiben die Bedenken der Österreichischen Ärztekammer gegenüber ELGA in der vorliegenden Form aufrecht." (ar)
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