- 10.12.2013, 15:25:14
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Kadenbach: (Ultra-)konservative Gruppen wollen Frauenrechte verhindern
SPÖ-Europaabgeordnete klar für umfassenden Gesundheitsschutz für Frauen und Männer
Utl.: SPÖ-Europaabgeordnete klar für umfassenden Gesundheitsschutz
für Frauen und Männer =
Wien (OTS/SK) - Das Europäische Parlament hat heute nach mehrmaligen
Verzögerungen von konservativer Seite den Bericht über sexuelle und
reproduktive Gesundheit und Rechte abgestimmt - dabei wurde ein
konservativer Entwurf angenommen. SPÖ-Europaabgeordnete Karin
Kadenbach, Mitglied im Ausschuss für öffentliche Gesundheit, stellt
klar: "Aufgrund eines massiven Lobbyings (ultra-)konservativer
Gruppen mit Unterstellungen, wie wir das sonst nur aus den USA
kennen, ist heute mit konservativer Mehrheit ein Bericht zu
Gesundheitsrechten massiv abgeschwächt worden. Der ursprünglich
vorgelegte Initiativbericht umfasste alle wichtigen Aspekte der
sexuellen und reproduktiven Gesundheit, wie zum Beispiel Prävention
und Behandlung von sexuell übertragbaren Krankheiten, umfassende
Sexualerziehung und jugendgerechte Dienstleistungen. Es ist
bedauerlich, dass sich das Europäische Parlament am heutigen Tag der
Menschenrechte gegen Frauenrechte gestellt hat." ****
Kadenbach erläutert vor allem in Hinblick auf das hoch emotionale
Thema Schwangerschaftsabbruch: "Der Bericht in der ursprünglichen
Fassung forderte vor allem den legalen Zugang zu hochwertigen,
medizinischen Diensten. Es sollte so versucht werden, dem
gesundheitlichen Risiko von illegalen Abbrüchen und der
strafrechtlichen Verfolgung von Frauen und medizinischem Personal
entgegenzuwirken."
Die SPÖ-EU-Delegation spricht sich ausdrücklich für die Unterstützung
von sexueller und reproduktiver Gesundheit aus, die das körperliche
und seelische Wohlbefinden in Bezug auf alle Bereiche der Sexualität
und Fortpflanzung der Menschen umfasst. Die damit verbundenen Rechte
sind aufgrund der zentralen gesellschaftlichen und individuellen
Bedeutung auch in zahlreichen internationalen Verträgen
festgeschrieben worden. Nur so kann gewährleistet werden, dass die EU
den höchstmöglichen Gesundheitsstandard für Frauen und Mädchen
erreichen kann. "Das Recht auf Familienplanung aller Menschen sowie
das Recht aller Frauen, frei und selbstbestimmt über die Zahl ihrer
Geburten zu entscheiden, ebenso der freie Zugang zu legalen und
sicheren Schwangerschaftsabbrüchen sind unverzichtbare Teile der
Menschenrechte auf Gesundheit und körperliche Integrität und
Kernelemente sozialdemokratischer Wertvorstellungen", so Kadenbach am
Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Es wird geschätzt, dass sieben von zehn Frauen im Laufe ihres Lebens
körperliche und/oder sexuelle Gewalterfahrungen machen.
Geschlechtsspezifische Gewalt ist eine Form der Diskriminierung, die
Frauen massiv daran hindert, von ihren Rechten und Freiheiten auf
gleichberechtigter Grundlage mit Männern Gebrauch zu machen. Sexuelle
Gewalt hat verheerende lebenslange Auswirkungen auf die psychische
und physische Gesundheit und das Wohlergehen der Opfer und
Überlebenden solcher Gewalt. Die Wahrung und die Förderung der
sexuellen und reproduktiven Gesundheit sowie der Schutz und die
Erfüllung reproduktiver Rechte sind eine notwendige Bedingung, um die
Gleichstellung der Geschlechter und die Teilhabe von Frauen zu
erreichen, um ihnen die Ausübung aller Menschenrechte und
Grundfreiheiten zu ermöglichen, und die Prävention und Milderung von
Gewalt gegen Frauen zu erzielen. (Schluss) bj
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