- 19.08.2013, 13:51:07
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AUGE/UG, Paiha: "Arbeitszeit fairkürzen statt weiter flexibilisieren!"
Auf SPÖ beim Kampf gegen längere Arbeitszeiten kein Verlass!
Utl.: Auf SPÖ beim Kampf gegen längere Arbeitszeiten kein Verlass! =
Wien (OTS) - "Allen ÖVP-Versuchen, die Arbeitszeiten über eine
Ausdehnung der täglichen Arbeitszeit auf bis zu zwölf Stunden weiter
zu liberalisieren ist eine klare Absage zu erteilen. Die SPÖ ist
allerdings kein Garant gegen weitere Flexibilisierungsmaßnahmen
zulasten der ArbeitnehmerInnen," so Klaudia Paiha, Bundessprecherin
der AUGE/UG - Alternative und Grüne GewerkschafterInnen/Unabhängige
GewerkschafterInnen zur laufenden Wahlkampfdebatte rund um eine
Ausweitung täglicher Arbeitszeiten.
Paiha erinnert in diesem Zusammenhang an die in der Ära des
SP-Kanzlers Gusenbauer beschlossene Arbeitszeitflexibilisierung, die
"bei besonderem" Arbeitsbedarf für bis zu 24 Wochen eine täglich bzw.
wöchentliche Höchstarbeitszeit von 12 bzw. 60 Stunden ermöglicht.
Zusätzlich wurden im Rahmen dieses Gesetzesbeschlusses eine
kollektivvertragliche Erhöhung der täglichen Arbeitszeit auf bis zu
10 Stunden ermöglicht, die betriebliche Ebene bei individuellen
Arbeitszeitvereinbarungen, die längere Arbeitszeiten zulassen,
gestärkt. "Diese Flexibilisierung wurde von der Sozialdemokratie und
den SP-GewerkschafterInnen anno dazumal als großer Erfolg gefeiert,
wurde doch im Gegenzug dazu ein Mehrstundenzuschlag von 25 % für
Teilzeitbeschäftigte ausverhandelt. Der Preis für dieses Ergebnis war
allerdings hoch, Österreichs ArbeitnehmerInnen sind bei Arbeitszeiten
in Europa hinsichtlich der Länge traurige Spitze, selbst in der
Krise," kritisiert Paiha. So betrug 2011 - laut Eurostat - die
durchschnittliche Arbeitszeit vollzeitbeschäftigter ArbeitnehmerInnen
in Österreich 41,8 Wochenstunden, in Resteuropa dagegen 40,4
Wochenstunden. Nur In Großbritannien wird noch länger als in
Österreich gearbeitet.
"Was es tatsächlich braucht, sind endlich deutliche Schritte in
Richtung einer fairen Arbeitszeitverkürzung, um Arbeit - bezahlte wie
unbezahlte - gerechter zu verteilen und die Arbeitswelt menschlicher
zu gestalten. Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf individuelle
berufliche Auszeiten, um Burn-Out vorzubeugen, für Weiterbildung,
Pflege und Betreuung sowie eine allgemeine Verkürzung der täglichen,
wöchentlichen und jährlichen Arbeitszeit bei vollem
Einkommensausgleich für untere und mittlere Einkommensgruppen,"
fordert Paiha. "Das wäre ein klares Kontrastprogramm und eine klare
Ansage gegen die Forderungen von ÖVP und Industrie. Es gilt, endlich
wieder Zeitsouveränität zurückzugewinnen und eine gesunde Balance
zwischen Arbeit und Freizeit herzustellen - damit die Arbeit nicht
das Leben frisst," schließt Paiha.
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