Bundeskanzler Faymann: "Für die Freiwilligkeit und gegen den Zwang entscheiden"
Gemeinsame Pressekonferenz zum Thema Berufsheer und Freiwilliges Soziales Jahr mit Verteidigungsminister Darabos und Sozialminister Hundstorfer
Wien (OTS) - "Eine Entscheidung für ein Berufsheer und das damit verbundene Freiwillige Soziale Jahr bietet für alle Österreicherinnen und Österreicher eine große Chance. Das Land braucht für notwendige Einsätze - wie etwa beim Katastrophenschutz - Profis. Auch der Pflegebereich und soziale Dienste brauchen motivierte und fair bezahlte Fachkräfte", sagte Bundeskanzler Werner Faymann heute, Freitag, bei der Pressekonferenz im Bundeskanzleramt. "Das Modell mit Berufsheer und Sozialjahr erspart den jungen Männern sechs beziehungsweise neun Monate, die sie für Ausbildung und Beruf nützen können. Außerdem engagieren sich in Österreich tausende Menschen ehrenamtlich. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass es keinen Zwang braucht und wir uns am Sonntag für die Freiwilligkeit und für mehr Profis entscheiden sollten."
Verteidigungsminister Norbert Darabos plädierte für ein modernes Verteidigungssystem, das in Europa bereits bestens erprobt sei. "Die Wehrpflicht ist ein überalterter Zwangsdienst. Die heutigen Aufgaben des Bundesheeres und globale Bedrohungsszenarien wie Cyberangriffe erfordern Spezialistinnen und Spezialisten. Österreich ist bereit für Freiwilligkeit und echte Solidarität." Die Notwendigkeit für Massenheere und verpflichtende Einbeziehung junger Männer sei nicht mehr gegeben. "Am Sonntag geht es nicht nur um eine Richtungsentscheidung für das Bundesheer, sondern um die Zukunft Österreichs", so der Verteidigungsminister.
Als Alternative für den Zivildienst sieht das Modell das Freiwillige Soziale Jahr vor: "Die Ausbildung im Pflege- und Gesundheitsbereich, die allen ab dem 18. Lebensjahr offen stehen wird, ist eine fundierte Ausbildung für den weiteren Lebensweg. Das muss uns auch etwas wert sein und zwar eine ordentliche Bezahlung in einem ordentlichen Dienstverhältnis und nicht nur ein Taschengeld", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer. "Jedes Jahr gibt es über 90.000 Personen, die in diesem Bereich beruflich neu einsteigen. Ich bin überzeugt, dass wir daraus ohne Weiteres die erforderlichen 8.000 Menschen für das Freiwillige Soziale Jahr finden werden", so Hundstorfer.
Der Bundeskanzler betonte die Wichtigkeit, am Sonntag an der Befragung teilzunehmen und von diesem Instrument der direkten Demokratie Gebrauch zu machen. "Ich möchte die Bürgerinnen und Bürger bitten, zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Das Ergebnis hat auf alle Fälle Gültigkeit und ist zur Kenntnis zu nehmen. Das, wofür sich die Mehrheit der Bevölkerung am Sonntag entscheidet, wird umgesetzt", sagte der Bundeskanzler abschließend.
Fotos von der Pressekonferenz sind über das Fotoservice des Bundespressedienstes, http://fotoservice.bundeskanzleramt.at, kostenfrei abrufbar.
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