- 12.12.2012, 14:19:04
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Kärnten setzt auf eine zukunftsorientierte Bildung
Bildungsreferent LR Ragger präsentierte künftigen Kärntner Bildungsplan
Utl.: Bildungsreferent LR Ragger präsentierte künftigen Kärntner
Bildungsplan =
Klagenfurt (OTS/LPD) - "Die Kärntner Kinder sind nicht dumm. Der
Lehrer, der den Schülern künftig die Lehrinhalte nicht vermitteln
kann, wird sich ein anderes Aufgabengebiet suchen müssen". Mit diesen
Worten reagierte heute, Mittwoch, Schulreferent LR Christian Ragger
erneut auf die gestern vorgestellten Bildungsstandards, wonach
Kärntner Kinder im Bereich Mathematik schlechte Ergebnisse erzielten.
Ragger hatte bereits kurz nach Übernahme des Bildungsreferates die
Entwicklung eines Bildungsplanes für Kärnten in Auftrag gegeben. Dies
erweist sich heute als wichtige Maßnahme, gerade auch um solchen
negativen Testergebnissen gezielt entgegen wirken zu können.
Gemeinsam mit dem amtsführenden Präsidenten des Landesschulrates,
Walter Ebner, und der Leiterin der Abteilung 6 - Kompetenzzentrum
Bildung, Gerhild Hubmann, wurden Arbeitsgruppen eingerichtet, welche
die zukünftige Ausrichtung des Bildungslandes Kärnten samt
entsprechenden Maßnahmen erarbeiten und vorgeben sollen.
Wie der Schulreferent ausführte, stelle ein Schwerpunkt die
Angebotsoptimierung dar. Hier stünden der Ausbau der ganztägigen
Schulform, die Umsetzung und Schaffung von Bildungszentren, sowie
eine inhaltliche Schwerpunktsetzung wie Sprachen oder Sport und
Bewegung im Vordergrund. "Wir haben in Kärnten mit Rückgängen um
12.000 Schüler in den letzten Jahren zu kämpfen. Die Prognose bis zum
Jahr 2020 sieht einen weiteren Rückgang von 20 Prozent vor und wir
haben uns in den letzten Jahren zu sehr auf die Quantität
spezialisiert und viele Lehrer aufgenommen. Die Zukunft aber liegt in
der Qualität", bekräftigte Hubmann. Schule müsse mehr sein als ein
Gebäude, das es im ländlichen Raum zu erhalten gilt. Aus
bildungspolitischer und pädagogischer Sicht gehe es dabei um die
Vorteile für die Kinder, die an modernen Schulstandorten angeboten
werden können.
Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die Nahtstellen zwischen den
Übergängen von Kindergarten-Schule-Beruf gelegt. Es gelte ein
durchgängiges und durchlässiges sowie institutionsübergreifendes
System zu schaffen, das die individuellen Eignungen, Neigungen,
Begabungen und Talente der Kinder berücksichtigt. Ein Pilotprojekt
starte in Wolfsberg mit dem Campus 2020. Hier werde eine
institutionsübergreifende Zusammenarbeit von Kindergarten,
Volksschule, Neuer Mittelschule und BORG etabliert.
Die Führungsverantwortung sowie die Lehrerausbildung und
-fortbildung sei ein ausschlaggebender Faktor im Bereich der
pädagogischen Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung und findet
sich auch im Bildungsplan wieder. "Nur mit bestens ausgebildeten und
motivierten Lehrern kann die Qualität im Bildungsbereich dauerhaft
gewährleistet werden. Bei der Aufnahme von neuen Lehrern müssen wir
uns zukünftig an einer Bewerberliste anstatt einer Warteliste
orientieren", sagte Ragger.
Auch Ebner sprach sich für die Fort- und Weiterbildung von
Pädagogen aus. "Das vorliegende Ergebnis muss sie alle aufrütteln.
Die Bildungsarbeit erfolgt an den Schulen. Es müssen Maßnahmen in der
Fort- und Weiterbildung geschehen. Im nächsten Jahr wird es einen
Englischtest geben, das Kärntner Schulsystem wird sich darauf
vorzubereiten haben. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass es durch die
öffentliche Diskussion zu einer intensiven Anstrengungsphase aller
Beteiligten kommen wird", so Ebner.
Künftig sollen auch außerschulische Unterstützungssysteme im
Bildungsplan berücksichtigt werden. "Die Schule allein kann den
Anforderungen der Gesellschaft, den Aufträgen der Wirtschaft, den
Wünschen der Eltern und den Bedürfnissen der Kinder nicht gerecht
werden", erklärte Ragger. So sollen etwa Schulsozialarbeit,
Schulpsychologie oder auch Mediationsangebote eine Hilfestellung
bieten.
(Schluss)
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