- 12.12.2012, 14:13:02
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Keine Entwicklungszusammenarbeit ohne Barrierefreiheit
BSVÖ begrüßt einstimmigen Parlamentsbeschluss, der jetzt umgesetzt werden muss
Utl.: BSVÖ begrüßt einstimmigen Parlamentsbeschluss, der jetzt
umgesetzt werden muss =
Wien (OTS) - Erfreut zeigt sich der Blinden- und
Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) über den einstimmigen
Parlamentsbeschluss, behinderte Menschen in Entwicklungsländern durch
eine verbesserte EZA-Förderung vermehrt zu unterstützen (EZA =
Entwicklungszusammenarbeit). Der Initiativantrag geht auf das
Engagement von ÖVP-Behindertensprecher NRAbg. Dr. Franz-Joseph
Huainigg zurück, der von "Licht für die Welt" unterstützt wurde.
"Dieser parteiübergreifende Beschluss setzt den Weg der
konsequenten Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention fort, zu
der sich Österreich verpflichtet hat", so BSVÖ-Präsident Dr. Markus
Wolf, von 2008 bis 2012 Mitglied des Unabhängigen
Monitoringausschusses zur Umsetzung der UN-Konvention.
"Entwicklungszusammenarbeit ohne Einbeziehung der Barrierefreiheit
ist sinnlos, so wird man die von Österreich mitbeschlossenen
Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen nie erreichen.
Wichtig ist jetzt die rasche Umsetzung des Initiativantrages, über
die derzeitige Legislaturperiode des Nationalrates hinaus!"
Gelungenes Beispiel aus der Vergangenheit: Die EBU, die
Europäische Blindenunion, deren Mitglied der BSVÖ ist, hat für
Funktionäre der AFUB (African Union of the Blind, selbstbestimmte
Vertretung für die Interessen von blinden und sehbehinderten Menschen
in 51 Afrikanischen Ländern) ein Capacity Building-Seminar zur
Verbesserung der organisatorischen Fähigkeiten ausgerichtet. Neben
einer finanziellen Unterstützung stellte die EBU barrierefreie
Informations- und Kommunikationstechnologien sowie entsprechendes
Training im Umgang mit den Technologien zur Verfügung.
Mag. Jürgen Menze, Referent für internationale Zusammenarbeit im
BSVÖ, verweist auf den unmittelbaren Zusammenhang von Behinderung und
Armut: "Behinderung in Entwicklungsländern ist nicht nur häufig
Ursache von Armut, sondern Armut und damit verbundene widrige
Lebensverhältnisse, z.B. Mangelernährung und fehlender Zugang zu
Gesundheitsdiensten, führen nicht selten auch zu Behinderung." Gerade
in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Beschäftigung und Infrastruktur
ist es unumgänglich, bei Entwicklungsprojekten den Aspekt der
Barrierefreiheit von Beginn an zu berücksichtigen und
Selbsthilfeorganisationen in die Entscheidungen miteinzubinden. Dies
ist umso wichtiger, weil 80 Prozent der behinderten Menschen auf der
Welt in Entwicklungsländern leben.
Der studierte Politologe hat nicht nur den politischen Betrieb in
Parlamenten und Behörden deutscher Bundesländer kennengelernt,
sondern auch in Spanien, Kenia und auf den Philippinen für
Non-Profit-Organisationen im Sozial- und Gesundheitsbereich
gearbeitet. Menze: "Mein Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit mit
internationalen Partnern globale und insbesondere europäische
Entwicklungen für die blinden und sehbehinderten Menschen in
Österreich hinsichtlich eines selbstbestimmten Lebens bestmöglich
nutzbar zu machen. Sei es in den Bereichen Verkehr, Technologie,
Information, Kultur, Beschäftigung sowie anderen Gebieten, die für
die gesellschaftliche Partizipation von Bedeutung sind. Zugleich
bringe ich die Interessen österreichischer Blinder und Sehbehinderter
in den internationalen Raum ein, um durch den wechselseitigen
Austausch über Kultur- und Ländergrenzen hinweg Verständnis und
Unterstützung für unser gemeinsames Ziel der gesellschaftlichen
Inklusion zu gewinnen."
Jürgen Menze erreichen Sie beim BSVÖ im "Haus des Sehens", Hietzinger
Kai 85/DG, 1130 Wien
Telefon: +43 (0) 1 982 75 84 - 204; Fax: +43 (0) 1 982 75 84 - 209;
E-Mail: international@blindenverband.at
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