• 30.10.2012, 15:18:42
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Rail Cargo Austria setzt weitere Optimierungsschritte

Angebotsänderungen bei Intermodalnetz und ROLA, Bedienstellenangebot wird marktkonform angepasst - sozial verträglicher Mitarbeiterabbau

Utl.: Angebotsänderungen bei Intermodalnetz und ROLA,
Bedienstellenangebot wird marktkonform angepasst - sozial
verträglicher Mitarbeiterabbau=

Wien (OTS) - Im heutigen a.o. Aufsichtsrat der Rail Cargo Austria
(RCA) wurden notwendige Optimierungsmaßnahmen für die
Gütervehrkehrssparte der ÖBB beauftragt. Die rückläufige Konjunktur
macht eine weitere Anpassung unwirtschaftlicher Strukturen notwendig,
um die Substanz des Unternehmens nachhaltig zu sichern und den hohen
Schienenanteil am österreichischen Güterverkehr zu halten. Dazu
zählen die wirtschaftlich erforderlichen Angebotsanpassungen beim
intermodalen Netzwerk NINA und der Rollenden Landstraße (ROLA) sowie
die moderate Reduktion von schwach ausgelasteten Bedienstellen in
Österreich. Weiters wird es bis Ende 2012 eine weitere Reduktion des
Mitarbeiterstandes um rund 100 Mitarbeiter geben. Auch eine weitere
Optimierung des Geschäftsfeldes "Kontraktlogistik" stand auf der
Agenda, eine Entscheidung über eine mögliche Kooperation ist für
Dezember vorgesehen. Mit diesen Maßnahmen bleibt der Markanteil
Schiene am Güterverkehrsaufkommen stabil über 30%. Damit ist die
führende Position Österreichs beim Modalsplit in Europa abgesichert.

Die bereits 2010 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen der RCA
haben sich besser als geplant entwickelt. Bereits 2011 hat die RCA
erstmals wieder operativ positiv abgeschlossen. Das Management
erwartet weitere Ergebnisverbesserungen für das Jahresergebnis 2012.
Im gesamten Unternehmen wurden umfassende Kostensenkungsprogramme
umgesetzt, die sowohl produktions- als auch produktivitätsseitig
Erfolge zeigen. Der deutliche Konjunkturrückgang wirkt sich derzeit
massiv bei allen europäischen Güterverkehrsbahnen aus. Unter diesen
schwierigen Rahmenbedingungen wurden in den letzten Monaten weitere
umfassende Analysen von einzelnen Geschäftsbereichen auf ihre
Kostendeckung notwendig. Die heute beschlossenen Maßnahmen sind
entscheidend, damit die RCA langfristig ihre Kapitalkosten verdient
und in der Folge Impairment vermeidet.

Die Maßnahmen im Überblick:

RCA Bedienstellen: Moderate Anpassung in der Fläche von 461 auf 420

Die RCA hat österreichweit insgesamt rund 140 Bedienstellen einer
betriebwirtschaftlichen Analyse unterzogen, das heißt schwach
ausgelastete Verladestellen ohne Kostendeckung mit sehr geringem
täglichem Wagenaufkommen. Mit betroffenen Kunden wurden Gespräche
über individuelle Lösungen, z.B. neue Produktionskonzepte und
Preiserhöhungen, geführt. Ziel war eine marktkonforme
Aufrechterhaltung der Flächenbedienung unter Berücksichtigung aller
Kostenaspekte. Der RCA Aufsichtsrat hat aufgrund der
Analyseergebnisse beschlossen, insgesamt 41 Verladestellen in einem
gestaffelten Zeitrahmen, spätestens bis Ende März, nicht mehr zu
bedienen. Österreich behält im europäischen Vergleich mit insgesamt
584 Bedienstellen (inkl. private EVUs) trotzdem nach wie vor eines
der dichtesten Bedienraster. Zum Vergleich: Italien und Frankreich
haben in den letzten Jahren die Anzahl der Bedienstellen um fast 90%
gekürzt. Auch die Schweizer Bundesbahnen haben im heurigen Jahr ihr
Bediennetz um 128 Verladestellen reduziert.

Bei allen betroffenen Bedienstellen bleibt die Infrastruktur
erhalten, eine Folgenutzung z.B. durch regionale Initiativen ist
somit möglich. Auch die RCA könnte bei entsprechenden
Mengensteigerungen die Bedienstellen wieder anfahren.

Der Vorstand der RCA wurde beauftragt, ein Restrukturierungskonzept
zu erarbeiten, um den Erhalt der restlichen bereits analysierten
Bedienstellen sicherzustellen. Eine Schließung dieser rund 100 ist
somit nicht vorgesehen.

Die Verlagerung von LKWs auf die Straße durch die
Bedienstellenrasteroptimierung beträgt für ganz Österreich rund 94
LKWs pro Tag, bei rund 886.000 österreichweiten LKW-Fahrten pro
Werktag. Das entspricht einem zusätzlichen LKW pro 9.400. (Quelle
Gesamtleistung: Asfinag 2012)

Kostenreduktion bei der ROLA - vier Relationen bleiben im
Angebot

Bei der Rola kam es in Folge der Aufhebung des sektoralen Fahrverbots
durch den EuGH und die schwere Wirtschaftskrise in Italien und
Südosteuropa zu einem erheblichen Nachfragerückgang. Um den
Mitteleinsatz bei der Rola bestmöglich zu bündeln werden statt bisher
sechs zukünftig vier tägliche Relationen angeboten. Auf der
Brennerachse wird die Verbindung von Regensburg nach Trento ab
Fahrplanwechsel mit täglich 3 Zugpaaren nicht mehr bedient. Zudem
werden die zwei Zugpaare der Strecke von Wels nach Szeged in Ungarn
ebenfalls eingestellt. Insgesamt stehen somit ab Fahrplanwechsel mit
den Verbindungen Wörgl - Trento, Wörgl - Brennersee, Wels - Maribor
und Salzburg - Triest weiterhin vier Relationen zur Verfügung. Steigt
die Nachfrage, können weitere Zugpaare auf diesen Relationen zum
Einsatz gebracht werden. Das LKW-Aufkommen sollte sich in Grenzen
halten, da Rola-Nutzer jene sind, die keine Durchfahrtsgenehmigung
erhalten haben. Mangels dieser Genehmigungen kann es daher keine
wesentliche Mehrbelastung auf österreichischen Straßen geben.

Intermodaler Verkehr: Systemvorteile Bahn bei schweren Gütern
über lange Strecken

Die Rail Cargo Austria hat nationale Containerverkehre auf der Bahn
seit April 2011 schwerpunktmäßig im Shuttlesystem NINA befördert. Die
betriebswirtschaftliche Analyse hat sowohl eine rückläufige
Mengenauslastung als auch eine deutliche Kostenunterdeckung ergeben.
Die System- und Kostenvorteile der Bahn greifen nur bei langen
Distanzen wie z.B: auf der Ost-West Verbindung "Wien Nordwest - Wels
- Bludenz - Wolfurt" die auch in Zukunft fortgeführt wird. Die
Relationen Wien Nordwest - Villach via Wien Freudenau, Wels, Salzburg
sowie Wels - Graz via St. Michael und Kapfenberg werden zum
Fahrplanwechsel am 09.12.2012 eingestellt. Mit den betroffenen Kunden
der RCA, die ab Fahrplanwechsel das Basisnetz nutzen können, in dem
es etwas längere Transportzeiten gibt, wird aktuell über alternative
Transportmöglichkeiten gesprochen.

Arbeitskräftereduktion bis Ende 2012 um 100 Mitarbeiter

Die aktuellen Restrukturierungsmaßnahmen der RCA betreffen nicht nur
Kunden, auch intern müssen weitere Schritte gesetzt werden, um
produktiver im Wettbewerb bestehen zu können. Bis Ende 2012 werden
rund 100 Mitarbeiter abgebaut, vorwiegend durch Kündigungen.
Gemeinsam mit dem Betriebsrat wurde ein Abfertigungsmodell für die
Betroffenen entwickelt um diese Maßnahmen sozial verträglich und
einvernehmlich zu gestalten. Von den 100 Mitarbeitern sind 10
Leasingkräfte, 20 haben das Unternehmen auf eigenen Wunsch bereits
verlassen, die restlichen 70 werden in den nächsten Tagen im
Frühwarnsystem des AMS angemeldet

Senkung Instandhaltungskosten von Güterwagen

In enger Abstimmung mit dem Betriebsrat der Technischen Services und
mit Zustimmung der Personalvertreter wurde beschlossen, dass ab 2013
die Anzahl der in Österreich durchgeführten Güterwagenrevisionen von
1.100 pro Jahr auf 700 reduziert wird. Das restliche Drittel der
Revisionen wird nunmehr schwerpunktmäßig in ungarischen und
slowakischen Tochtergesellschaften durchgeführt.
Bedarfsausbesserungen werden derzeit in 8 österreichischen
Güterwagenservicestellen durchgeführt, zukünftig werden diese
Aktivitäten in 5 Standorten gebündelt. Daraus resultieren
signifikante Personalproduktivitätssteigerungen und eine
Ergebnisverbesserung im einstelligen Millionenbereich. Konzernweit
führt der Teilkonzern RCA rund 3.300 Güterwagenrevisionen pro Jahr
durch.

Betroffene Bedienstellen in den Bundesländern im Überblick:

Kärnten: 5 von gesamt 41

- St. Paul
- Bleiburg
- Weitzelsdorf
- Feistritz/Rosental
- Koetschach Mauthen

Steiermark: 6 von gesamt 62

- Eisenerz
- Friedberg
- Grossreifling
- Hieflau
- Weissenbach - St. Gallen
- Rohrbach-Vorau

Oberösterreich: 6 von gesamt 78

- Ottensheim
- Kefermarkt
- Freistadt
- Summerau
- Windischgarsten
- Kleinreifling

Niederösterreich: 7 von gesamt 146

- Sitzenberg-Reidling
- Hausleiten
- Aschbach
- Haag
- St. Peter - Seitenstetten
- Fels
- Wagram-Grafenegg

Burgenland: 10 von gesamt 14

- Gattendorf
- Kittsee
- Pama
- Zurndorf
- Markt St. Martin
- Oberloisdorf
- Oberpullendorf
- Raiding-Lackendorf
- Oberwart
- Altpinkafeld

Tirol: 4 von gesamt 37

- Gießenbach
- Scharnitz per
- Steinach in Tirol
- Matrei

Wien: 3 von gesamt 26
- Hernals
- Ottakring
- Wien - Franz Josefsbahnhof Frachtgut

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Jährlich nutzen 450 Mio. Kunden die Angebote des österreichischen
Mobilitätsunternehmens ÖBB. Täglich fahren 6.500 Personen- und
Güterzüge - die größte E-Mobility-Flotte Österreichs - mit
umweltfreundlichem Strom aus 92 % erneuerbarer Energie. Die ÖBB
bewegen mit Kundenorientierung und gesellschaftlicher Verantwortung
das System Bahn nachhaltig in Richtung Zukunft. Die ÖBB gehören zu
den pünktlichsten Bahnen Europas und bieten ihren Kunden die höchste
Pünktlichkeit in der EU. Mit konzernweit rd. 40.800 MitarbeiterInnen
bei Bahn und Bus (davon 37.050 in Österreich, 3.750 im Ausland,
zusätzlich 1.850 Lehrlinge) und Gesamterträgen von rd. 6,25 Mrd. EUR
ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes.
Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

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