• 20.06.2012, 09:58:43
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"Hands-On Urbanism 1850 - 2012" auf der 13. Architektur-Biennale in Venedig

Ausstellung des Architekturzentrum Wien von 29.08. - 25.11.2012 im italienischen Pavillon

Wien (OTS) - "Common Ground" lautet das Thema der von David
Chipperfield kuratierten 13. Internationalen Architektur-Biennale in
Venedig. Kuratorin Elke Krasny wurde eingeladen, eine adaptierte
Version ihrer fürs Az W konzipierten Ausstellung "Hands-on Urbanism
1850 - 2012. Vom Recht auf Grün" für den italienischen Pavillon zu
entwickeln.

"Hands-On Urbanism 1850 - 2012" widmet sich einer Ideengeschichte
von Landnahmen im urbanen Raum. Photo-Text Installationen geben einen
Überblick über selbstorganisierte, kollektive, informelle Bewegungen
und über die Räume, die dadurch entstehen. Kuratorin Elke Krasny
zeigt, dass Hands-On Urbanism, bottom-up Urbanism und ungeplante
Stadtentwicklung nicht die Ausnahme von der Regel, sondern treibende
Kräfte der Stadtentwicklung, oft Auslöser offizieller
Planungsstrategien sind. Sie stellt eine andere Geschichte von
Urbanität vor, die dringliche Fragen an die Verantwortung von
ArchitektInnen und PlanerInnen und an den Umgang mit Ressourcen
stellt.

Die Originalausstellung "Hands-On Urbanism 1850 - 2012. Vom Recht auf
Grün" ist noch bis 25. Juni im Architekturzentrum Wien zu sehen.

Auf der Biennale werden folgende Fallbeispiele präsentiert:

- "Schreberplatz", Leipzig. Ein selbstorganisierter Verein um den
Pädagogen Ernst Hauschild gründete 1865 den ersten Schreberverein und
initiierte in Folge einen Garten, der auf Selbstregierung setzte.

- Hull House, Chicago, ab 1889. Jane Addams, Feministin und spätere
Friedensnobelpreisträgerin, gründete in einem von Immigration
geprägten Armenbezirk Chicagos das Hull House Settlement.

- Siedlerbewegung, Wien. Ab 1918 organisierten sich die informellen
wilden SiedlerInnen und GärtnerInnen sukzessive in Genossenschaften.

- Auf Parzelle, Bremen, ab 1945. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte
die selbstorganisierte informelle Besiedlung und die
Subsistenzwirtschaft auf den Kleingartenparzellen.

- Sarigöl, ein Gecekondu, Istanbul. Nach dem Zweiten Weltkrieg
erfolgte die informelle Stadterweiterung in Istanbul. Heute sind die
Gecekondus von Developerdruck bedroht.

- Bowery-Houston Community Farm und Garten, New York. Liz Christy,
lokale Anwohnerin und Künstlerin, startete 1973 dieses Gartenprojekt.
Unter Bürgermeister Giuliani wurden viele der Loisaida Gärten
zerstört.

- Ma Shi Po Village, Hongkong, ab 1947. Nach dem Zweiten Weltkrieg
wurden Squatter Cottages in Selbstbau errichtet. Heute versucht Becky
Au, die Initiatorin der Ma Po Po Community Farm, die Felder vor dem
Developerdruck zu retten.

- La Quebrada Navarro, Quito. In den Schluchten von Quito errichten
Andinos informelle Siedlungen und betreiben Landwirtschaft. Pablo
Molestina und Catherine Venart arbeiten seit 2010 an Planungen, die
das komplexe Ökosystem und seine Nutzung erhalten.

- Chimalhuacan, Estado de México, Gabion House. Gemeinsam mit 17
Familien, die in einer informellen Siedlung in Chimalhuacan leben,
entwickelten Arturo Ortiz Struck und sein Team ein intelligentes
Haus, das auf den Prinzipien des Selbstbaus beruht und in sieben
Tagen errichtet werden kann.

- What will the Harvest be? London. Eine Gruppe von AnwohnerInnen,
die Friends of Abbey Gardens, und die Künstlerinnengruppe Somewhere
(Karen Guthrie & Nina Pope) realisieren seit 2006 im drohenden
Developer- und Gentrifizierungsdruck der London Olympics 2012 diesen
öffentlichen Nachbarschaftsgarten mit "Honesty Store".

- R-Urban, Colombes / Grand Paris. Seit 2011 arbeiten aaa atelier
d'architecture autogerée (Constantin Petcou und Doina Petrescu) an
einem Pilotprojekt, das auf geschlossene lokale Kreisläufe setzt. Das
Projekt verbindet urban farming, eine Recyclinganlage und ein
kooperatives Wohnprojekt mit dem Recht auf Stadt und dem Recht auf
Zukunftsfähigkeit.

Ausführliche Presseinformationen und Pressefotos zur Ausstellung
im Az W "Hands-On Urbanism 1850 - 2012. Vom Recht auf Grün" finden
Sie unter azw.at/presse_handsonurbanism.

Kuratorin: Elke Krasny / Szenographie: Alexandra Maringer /
Ausstellungsgrafik: Alexander Schuh

Rückfragehinweis:
Architekturzentrum Wien
Irene Jäger
Tel.: 01 522 31 15-23
mailto:jaeger@azw.at
www.azw.at

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