• 12.04.2012, 13:05:25
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Korosec: Pflegereform darf nicht weiter aufgeschoben werden!

Verlängerung der Pflegefonds-Gelder bis 2016 darf nicht zu Reformstillstand führen. Pflegeausbildung dringend neu regeln.

Wien (OTS) - "Finanzministerin Maria Fekter hat im Zuge des
Reformpaketes viel Geld in die Hand genommen, um den Pflegefonds
nicht nur bis 2014, sondern bis 2016 zu finanzieren. Dies entbindet
jedoch niemanden von der ursprünglichen Vereinbarung, dass bis Ende
2012 eine echte Pflege-Strukturreform stattfinden soll. Von heute an
bedeutet dies: Uns bleiben etwas mehr als 8 Monate, um diesen großen
Brocken zu regeln. Das heißt: Verhandlungen müssen umgehend und unter
Einbindung aller betroffenen Interessenvertretungen geführt werden",
erklärt LAbg. Ingrid Korosec, Bundesobmann-Stellvertreterin des
Österreichischen Seniorenbundes und Landesvorsitzende des Wiener
Seniorenbundes anlässlich der aktuellen Pflegedebatten.

"Die Position des Seniorenbundes dazu ist sehr klar und wurde
schon im Herbst 2010 bei einer überparteilichen und umfassenden
parlamentarischen Enquete des Österreichischen Seniorenrates
öffentlich dargelegt. Mir ist schleierhaft, warum eineinhalb Jahre
später noch immer nichts weitergeht", so Korosec weiter, die die
Eckpunkte des Seniorenbund-Pflegeplans vorlegt:

- Pflege muss raus aus der Sozialhilfelogik: Pflege gehört laut WHO
   zum Gesundheitssystem. Wer Pflege braucht soll diese erhalten - 
   ohne Ansehen von Wohnort, Familienstand oder Vermögenswerten.
 - Pflege ist solidarisch zu finanzieren: Wenn Vermögens-ZUWÄCHSE 
   besteuert werden, müssen diese Einnahmen für Pflege zweckgewidmet 
   werden. Aktuelles Beispiel wäre dabei die neue Umwidmungssteuer!
 - Die Schnittstellen zwischen Gesundheitssystem und Pflegesystem 
   sind besser zu koordinieren! Langfristig muss Pflege zum 
   gleichberechtigten Teil des Gesundheitssystems werden.
 - Geldleistung garantiert Wahlfreiheit: Eine Umstellung von 
   Geldleistungen (Pflegegeld) auf Sachleistungen lehnen wir strikt 
   ab.
 - Neue Pflegeausbildung: Von der Lehre bis zum Doktorat - der 
   Einstieg in die Pflegeberufe muss schon vor 17 möglich sein. 
   Durchlässige Bildungssysteme müssen ein lebensbegleitendes Lernen
   bis zum Doktorat ermöglichen.
 - Bessere Bezahlung für Pflege(fach)kräfte: Wer nicht bereit ist, 
   diese Berufe auch finanziell besser zu stellen darf sich über 
   Arbeitskräftemangel nicht wundern.
 - Bessere Unterstützung von pflegenden Angehörigen: Von 
   zertifizierten Kursen, über Ausbau der Tagespflege und Urlaub von
   der Pflege bis hin zu besserer Berücksichtigung dieser 
   Pflegezeiten im Pensionssystem sind dringend Schritte zu setzen.

"Dies sind nur die wichtigsten Punkte! Unsere Modelle und
Programme stehen bereit. Die Verhandlungen müssen jetzt beginnen", so
Korosec abschließend.

Rückfragehinweis:
Österreichischer Seniorenbund, stv. GS Susanne Walpitscheker,
0650-581-78-82, swalpitscheker@seniorenbund.at, www.seniorenbund.at

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