Schwentner: Pensionsantrittsalter - Vorrang für Gleichstellung am Arbeitsmarkt

Wien (OTS) - "Ein höheres Pensionsantrittsalter für Frauen
bedeutet nicht zwingend eine höhere Pension. Für viele Frauen
bedeutet das, einen ganzen Lebensabschnitt arbeitslos zu sein und
abhängig vom Einkommen des Partners", stellt Judith Schwentner,
Frauensprecherin der Grünen, fest.

Sie sieht vor allem Altersarmut als Folge einer vorzeitigen Anhebung
des Pensionsantrittsalters für Frauen. Denn der Arbeitsmarkt ist
nicht gerüstet für rund 100.000 zusätzliche ältere Frauen in den
nächsten zehn Jahren. Allein in den letzten Monaten ist die
Arbeitslosenquote von Frauen über 50 Jahren massiv angestiegen.
"Die Gleichstellung am Arbeitsmarkt muss Vorrang haben. Es fehlen
altersgerechte Arbeitsplätze. Das bedeutet, dass Frauen bis zur
Pension arbeiten können, ohne dabei massiv ihre Gesundheit zu
schädigen. Jene, die über das gesetzliche Pensionsalter hinaus
arbeiten möchten, dürfen das ja auch jetzt schon. Sie sollten
allerdings per Gesetz vor einer Kündigung aus Altersgründen geschützt
werden", fordert Schwentner.

"Die Fundamente der Gleichstellung von Frauen und Männern stehen
immer noch schief. Frauen verdienen ein Viertel weniger als Männer
und erledigen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Arbeit. Damit
das Dach, in diesem Fall das gleiche Pensionsantrittsalter, auf die
Mauern des Hauses der Gleichstellung von Frauen und Männern
aufgesetzt werden kann, müssen vorher die schiefen Hausmauern gerade
gerückt werden. Sonst besteht akute Einsturzgefahr", erklärt
Schwentner. Eine vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsalters würde
die Doppelbelastung der Frauen noch mehr verschärfen. Denn der Ausbau
der sozialen Pflegedienste geht sehr schleppend voran und der
Großteil der Angehörigen wird nach wie vor vorwiegend von weiblichen
Angehörigen gepflegt.

Rückfragehinweis:
Die Grünen
Tel.: +43-1 40110-6697
mailto:presse@gruene.at

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