- 08.12.2011, 10:00:33
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JUGENDVERTRETUNG: Abschaffung von Gratis-Praktika im öffentlichen Dienst erst der Anfang!
Die BJV fordert das Aus für prekäre Arbeitsverhältnisse für Jugendliche!
Wien (OTS) - Die Bundesjugendvertretung (BJV) begrüßt den
gestrigen Beschluss des Nationalrates über eine Abschaffung von
Gratis-Praktika im öffentlichen Dienst als wichtigen ersten Schritt,
dem jetzt weitere folgen müssen: "Als Interessenvertretung junger
Menschen pochen wir schon seit Jahren darauf, dass der Ausweitung
prekärer Arbeitsverhältnisse, von der vor allem junge Menschen
betroffen sind, endlich Vorschub geleistet wird. Jetzt gibt es ein
wichtiges Signal der Politik, dass sie diese Bedenken auch
aufgreift", betont BJV-Vorsitzender Wolfgang Moitzi.
Die BJV fordert, dass die Abschaffung von Gratis-Praktika auch von
der Privatwirtschaft umgesetzt und gegen den Missbrauch von Praktika
angegangen wird: "Wir wissen aus jahrelanger Erfahrung, dass
PraktikantInnen immer wieder als Arbeitskräfte missbraucht werden.
Leider ist nicht überall, wo Praktikum draufsteht auch tatsächlich
ein Praktikum drin. Oft wollen Firmen hier nur auf dem Rücken junger
Menschen Lohnnebenkosten sparen und arbeitsrechtliche Vorgaben
umgehen", zeigt Moitzi auf.
Der Vorsitzende verweist auch auf die eigentlichen Merkmale eines
Praktikums: "Zentrale Elemente sind der Ausbildungs- bzw.
Berufsorientierungscharakter. Das schließt auch eine adäquate
Betreuung der PraktikantInnen mit ein, wogegen der Ersatz für einen
Arbeitsplatz ganz klar einem Praktikum widerspricht!"
Die Politik hat vor der Ausweitung von prekären Arbeitsverhältnissen
viel zu lange die Augen verschlossen, müsse sich aber jetzt
eingestehen, dass die Folgen ohnehin wie ein Bumerang wieder
zurückkommen: "Wir sind damit konfrontiert, dass Personen in prekären
Arbeitsverhältnissen nicht nur jetzt, sondern auch im Alter
überdurchschnittlich armutsgefährdet sind. Außerdem wirken sich die
fehlenden Beitragsjahre einerseits auf die Pensionshöhe von Einzelnen
aus, gefährden aber auch gleichzeitig die Aufrechterhaltung unseres
Pensionssystems", warnt Moitzi.
Neben der generellen Abschaffung von unbezahlten Praktika müsse es
jetzt darum gehen, einen Mindeststundenlohn für PraktikantInnen
einzuführen und Kontrollinstrumente zu schaffen, die den Missbrauch
von Praktika, Werk- und freien Dienstverträgen verhindern, betont der
Vorsitzende abschließend.
Rückfragehinweis:
Bundesjugendvertretung
Mag.a Nicole Pesendorfer
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0676/ 880 111 048
mailto: nicole.pesendorfer@jugendvertretung.at
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