- 08.11.2011, 12:32:13
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Pirklhuber: Kein Patent auf Pflanzen
Gesamte Nahrungsmittelproduktion droht in Hände weniger Konzerne zu fallen
Wien (OTS) - Heute am Nachmittag wird das Europäische Patentamt
(EPA) darüber entscheiden, ob Tomatenpflanzen und Tomaten, die durch
traditionelle Züchtungsmethoden gewonnen wurden, patentierbar sind.
Das israelische Landwirtschaftsministerium hat seit über zehn Jahren
in zehn europäischen Ländern das Patent auf eine "Schrumpel- Tomate",
die wenig Wasser enthält und sich deshalb gut zu Ketchup und Soßen
verarbeiten lässt. Diese Tomate ist nicht etwa gentechnisch
verändert, sondern konventionell gezüchtet worden.
"Patente auf Pflanzen können das Aus für eine lebendige bäuerliche
Züchtungsbranche in Europa bedeuten", warnt Wolfgang Pirklhuber,
Landwirtschaftssprecher der Grünen. "Das ist ein Anschlag auf unsere
Bauern und auf alle KonsumentInnen. Kommt es zu einem Patent, kann
der Patentinhaber die Zucht ganz verbieten oder Lizenzgebühren
erheben. Allein die Gentechnik hat schon zahlreiche Bäuerinnen und
Bauern in die Abhängigkeit von großen Konzernen geführt. Wenn jetzt
auch noch konventionelle Pflanzen patentiert werden, treibt es die
gesamte Nahrungsmittelproduktion in die Hände einiger weniger
Konzerne. Wir müssen verhindern, dass es irgendwann nur noch Saatgut
gibt, das dem Patentschutz unterliegt", fordert Pirklhuber.
"Nachdem das EPA vor einer Woche überraschend eine Anhörung zu einer
Grundsatzentscheidung über ein Patent auf Brokkoli abgesagt hatte,
ist die heutige Entscheidung von besonders brisant", so Pirklhuber.
Die Entscheidung wird für den späten Nachmittag erwartet.
Rückfragehinweis:
Die Grünen
Tel.: +43-1 40110-6697
mailto:presse@gruene.at
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