• 21.09.2011, 09:30:16
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KONSUMENT: Steckdosenleisten - Sicherheitsbedingungen häufig nicht erfüllt

Vier von zehn Produkten erhitzen übermäßig stark - drohende Brandgefahr

Wien (OTS/VKI) - Steckdosenleisten - auch Verteiler genannt -
erfüllen häufig nicht die erforderlichen Sicherheitsbedingungen.
Sechs von zehn getesteten Steckdosenleisten weisen Mängel bei der
elektrotechnischen Sicherheit auf - in vier Fällen durch übermäßiges
Erhitzen, in zwei Fällen durch mangelhafte Schutzkontakte. Dies zeigt
ein Test, der am 22.9. in der Oktoberausgabe des Testmagazins
KONSUMENT veröffentlicht wird. Betroffen sind nicht nur billige
No-Name-Produkte aus Fernost. Selbst bei den deutlich teureren
Verteilersteckdosen mit Überspannungsschutz wurden Mängel
festgestellt. Unter anderem beim Hochpreisprodukt von Brennenstuhl,
das in Österreich um 40 Euro angeboten wird. Die vergleichsweise
preiswerten Modelle von APC und Belkin (15 bzw. 17 Euro) überstanden
die Sicherheitsprüfung dagegen weitgehend unbeschadet. Fazit: Der
Preis ist kein Qualitätsgarant.

Im Zentrum der Überprüfung stand die elektrotechnische Sicherheit.
So wurde kontrolliert, ob die in den Steckdosenleisten verwendeten
Isolierstoffe Hitze und Feuer, die bei einem Kurzschluss entstehen
könnten, standhalten. Am häufigsten war die starke Hitzeentwicklung
bei hohem Stromfluss zu bemängeln. Im Test wurden 20 Ampere durch die
Stromverteiler gejagt. Insgesamt vier Mal stieg dadurch die
Temperatur höher, als die Norm es zugesteht (bei Brennenstuhl, Ikea,
Kopp, Vario Linea). Im Extremfall waren es über 120 Grad Celsius.
Wenn sich im Lauf der Zeit die Kontakte abnutzen, können sich die
Steckdosen noch stärker erhitzen. Ein weiterer Schwachpunkt sind die
Metallbügel-Schutzkontakte, die sich bei zwei Leisten stark verbogen
(Arcas, Vivanco). Und letztlich lässt auch die mechanische Festigkeit
der Stecker zu wünschen übrig.

Die Qualität der Kabel bot keinen Anlass für Beanstandungen. Waren
Kupferdrähte früher mit einem Querschnitt von 1 mm2 gebräuchlich, so
sind es jetzt 1,5 mm2. "Wer noch alte und damit deutlich dünnere
Kabel in Gebrauch hat, sollte diese besser rasch auswechseln", rät
VKI-Experte Mirko Bernhard. Positive Ergebnisse gibt es auch bei der
Spannungsfestigkeit: In keinem Fall schlug der Strom auf andere Teile
in der Steckdose über, selbst wenn diese mit einer Spannung von 2.000
Volt belastet wurde.

Vier der zehn getesteten Steckdosenleisten sind mit einem
Überspannungsschutz ausgestattet. Dieser Überspannungsschutz
funktioniert bei allen getesteten Modellen. Zwei Produkte, APC und
Belkin, erhielten auch insgesamt eine "gute" Bewertung. Bernhard:
"Verteiler mit Überspannungsschutz sind vor allem im ländlichen
Bereich sinnvoll. Denn dort besteht eine erhöhte Gefahr, dass
Blitzeinschläge Spannungsimpulse auslösen, die Schäden an
elektronischen Geräten verursachen können."

Tipps des VKI-Experten Mirko Bernhard:

- Auf sorgfältige Verarbeitung achten. Beim Kauf von
Verteilersteckdosen sollte man auf stabile, bruchfeste Materialien
und sorgfältige Verarbeitung achten. Die Stecker dürfen nicht locker
sitzen. Die Schutzkontakte müssen stabil sein und sollten stets
flexibel zurückfedern.

- Überlastung vermeiden. Heizlüfter, Wärmestrahler oder große
Haushaltsgeräte nicht an einen Verteiler anschließen, sondern direkt
an der Wandsteckdose. Auch Geräte mit geringem Verbrauch können in
Summe hohe Wattzahlen erreichen. Die Belastungsgrenze von 3.500 Watt
sollte unbedingt eingehalten werden. Steckdosenleisten sollten
darüber hinaus niemals zur Verlängerung hintereinander gesteckt
werden - das könnte zu einer Überhitzung führen. Zudem sollte man
darauf achten, die Leisten nicht auf den Heizkörper zu legen und
nicht durch Decken, Vorhänge etc. abzudecken.

- Kindersicherung. Die meisten Steckdosenleisten sind mit einer
integrierten Kindersicherung (Shutter) ausgerüstet. Die in den
Löchern sitzenden Plättchen sollen verhindern, dass Kleinkinder mit
einem spitzen Gegenstand darin herumstochern. Achtung: Nachrüstbare
Plättchen bieten nicht immer ausreichend Sicherheit.

Details zum Test gibt es auf www.konsument.at und ab dem 22.9. im
Oktober-KONSUMENT.

Rückfragehinweis:
Verein für Konsumenteninformation/Testmagazin "Konsument"
Mag. Andrea Morawetz, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/588 77 - 256
mailto:amorawetz@vki.at
www.konsument.at

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