• 05.04.2011, 11:45:49
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Boehringer Ingelheim hält Umsatzniveau/ Weichen für die Zukunft gestellt: Produkt-Pipeline gut gefüllt

Ingelheim, Deutschland (OTS) - Boehringer Ingelheim hat im
Geschäftsjahr 2010 die erwarteten und im vergangenen Jahr
angekündigten Umsatzausfälle nahezu kompensiert und das
Vorjahresniveau annähernd erreicht. Trotz der Umsatzausfälle von rund
1,4 Mrd. Euro durch den Verlust von Exklusivitätsrechten wichtiger
Umsatzträger auf dem US-Pharmamarkt und der zusätzlichen Belastungen
durch die Gesundheitsreformen in den USA und in Europa war der
Geschäftsverlauf im Jahr 2010 zufriedenstellend. Dies war
zurückzuführen auf das Wachstum des übrigen Portfolios
verschreibungspflichtiger Medikamente (währungsbereinigt plus 5,5
Prozent), die erfolgreiche Einführung neuer Produkte sowie eine
deutliche Umsatzsteigerung von 51 Prozent im Tiergesundheitsgeschäft.
Das Betriebsergebnis, vergleichbar dem EBIT, lag bei
zufriedenstellenden rund 1,9 Milliarden Euro. Für Boehringer
Ingelheim war 2010 somit trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein
erfolgreiches Jahr.

Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung und
verantwortlich für den Unternehmensbereich Forschung & Entwicklung
und Medizin betonte: "Das vergangene Geschäftsjahr war ein Jahr des
Übergangs. Durch abgelaufene Patente und damit verbundene
Generika-Konkurrenz, Vorbereitungen auf die Einführung neuer Produkte
und regulatorische Änderungen in den Märkten hatten wir bereits im
Vorjahr erwartet, die hohen Wachstumsraten der Vorjahre nicht
erreichen zu können. Daher haben wir die Zeit genutzt und den
Grundstein für neues Wachstum gelegt". Die Präparate-Pipeline sei
dank erfolgreicher eigener Forschung und Entwicklung gut gefüllt. In
2010 hat das Unternehmen 24 Prozent seiner Umsätze mit
verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Bereich F&E investiert
und damit mehr als je zuvor (2009: 21 Prozent).
Im Jahresdurchschnitt 2010 beschäftigte Boehringer Ingelheim 42.224
Mitarbeiter weltweit (2009: 41.534), was einer Steigerung von zwei
Prozent entspricht.

Boehringer Ingelheim in Japan

Die Boehringer Ingelheim Unternehmens-Gruppe in Japan sei auch vom
Erdbeben betroffen, erklärte Prof. Andreas Barner. "Wir sind sehr
froh und erleichtert, dass alle unserer 3.000 Mitarbeiter in Japan in
Sicherheit sind. Während für uns die Sicherheit unserer Mitarbeiter
und ihrer Familien nach wie vor oberste Priorität haben,
konzentrieren wir unsere Aktivitäten nach dem Erdbeben nun darauf,
von der Katastrophe betroffene Regionen und Menschen zu unterstützen
sowie die Produktversorgung zu gewährleisten".

Forschung und Entwicklung - Grundstein für den Unternehmenserfolg

Bereits 2011 wird mit PRADAXA(R) (Dabigatranetexilat) ein
innovatives Medikament zum weiteren Wachstum von Boehringer Ingelheim
beitragen. PRADAXA(R) ist in den USA und in Kanada bereits seit Ende
2010 zur Schlaganfallprävention bei Patienten mit Vorhofflimmern
zugelassen. Anfang 2011 erhielt das Präparat auch die Zulassung in
Neuseeland, Japan und Korea. In Europa erwartet Boehringer Ingelheim
weitere Zulassungen. Schon seit 2008 hilft Dabigatranetexilat in 75
Ländern Patienten bei der Prävention von Venösen Thromboembolien
(VTE) nach Hüft- und Kniegelenkersatz-Operationen. Die nun erfolgten
Zulassungen in der Indikation Schlaganfallprävention stellen einen
therapeutischen Durchbruch dar. Experten gehen davon aus, dass eine
optimale medikamentöse Therapie weltweit rund eine Million
Schlaganfälle pro Jahr verhindern könnte.
"Die Erforschung und Entwicklung innovativer Medikamente steht für
Boehringer Ingelheim im Vordergrund. Auch 2010 haben wir trotz der
wirtschaftlich anspruchsvollen Situation für unser Unternehmen die
Investitionen in Forschung und Entwicklung noch einmal deutlich
gesteigert", sagte Prof. Barner. Knapp 2,5 Milliarden Euro (2009: 2,2
Milliarden Euro) hat Boehringer Ingelheim im vergangenen Jahr in
seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten investiert und somit
230 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Auch den größten Teil der 519
Millionen Euro Investitionen in Sachanlagen hat Boehringer Ingelheim
vor allem für Gebäude und technische Anlagen an seinen Forschungs-
und Entwicklungsstandorten und für die Produktion getätigt.

Finanzen

Hauptumsatzträger ist für Boehringer Ingelheim nach wie vor das
Humanpharmageschäft. 93 Prozent oder 11,7 Milliarden Euro am
Gesamtumsatz betrug der Anteil dieses Bereichs im Jahr 2010, wobei
die verschreibungspflichtigen Medikamente mit 9,7 Milliarden Euro zu
Buche schlagen. Auf den Bereich Selbstmedikation, der 2010 um 4,5
Prozent gewachsen ist, entfielen 1,3 Milliarden Euro. Getragen wurde
dieses Wachstum vor allem von den neuen Märkten, den so genannten
Emerging Markets. "Insbesondere die Märkte in China, Brasilien und
Russland sind insgesamt für das Humanpharma-Geschäft von großer
strategischer Bedeutung und daher im Fokus unseres Handelns", betonte
Hubertus von Baumbach, verantwortliches Mitglied der
Unternehmensleitung für Finanzen und Tiergesundheit.

Der Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit habe sich auf
knapp 2,1 Milliarden verringert, die Liquidität hingegen sei erneut
gestiegen (+ 729 Millionen Euro). "Boehringer Ingelheim hat 2010
erfolgreich gewirtschaftet und weist eine gesunde Finanzierung auf",
resümierte Hubertus von Baumbach das Geschäftsjahr 2010.

Amerika nach wie vor größte Umsatzregion - SPIRIVA(R), MICARDIS(R)
und COMBIVENT(R)

Den Großteil seiner Umsätze macht Boehringer Ingelheim nach wie
vor in der Region Amerika. Im Jahr 2010 wurden dort 5,7 Milliarden
Euro (2009: 6,3 Milliarden Euro) oder 46 Prozent des Gesamtumsatzes
generiert. Dies bedeutet zwar einen Rückgang um 8,5 Prozent - bedingt
durch die besondere Situation in den USA mit dem Ablauf von Patenten
- bereinigt um diese Sonderkomponente war der Geschäftsverlauf aber
erfreulich. Etablierte Produkte wie SPIRIVA(R), MICARDIS(R) und
COMBIVENT(R) legten deutlich zu und konnten so die Ausfälle teilweise
kompensieren. SPIRIVA(R), ein Medikament zur Behandlung der COPD
(chronisch-obstruktive Atemwegserkrankung), ist nach wie vor das
umsatzstärkste Produkt von Boehringer Ingelheim. 2010 erzielte es
Erlöse von 2.863 Millionen Euro und somit einen Zuwachs von 19,1
Prozent gegenüber dem Vorjahr. MICARDIS(R), zur Behandlung von
Bluthochdruck, steigerte seine Umsätze um 11,6 Prozent auf knapp
1.555 Millionen Euro. Das zur Behandlung von chronisch-obstruktiven
Atemwegserkrankungen und Asthma bronchiale zugelassene Produkt
COMBIVENT(R) kletterte um 11,2 Prozent auf 727 Millionen Euro.

In Europa und der Region Asien, Australien, Afrika (AAA) steigerte
Boehringer Ingelheim seine Erlöse. Die AAA-Region zeigte sich dabei
als dynamischster Markt, hier stiegen die Umsätze um 11,6 Prozent,
womit mittlerweile 2,8 Milliarden Euro (2009: 2,5 Milliarden Euro)
oder 22 Prozent des Gesamtumsatzes in dieser an Bedeutung gewinnenden
Region liegen.

Bereich Tiergesundheit wächst um 51 Prozent

Ausgesprochen positiv hat sich im vergangenen Jahr das
Geschäftsfeld Tiergesundheit entwickelt. Hier stiegen die Umsätze auf
921 Millionen Euro (2009: 610 Millionen Euro) und wuchsen somit um 51
Prozent. Diese massive Steigerung geht zum einen auf organisches
Wachstum zurück, insbesondere der Schweineimpfstoff INGELVAC
CircoFLEX(R) hat deutlich Marktanteile für Boehringer Ingelheim dazu
gewonnen, zum anderen auf den Erwerb von Teilen der
Tiergesundheitssparte von Pfizer/Fort Dodge Ende 2009. Der Anteil des
Tiergesundheitsbereichs beträgt mittlerweile 7 Prozent (2009: 5
Prozent) am Gesamtumsatz.

"In Hannover errichten wir zurzeit ein Europäisches
Forschungszentrum für Tierimpfstoffe; dort wird auch die gesamte
Forschung und Entwicklung von Tierimpfstoffen in Europa zusammen
geführt", berichtete Prof. Barner. Im Bereich Tiergesundheit erwartet
Boehringer Ingelheim auch weiterhin ein Wachstum über dem Markt.

Ausbau der globalen Biopharmazie-Präsenz

Mit der jetzt abgeschlossenen Akquisition des Entwicklungs- und
Produktionsstandorts von Amgen in Fremont, Kalifornien (USA), hat
Boehringer Ingelheim im März 2011 seine Position als weltweit
führender Experte für die Entwicklung und Herstellung von
Biopharmazeutika weiter untermauert. "Unsere Präsenz in Fremont ist
ein Baustein unserer Wachstumsstrategie im Biopharma-Geschäft",
betonte Prof. Dr. Dr. Andreas Barner. "Durch die strategische
Entscheidung, mit einer modernen Anlage für die Entwicklung und
Auftragsproduktion im Biotechnologie-Zentrum in der San Francisco
Bay-Region vertreten zu sein, kann Boehringer Ingelheim seine
bisherigen und künftigen Kunden noch besser bedienen. Zusätzlich wird
das technische Know-how am Standort Fremont dazu beitragen, unsere
weltweit führende Position in der Prozessentwicklung und Produktion
von Biopharmazeutika weiter auszubauen". Als ein vollintegrierter
Produktionsstandort wird Fremont die vorhandenen Ressourcen und
modernste Technik des biopharmazeutischen Netzwerks von Boehringer
Ingelheim in Biberach/Deutschland und Wien/Österreich ergänzen.

Ausblick 2011 - Beginn einer neuen Wachstumsphase

2010 war für Boehringer Ingelheim das Jahr des 125-jährigen
Bestehens. Das Jubiläumsjahr brachte auch neue Allianzen für die
Zukunft mit sich. Mit Eli Lilly and Company wird Boehringer Ingelheim
Diabeteswirkstoffe entwickeln und vermarkten, die sich zurzeit in den
mittleren und späten Stadien der klinischen Entwicklung befinden.
Dies hatten beide Unternehmen bereits im Januar 2011 bekannt gegeben.
Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf vier, möglicherweise fünf
Wirkstoffe in der Entwicklungs-Pipeline, die verschiedenen viel
versprechenden Substanzklassen angehören. "Diese Kooperation
kombiniert Vorteile aus Lillys Pioniererfahrung und großer Expertise
auf dem Diabetesmarkt und zwei bei Lilly in Entwicklung befindlichen
Basal-Insulinanaloga mit Boehringer Ingelheims umfangreicher und
innovativer Pipeline mit Wirkstoffen in späten Entwicklungsstadien",
erläuterte Andreas Barner. Die ersten Zulassungen für den
Diabetes-Wirkstoff Linagliptin werden bereits in diesem Jahr
erwartet. Linagliptin ist ein von Boehringer Ingelheim entdeckter
Dipeptidylpeptidase-4-Hemmstoff für die Behandlung von
Typ-2-Diabetes.

Für die Zukunft haben die Märkte in den Schwellenländern und in
der Asien-Pazifik-Region für Boehringer Ingelheim eine große
strategische Bedeutung. Eine Prognose für das Jahr 2011 ist für diese
Region wegen der aktuellen Ereignisse in Japan derzeit nicht möglich.

Insgesamt werde in diesem Jahr der Übergang in eine neue
Wachstumsphase von Boehringer Ingelheim stattfinden, so Prof. Barner.
"Nicht zuletzt dank unserer engagierten und gut ausgebildeten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dank unserer viel versprechenden
Präparatepipeline wird sich die Erfolgsgeschichte von Boehringer
Ingelheim fortsetzen: mit neuen Medikamenten, die den Patienten einen
überzeugenden Therapievorteil bei der Behandlung ihrer Erkrankungen
bieten".

Für das Jahr 2011 rechnet Boehringer Ingelheim mit einem soliden
Gesamtwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Rückfragehinweis:

Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG
   Dr. Boehringer-Gasse 5 - 11
   A-1121 Wien
   
   Pressestelle
   Mag. Monika Primenz
   Tel. +43-1-80105-2742
   mailto:monika.primenz@boehringer-ingelheim.com 
   
   Mag. Inge Homolka
   Tel. +43-1-80105-2230
   mailto:ingeborg.homolka@boehringer-ingelheim.com

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