- 25.01.2011, 13:24:47
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Kärnten hat kompetente Ratgeber für Eltern
LH Dörfler stellte Angebot und Ausbildungslehrgang zur Elternbildung an IBB vor - Kritik an BM Mitterlehner: Falscher Weg, bei Familien zu sparen
Klagenfurt (OTS/LPD) - Brauchen Kinder Grenzen? Wie ernähre ich
mein Kind richtig? Was ist kindgerechte Bewegung? - Diese und alle
anderen Fragen können Eltern in Kärnten an kompetente Fachleute
stellen. Am Institut für Bildung und Beratung (IBB) hat man nämlich
die Elternbildung als Schwerpunkt gesetzt. Darüber informierten
heute, Dienstag, Familienreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler,
IBB-Geschäftsführer Gerald Salzmann und Bildungsabteilungsleiterin
Gerhild Hubmann in einer Presskonferenz.
"Die Elternbildung ist uns ein ganz wichtiges Anliegen", betonte
der Landeshauptmann. Früher habe die Familie als Sozialgemeinschaft
viele Aufgaben wahrgenommen, die in unserer modernen Gesellschaft vor
allem Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher nicht mehr lösen
könnten. "Das wollen wir mit unseren Angeboten abfedern. Und der
große Zuspruch zeigt den hohen Bedarf", so Dörfler. Die Elternbildung
sei ein familiennahes Angebot: "Wir machen das nicht mit dem
erhobenen Zeigefinger, sondern wollen Ratgeber für die Eltern sein."
Laut Salzmann können Eltern direkt ins Institut kommen, wo sie
eine kostenlose Beratung bekommen (Dienstags von 8-12 Uhr,
Donnerstags von 14-18 Uhr). 2010 habe es 150 solcher Gespräche
gegeben. Die zweite Säule seien Elternabende in den Regionen und
Gemeinden. Rund 2.000 Eltern habe man im Vorjahr bei 41 Terminen
erreichen können. Das IBB kooperiere vor allem auch mit Kindergärten
und -gruppen, Tagesmüttern und Volksschulen, um möglichst viele
Informationen drüberzubringen. Um dieses Netzwerk weiter zu
verstärken, gibt es am IBB einen Ausbildungslehrgang für
Elternbildnerinnen und Elterbildner. "Der Kurs ist bereits
ausgebucht. Es besteht großes Interesse bei Kindergärtnerinnen,
Pädagogen und Eltern", freute sich Salzmann. 15 Module in 250
Unterrichtseinheiten umfasst der Ausbildungslehrgang. Vom
Familienministerium gab es dafür sogar ein Gütesigel, das der
Landeshauptmann heute an Salzmann übergeben konnte.
Abteilungsleiterin Hubmann verwies auf die hohe Kompetenz
Kärntens bei der Familienförderung. Eine solche wolle man auch bei
der Elternberatung und Unterstützung in Alltagsfragen aufbauen.
"Viele Eltern brauchen vor allem Hilfe beim Zeitmanagement. Wir
wollen ihnen das Handwerkzeug liefern, damit sie den Alltag so regeln
können, um Zeit für ihre Kinder zu haben", erklärte sie.
Dieses Thema griff auch der Landeshauptmann auf: "Der Mensch muss
die Nummer eins sein. Familie sollte nicht mit Konsum, Job, TV,
Computer und Co. überfrachtet sein. Wir wollen die Eltern für den
Kern ihrer Verantwortung sensibilisieren." Er verwies auch darauf,
dass in unserer Gesellschaft immer mehr Betreuung öffentlich
angeboten werden müsse. In diesem Sinne gebe es von ihm ein klares Ja
zur Ganztagsschule. Am Nachmittag sollte den Kindern dort Betreuung,
Sport, Kultur geboten werden, der Abend müsse dann für die Familie da
sein. "Ich fordere hier endlich Lösungen vom Bund", betonte Dörfler.
Im Zuge der Pressekonferenz äußerte sich der Landeshauptmann auch
zu Familien- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, der "den
Wildwuchs" bei den Familienförderungen der Bundesländer kritisiert
hatte. "Es ist der völlig falsche Weg, von den Bundesländern zu
verlangen, bei den Familien zu sparen. Kärnten wird keinesfalls davon
abgehen, Familienbundesland Nummer eins zu sein. Es ist bestimmt kein
'Wildwuchs', wenn die Politik ihrer Verantwortung den Familien
gegenüber nachkommt", betonte Dörfler. Er verwies auf eine Studie des
Bundesrechnungshofes, der die Familienleistungen Kärntens,
Oberösterreichs und Salzburgs verglichen und dabei Kärnten den ersten
Platz eingeräumt habe. Die Budgetsituation mache es nicht leicht, so
habe auch Kärnten die soziale Treffsicherheit erhöhen und den
Gratiskindergarten zurücknehmen müssen. Aber die Familienleistungen
will Dörfler mit aller Kraft verteidigen: "Familien haben es nämlich
immer schwerer, mit ihrem Einkommen auszukommen."
(Infos unter www.ibb-bildung-beratung.at)
(Schluss)
Rückfragehinweis:
Kärntner Landesregierung, Landespressedienst
Tel.: 05- 0536-22 852
http://www.ktn.gv.at
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