- 10.09.2010, 14:13:36
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WWF an ÖBB-Chef: Natur darf nicht unter die Räder kommen
Wien (OTS) - Der WWF vermisst bei der heutigen Pressekonferenz von
ÖBB-Chef Kern klare Aussagen zur Entwicklung des Wasserkraftausbaus
bei den ÖBB. Seit Monaten stehen die ÖBB durch das umstrittene
Vorhaben, die Quellbäche des nationalen Flussheiligtums Lech für
Kraftwerksnutzungen ableiten zu wollen, unter Beschuss nationaler und
internationaler Naturschutzverbände, Prominenter und Wissenschaftler.
Weiters kritisiert der WWF die heutigen Forderungen von Barbara
Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, zum nun
vorliegenden Ökostrombericht 2010. Schmid spricht sich darin für eine
Stärkung des öffentlichen Interesses am weiteren Wasserkraftausbau
aus. "Unter dem Deckmantel von Ökostrom dürfen nicht Österreichs
letzte intakte Flüsse vernichtet werden", so Wurzer. "Natürliche
Flüsse erfüllen viele wichtige Funktionen wie etwa für den
Trinkwasser- und Hochwasserschutz, und dienen nicht nur der
Energieerzeugung", so der Ökologe.
Derzeit wird - nach der Millionen-Kapitalspritze für den Verbund -
hinter verschlossenen Proporz-Türen auch über eine Kapitalerhöhung
bei den ÖBB verhandelt. Über den Ausgang dieses Deals ist ebensowenig
bekannt wie über den geplanten Einsatz der Mittel. Weil Bahnstrom zu
90 Prozent aus Wasserkraft kommt, finanzieren die Steuerzahler
demnach wider besseres Wissen den Ausbau ÖBB-eigener Wasserkraftwerke
mit - auch wenn diese sensible Naturgebiete zerstören.
"Keine Steuergelder für ÖBB-Katastrophenprojekte wie das Kraftwerk
Spullersee!" fordert Wurzer. Bevor es in Österreich keinen Masterplan
auf Basis eines Bundeskritierienkatologes für Fließgewässer gibt,
darf der Bund keine Kraftwerksprojekte finanzieren, die heimische
Flussjuwele wie den Lech bedrohen.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83 488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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