- 16.03.2010, 11:01:02
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Chemische Industrie für 2010 vorsichtig optimistisch
2009 größter Geschäftsrückgang für die chemische Industrie seit mehr als 50 Jahren - Exporte brachen um 10,4 Prozent ein - Investitionen stark zurückgenommen
Wien (OTS/PWK218) - Mit rund 12,2 Milliarden Euro
Produktionswert hat die chemische Industrie 2009 einen Rückgang von
13,5 Prozent hinnehmen müssen und fiel auf das Niveau von vor 2006
zurück. "Einen derart starken Einbruch hatte die Chemie in der
gesamten Nachkriegsgeschichte nicht zu verzeichnen. Im Vergleich
schlug sich die Erdölkrise 1974 mit gerade einmal -1,3 Prozent zu
Buche", sagte Dr. Peter Untersperger, Obmann des Fachverbandes der
Chemischen Industrie (FCIO), heute im Rahmen des
Jahres-Pressegesprächs. Im ersten Halbjahr 2009 schrumpfte die
Produktion um 17,5 Prozent und erholte sich im Verlauf des Jahres nur
langsam. Der gesamte Export war im Krisenjahr 2009 um 10,4 Prozent
rückläufig, nach Westeuropa sogar um 17 Prozent. Die Investitionen
der Branche reduzierten sich um 14,9 Prozent auf 752 Mio. Euro und
werden 2010 noch weiter sinken.
Leichter Aufwärtstrend 2010
Im ersten Halbjahr 2010 wird von der chemischen Industrie nach der
kürzlich durchgeführten Konjunkturumfrage des Fachverbands eine
Verbesserung der Geschäftslage erwartet. Im Bezug auf den
Beschäftigtenstand verzeichnet die Branche eine Stabilisierung. Die
chemische Industrie hatte im Vorjahr 41.400 Mitarbeiter, im Vergleich
zu 2008 ein Rückgang von 4,7 Prozent oder ca. 2.000 Personen.
"Erfreulich ist, dass die Lehrlingsausbildung weiter hoch gehalten
wird. So gab es zum Jahresende 2009 insgesamt 1.577 Lehrlinge in der
chemischen Industrie, ein Rückgang von nur einem Prozent", betonte
Untersperger. Er führte weiter aus, dass angesichts dieser
schwierigen Rahmenbedingungen weitere Hürden wie Verschärfungen im
Chemikalienrecht oder die nach wie vor bestehende Kreditklemme
besonders für Klein- und Mittelbetriebe dringend aus dem Weg geräumt
werden müssen.
Branchen von der Krise unterschiedlich betroffen
Einzelne Branchen verzeichneten im Jahr 2009 besonders starke
Rückschläge - allen voran jene Bereiche, die in den Fahrzeugsektor
liefern. Die Krise im Automobilbau traf Zulieferer aus dem
Chemikaliensektor genauso wie Kunststoffteile- und Lackproduzenten.
Aber auch Agrochemikalien waren mit einem Umsatzeinbruch von 46,5
Prozent konfrontiert. Ebenfalls negativ schnitten u.a. anorganische
Chemikalien (-30,1%), Lacke und Farben (-20,6%), organische
Chemikalien (-20,0%), Kunststoffwaren (-13,3%) und Wasch- und
Körperpflegemittel (-3,9%) ab. Im Gegensatz dazu konnte der
Pharmabereich ein knappes Plus von 3,6 Prozent verbuchen.
Exporte rückläufig
Die Exporte gingen im vergangenen Jahr um insgesamt 10,4 Prozent
zurück. Für die chemische Industrie, die 70 Prozent ihres Umsatzes in
Auslandsmärkten macht, ist dies ein empfindlicher Schlag. Nach
Westeuropa schrumpften die Exporte sogar um 17 Prozent, am stärksten
betroffen waren Italien (-22,7%) und Großbritannien (-25,2%). Im
Vergleich gingen die Gesamtexporte Österreichs allerdings mit 19,9
Prozent fast doppelt so stark zurück. (us)
Rückfragehinweis:
Dr. Johann Pummer Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs - FCIO Wiedner Hauptstraße 63 A-1045 Wien Tel. +43(0)5 90 900-3372 http://www.kunststoffe.fcio.at
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