- 10.09.2009, 13:28:32
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Wlodkowski: Energiewende umsetzen und Ökostromgesetz beschließen
Erneuerbare Energieträger schaffen rund 75.000 neue Arbeitsplätze
Ried (OTS/aiz) - "Dieser Sommer hat uns mit Hagel, Sturm,
Überschwemmungen und Vermurungen gezeigt, wie katastrophal sich der
Klimawandel bereits auswirkt. Unsere Abhängigkeit von fossiler
Energie wird immer kostspieliger und auf Sicht gefährlich. Eine
Energiewende ist daher längst überfällig. Die Instrumente dafür sind
die derzeit in Ausarbeitung befindliche 'Energiestrategie Österreich'
und das Ökostromgesetz, das nun endlich im Nationalrat beschlossen
werden muss. Wir können nicht ewig zuwarten, sondern brauchen sofort
einen Umbau unseres Energiesystems in Richtung mehr Effizienz und
mehr erneuerbare Rohstoffe", forderte heute Gerhard Wlodkowski,
Präsident der LK Österreich, beim agrarpolitischen Herbstauftakt auf
der Rieder Messe. Die Politik müsse jetzt die Weichen stellen, damit
der Energieverbrauch nachhaltig sinken, der Anteil regenerativer
Energieträger auf mehr als ein Drittel steigen und die Chance für
zusätzliche Arbeitsplätze genutzt werden kann, unterstrich
Wlodkowski.
Von "green Jobs" nicht nur reden, sondern sie auch schaffen
"Im Umweltbereich gibt es derzeit insgesamt fast 180.000
Arbeitsplätze. Steigert Österreich den Anteil an erneuerbarer Energie
bis 2020 von 23 auf 34%, wie es das EU-Umweltziel vorsieht, so können
etwa 75.000 neue Jobs geschaffen und für die Umwelttechnik
zusätzliche Aufträge erreicht werden. Das zeigt, dass eine aktive
Energiewende wesentlich dazu beiträgt, die Folgen der Krise zu
überwinden und für die Zukunft die richtigen Weichen zu stellen",
stellte Wlodkowski klar. Dafür müsse aber endlich gehandelt werden;
nur von "green jobs" zu reden, reiche nicht.
Ökostromgesetz endlich beschließen
"Nur wenn die Ökostromerzeugung intensiv ausgebaut, die
Wärmeversorgung radikal umgestellt und die Verwendung von
Biotreibstoffen vorangetrieben wird, lässt sich die Abhängigkeit von
Energielieferungen aus den Krisengebieten der Welt spürbar
reduzieren. Ein Schlüssel dazu ist das Ökostromgesetz, das bereits in
Brüssel genehmigt wurde und - ohne die von der EU beanstandende
Industrie-Deckelung - nur noch vom Nationalrat beschlossen werden
muss. Jedes Hinauszögern eines solchen Beschlusses kostet Geld, das
für fossile Energie ins Ausland abfließt, und Arbeitsplätze, die mit
dem Bau und der Erhaltung von Ökostromanlagen verbunden sind", warnte
der LK-Präsident.
"Wenn wir jedoch alle Möglichkeiten und Potenziale für erneuerbare
Energie nutzen, entstehen durch neue Technologien zehntausende 'grüne
Arbeitsplätze' in Forschung und Entwicklung, Verarbeitung, Handel und
Landwirtschaft. Jede weitere Verzögerung wäre ein deutlicher
Rückschritt beim Klimaschutz", ergänzte Wlodkowski.
Ökostrom für 700.000 Haushalte
Im Jahr 2008 wurden rund 2.400 GWh Ökostrom aus Biomasse in das
Stromnetz eingespeist. Das entspricht in etwa dem Jahresbedarf von
700.000 Haushalten. "In den vergangenen Jahren haben die
Investitionen im Ökostrombereich nennenswerte Kapazitäten geschaffen.
Biomasseanlagen haben gegenüber der Wasser- und Windkraft einen
Vorteil: Sie können die Produktion bedarfsbezogen optimieren. Denn
sie sind nicht von Natureinflüssen, wie Sturm, Überschwemmung oder
Trockenheit abhängig. Sie sind somit verlässliche Partner in der
Energieversorgung", gab Wlodkowski zu bedenken.
"Energiestrategie Österreich" schafft wichtige Rahmenbedingungen
"Österreich nimmt bei erneuerbarer Energie zwar eine europaweite
Spitzenposition ein, doch die Vorgaben des EU-Energie- und
Klimapakets mit der Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren von 23,3%
im Jahr 2005 auf 34% bis 2020 werden dennoch nur mit gewaltigen
Anstrengungen zu erreichen sein. Daher muss die derzeit in
Ausarbeitung befindliche "Energiestrategie Österreich" stabile und
klare Rahmenbedingungen in Form mehrjähriger Programme schaffen und
endlich Schluss machen mit der teuren und ineffizienten
'Stop-and-Go'-Politik", verlangte der LK-Präsident.
"Österreichs Bauern wollen aktiv am Umbau unseres Energiesystems
mitwirken. Sie können dies tun, ohne die Basis für die menschliche
Ernährung oder für die Fütterung der Tiere zu schmälern, denn für sie
gilt weiterhin das Prinzip 'Teller - Trog - Tank'. Das bedeutet, dass
nur jene Mengen energetisch verarbeitet werden, die weder der
menschlichen noch der tierischen Nahrung dienen", stellte Wlodkowski
einmal mehr die Prioritäten unmissverständlich klar.
(Schluss) kam
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