- 22.04.2009, 16:45:36
- /
- OTS0326 OTW0326
Lopatka: Es ist richtig, dort zu bleiben, auch im Sinne des europäischen Gedankens
Staatssekretär zum Engagement der österreichischen Banken in Zentral- und Osteuropa
Wien (ÖVP-PK) - Das Engagement der österreichischen Banken in
Länder Zentral- und Osteuropas (CEE) war und ist überdurchschnittlich
- und das bietet mehr Chancen als Risiken. Wir haben nicht nur in der
Vergangenheit davon profitiert. Studien zeigen, dass mindestens
150.000 Arbeitsplätze direkt dadurch geschaffen und gesichert worden
sind, weil dem Engagement der Banken auch die Unternehmungen gefolgt
sind. Gerade in der jetzigen Phase brauchen diese Staaten auch
weiterhin eine Perspektive und das Engagement unserer Banken. Das
erklärte heute, Donnerstag, Staatssekretär Dr. Reinhold Lopatka
anlässlich der Kurzen Debatte zu diesem Thema im Nationalrat. ****
"Unsere Banken konnten auch 2008 schöne Gewinne schreiben." Er,
Lopatka, gehe davon aus, mit dem Bankenpaket die Grundlage dafür
gelegt zu haben, um auch in Zukunft Gewinne zu machen und
Arbeitsplätze zu sichern.
Nicht nur Österreich habe sich in diesen Ländern engagiert, auch die
anderen im Euroraum vertretenen Staaten hätten diese Chancen gesehen
und genützt. Allein ein Drittel der Exporte des Euroraumes seien in
diese Regionen gegangen. Die EU-15 hätten in den letzten Jahren mit
320 Milliarden Euro an Direktinvestitionen einen "eindeutigen
Schwerpunkt" in dieser Region gesetzt. Österreich war hier an
vorderster Front dabei.
Es sei zudem falsch, alle Staaten in einen Topf zu werfen, verwies
Lopatka auf die Unterschiede allein durch die EU-Zugehörigkeit. Damit
sei auch ein allfälliges Risiko für österreichische Banken
differenziert zu sehen.
Das Engagement österreichischer Banken belaufe sich nach Angaben der
Oesterreichischen Nationalbank auf 200 Milliarden Euro. Beziehe man
jene mit ausländischen Müttern mit ein, so ergebe sich ein noch
höheres Volumen. Das Engagement gliedere sich dabei zu 55 Prozent in
Staaten, die schon seit 2004 in der EU sind, gefolgt von Rumänien und
Bulgarien (17 Prozent). "Mehr als 70 Prozent betreffen also Staaten,
die mit uns in der EU sind", so der Staatssekretär.
Am stärksten sei Österreich in der Tschechischen Republik mit 42,64
Milliarden engagiert, gefolgt von Rumänien (30,54 Milliarden), Ungarn
(25,78 Milliarden) und der Slowakei (22,50 Milliarden). Dann folgen
Kroatien mit 16,61, Russland mit 15,62, Polen mit 11,73 sowie die
Ukraine mit zehn Milliarden Euro.
Zur Frage der Ausfallsrisken stellte Lopatka fest, dass diese im
Vorjahr bei drei Prozent lagen und der Abschreibungsbedarf heuer
bisher bei etwa fünf Prozent liege. Experten aus internationalen
Institutionen, der EU, aus Banken gehen davon aus, dass der
Abschreibungsbedarf letztlich in einer überschaubaren Größenordnung
bleiben werde. Der OeNB-Gouverneur selbst bezeichnete das Risiko für
die Banken in Osteuropa als "handhabbar".
Die triste Einschätzung Österreichs mancher in diesem Zusammenhang
entspreche nicht den Tatsachen, verwies der Staatssekretär auf
internationale Ratings, denen zufolge Österreich beste Bonität
besitze.
Der entscheidende Punkt sei nun: "Wie verhalten wir uns? Lassen wir
zu, dass wir wieder ein zweigeteiltes Europa bekommen oder bleiben
wir auch in Krisenzeiten dort, um dann einen Nutzen ziehen zu können,
wenn der Aufschwung wieder kommt? Ich meine: Es ist richtig, dort zu
bleiben, auch im Sinne des europäischen Gedankens", schloss Lopatka.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
Pressestelle des ÖVP-Parlamentklubs
Tel.: 01/40110/4436
http://www.oevpklub.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VPK






