- 24.03.2009, 10:00:00
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Fenstersturz: Geschicklichkeit von Kleinkindern oft unterschätzt
Fensterstürze zählen zwar nicht zu den häufigsten, aber zu den gefährlichsten Kinderunfällen und enden oft tödlich.
Wien (OTS) - Rund 8.300 Kinder unter fünf Jahren verletzen sich
jährlich in den eigenen vier Wänden bei Stürzen aus der Höhe, 2007
waren es sogar 11.200. Während Stürze aus dem Stockbett, vom
Hochstuhl oder Wickeltisch zwar auch zu schweren Verletzungen führen
können, so sind es vor allem Fensterstürze, bei denen Kleinkinder
lebensgefährliche Wirbelsäulen- und Schädelverletzungen erleiden.
"Besonders gefährdet sind Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr,
da Eltern gerade in diesem Alter die Schnelligkeit und
Geschicklichkeit ihrer Sprösslinge unterschätzen. Schon ein kurzer
Moment, in dem Aufsichtspersonen unaufmerksam sind, reicht für die
Kleinen aus, um unbemerkt aufs Fensterbrett oder den Balkon zu
klettern", sagt Dr. Anton Dunzendorfer, Leiter des Bereichs Heim,
Freizeit & Sport im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).
Fenster und Balkone kindersicher gestalten
Bereits ein Sturz aus dem Erdgeschoß kann tödlich enden. Um derartige
Unglücksfälle zu vermeiden, ist es für Eltern von Kleinkindern
unbedingt empfehlenswert, Fenster und Balkontüren kindersicher zu
machen. "Gute Kindersicherungen verhindern nicht nur, dass Fenster
weiter als zehn Zentimeter geöffnet werden können, sondern auch das
ungewollte Schließen oder Zufallen und schützen damit vor
eingezwickten Fingern. Am besten verwendet man Sperren, die bereits
in den Fenstergriff integriert sind, aber auch der nachträgliche
Einbau ist kein Problem", weiß Dunzendorfer. Ist das Fenster mit
einem Kippmechanismus ausgestattet, sollte, wenn Kleinkinder zuhause
sind, das Fenster zum Lüften nur gekippt werden. Fenstersicherungen
werden am oberen Ende der Fenster außer Reichweite von Kindern
montiert. Für Balkone oder Vordächer gilt: Gitter und Umzäunungen
dürfen keine Querlatten haben, da Kinder sonst an ihnen hochklettern
können.
Potenzielle Aufstiegshilfen entfernen
Kinder sind sehr neugierig auf das, was außerhalb der Wohnung
passiert. Um ans Fenster zu kommen, werden Tische, Sessel, Kisten
oder ähnliche Hilfsmittel als Kletterhilfe benutzt. Besonders im
Kinderzimmer und im Bereich von Fenstern und Balkonen sollte
nachgeschaut werden, ob Kleinmöbel als Aufstiegshilfe dienen könnten.
"Auch wenn Eltern ihren Kindern nicht zutrauen, bestimmte Gegenstände
zu verschieben und darauf zu klettern: Um ans Ziel zu kommen,
verfügen schon die Kleinsten über ausreichend Kraft", warnt
Dunzendorfer.
Rückfragehinweis:
Bakk.phil. Elisabeth Gerstendorfer Kuratorium für Verkehrssicherheit Marketing & Kommunikation Tel.: 05 77 0 77-1906 E-Mail: elisabeth.gerstendorfer@kfv.at www.kfv.at
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