• 01.02.2009, 12:37:10
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Frauennetzwerk Medien verleiht "HANDTASCHL 2008" an Reinhold Mitterlehner

Preis in pink für "deutliches Signal" an weibliche Führungskräfte

'HANDTASCHL 2008' an Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner

Wien (OTS) - Erst kurz im Amt, darf sich der Wirtschaftsminister
bereits über eine besondere Auszeichnung freuen. Im Rahmen einer
Veranstaltung des "Frauennetzwerk Medien" am vergangenen Donnerstag,
wurde Reinhold Mitterlehner nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit
"Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner der Spezialpreis der
unabhängigen Plattform verliehen: Ein knallrosa "Handtaschl". Der
Minister habe "fairerweise bereits am Tag zwei nach seiner Angelobung
ein deutliches Signal gegeben, was wir in Punkto Gleichstellung von
ihm erwarten dürfen", so die Begründung für den Preis in pink.

Mit der Trophäe weist das "Frauennetzwerk Medien" augenzwinkernd
auf journalistische Beiträge oder Äußerungen von Personen des
öffentlichen Lebens in Medien hin, deren Frauenbild nicht mehr ganz
zeitgemäß erscheint. Bewertet werden offensichtlicher Sexismus und
unterschwellige Angriffe ebenso wie herabwürdigende Aussagen,
klischeehafte Darstellungen oder Ignoranz gegenüber Frauen und ihren
Leistungen.

Qualität und Angebot

Das begehrte Handtaschl 2008 errang der Wirtschaftsminister (ÖVP)
dank spontaner Aussagen zur diskutierten Frauenquote in
Aufsichtsräten. Diese sei "willkürlich" und "abwertend", so
Mitterlehner, entscheidend seien Qualität und Angebot. "Schön, dass
uns ein Mann wieder mal erklärt, was gut für uns Frauen ist", so die
Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, Karin Strobl, die bezweifelt,
dass die "mittlerweile 34 Prozent Frauen, die in Norwegen durch
Quotenvorgabe in Aufsichtsräten sitzen, das als Abwertung ihrer
Qualifikation empfinden". Offenbar habe der Herr Minister noch nie
von der "Gläsernen Decke" gehört und gehe daher davon aus, dass es in
Österreich ohnehin kaum weibliche Führungskräfte gäbe, welchen "die
derzeit zu über 90 Prozent ausschließlich von herausragenden Männern
ausgeübte Tätigkeit" prinzipiell zuzutrauen sei.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Der Handtaschlträger 2008 hatte es übrigens selbst nicht leicht.
Der ÖVP-Minister musste sich einer Kampfabstimmung gegen einen
Blattmacher stellen: "Österreich" hatte die Wahl von Eva Glawischnig
als Grüne-Parteivorsitzende mit dem Covertitel bejubelt: "Schöne Eva
rettet die Grünen". Für diesen Beitrag zur Genderfrage gab es eine
Nominierung für den "Wiederholungstäter im allzu bunten Journalismus"
und knapp Platz 2 im Kampf um die Trophäe.

Nominierungen 2008

Weiters auf der Shortlist, eine "journalistisch" untertitelte
Anzeige des WIFI in der Krone: Hier "überraschte" die leicht
beschürzten "Natascha" mit WIFI-Kursbuch "alle mit dieser
intelligenten Pose." Für Michael Jeannée hatte sich die "unsägliche
Frau Minister Plassnik" im Zuge der Befreiung der Sahara-Geiseln
"blond und Plattheiten schnatternd in Szene gesetzt". "Schrill,
hysterisch und verzweifelt" sei dagegen laut orf.at
US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton im Vorwahlkampf
gewesen.

Bisherige Handtaschl-Träger

2004 gewann Wolfgang Ambros ("Menopausengeschüttelte") ex aequo
mit Kurt Bergmann ("frustrierte" Präsidentschaftskandidatinnen). 2005
gab Handballtrainer Gunnar Prokop den Rat: "Die Frau gehört in die
Kuchl, soll die Kinder erziehen und aus". 2006 erkannte der damalige
ORF-Chefredakteur Werner Mück den Anblick einer profilierten
Redakteurin als "Beleidigung für die Zuseher". 2007 zeichnete das
Netzwerk den "Zickenkrieg" als "Beispiel für Ignoranz in der Sprache"
aus.

Das Frauennetzwerk Medien

besteht seit 1999 als Forum für persönliche Kontakte und
Informationen für Frauen, die in und mit Medien arbeiten. Der
parteiunabhängige Verein mit mehr als 350 Mitgliedern organisiert
neben dem "Handtaschl", u.a. den Journalistinnen-Preis "Spitze Feder"
und die Expertinnendatenbank mit, führt Mentoringprogramme durch,
lädt zum "karriere.TALK", und betreibt eine eigene Jobbörse.

Internet: www.frauennetzwerk.at

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at .

Rückfragehinweis:
Frauennetzwerk Medien
Tel.: +43 676 391 79 45

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