• 20.11.2008, 19:30:00
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Caritas und Raiffeisen vergeben Prälat Ungar JournalistInnenpreis 08

Ausgezeichnet wurden Judith Brandner, Katrin Mackowski und Martin Staudinger

Wien (OTS) - Der begehrte Prälat Leopold Ungar
JournalistInnenpreis ging dieses Jahr in der Kategorie TV an Katrin
Mackowski (ORF, Kreuz & Quer), in der Kategorie Print an den
profil-Journalisten Martin Staudinger und in der Kategorie Hörfunk an
Judith Brandner (Ö1, Radiokolleg). Die drei Journalisten teilen sich
die von der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien zur Verfügung
gestellte Preissumme von insgesamt 15.000 Euro.

Die Jury, heuer erstmals unter dem Vorsitz von Prof. Roland
Machatschke, ehrte mit dem Preis JournalistInnen, die sich in ihrer
Arbeit um Toleranz und Verständnis im Umgang mit gesellschaftlichen
Randgruppen bemühen. Durch den Abend führte Vorjahrespreisträgerin
Barbara Stöckl, biber-Chefredakteur und Kurier-Journalist Simon
Kravagna sprach über die "fehlende Stimme von MigrantInnen in der
österreichischen Medienlandschaft". Die Preisverleihung fand heuer
erstmals im Caritas-KunstSozialRaum Brunnenpassage statt.

Preis würdigt Engagement für Menschen in Not

"Die Idee hinter diesem Preis ist die Auszeichnung von
herausragenden Journalistinnen und Journalisten, die Würdigung ihres
Engagements und ihres Einsatzes für Menschen in Not", erklärte
Caritasdirektor Dr. Michael Landau anlässlich der Preisverleihung.
Journalistinnen und Journalisten, die seriös recherchieren und
Sensibilität im Umgang mit Menschen an den Rändern der Gesellschaft
und des Lebens zeigen, werden von der Caritas der Erzdiözese Wien und
der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien bereits zum fünften Mal mit dem
Prälat Leopold Ungar Preis ausgezeichnet. 53 JournalistInnen haben
sich beworben oder wurden von ihren Redaktionen vorgeschlagen.

"Hohe Professionalität, die mehr ist, als gutes Handwerk", solle
der Prälat Leopold Ungar JournalistInnen Preis auszeichnen, so
Raiffeisen Generalanwalt Dr. Christian Konrad bei der Verleihung.
"Persönliches Engagement, Engagement in der Intensität der
Recherche, der persönlichen Vertiefung ins Thema, auch das
Engagement, sich in der Redaktionskonferenz für ein Thema
einzusetzen, das sind dabei wesentliche Faktoren", so Konrad. Er
strich auch hervor, "dass dieser JournalistInnenpreis in den
Redaktionen Mut machen soll, den Versuchungen der billigen
Schlagzeile beispielhaft zu widerstehen." Es geht darum, so Konrad,
"jenen den Rücken zu stärken, die sich für Qualität im
österreichischen Journalismus einsetzen und die Grenzen des Anstands
und der Intimsphäre respektieren."

Landau: Guter Journalismus eckt an und ist unbequem

Dabei sei klar, so Landau: "Was Medienschaffende mit ihren
seriösen und ihren zum Teil im besten Sinne des Wortes
anwaltschaftlichen Beiträgen zu sagen haben, wird nicht immer gerne
gehört". Und genau das sei das Besondere an diesem Preis, durchaus im
Sinne des Namensgebers Prälat Leopold Ungar. Auch Leopold Ungar war
vielfach "unbequem" und ist angeeckt. Auch für Konrad gehören "Mut
zur Irritation, Mut den Finger auf wunde Punkte der Gesellschaft zu
legen" zu gutem Journalismus. "Gelingt das mit der Qualität, die der
Prälat Ungar JournalistInnen Preis auszeichnet, dann ist das ein
Gewinn für uns alle", betonte der Raiffeisen Generalanwalt in seinem
Grußwort.

Katrin Mackowski wurde für die "hervorragende und einfallsreiche
Gestaltung" ihres Beitrages "Hat Gott nicht aufgepasst? Große und
kleine Überlebenskünstler im St. Anna-Kinderspital" ausgezeichnet.
Mackowski nutze die optischen und gestalterischen Möglichkeiten des
Mediums Fernsehen kreativ und oft auf überraschende Weise aus, so die
Jury. Die Wahl der ProtagonistInnen sei ausgezeichnet, die
Interviewführung sehr sensibel, so Prof. Roland Machatschke,
Vorsitzender der Jury.

Martin Staudinger erhielt den Preis für seine Reportage "Mamadou
schickt Geld" über afrikanische Auswanderer im profil. "Wie kaum ein
anderer Journalist schafft er es, das Thema Wirtschaft,
Entwicklungshilfe, Demokratisierung und Menschenrechte ohne
Betroffenheitspathos dem Leser zu vermitteln und ihm dabei
ökonomische Zusammenhänge zu erklären", so die Begründung der Jury.
Staudinger sei einer der wenigen Auslandsreporter, die ihren
Schreibtisch für längere Reisen verlassen, um sich, ganz Reporter,
ein Bild der Gesellschaft vor Ort zu machen. "Gewürdigt wird er wegen
seiner Stilsicherheit, seinem schreiberischen Können, seiner
Originalität und seinem kritischen Blick auf die Gesellschaft", so
Machatschke.

Judith Brandner wurde für ihre vierteilige Sendung
"Jugendwohlfahrt - Soziales Investment in die Zukunft" der
Ö1-Sendereihe Radiokolleg mit dem Prälat Leopold Ungar Preis
ausgezeichnet. "Judith Brandners Arbeit ist durch besondere
journalistische Sorgfalt und Sensibilität gekennzeichnet", so
Machatschke. Bei strikter Beachtung aller gesetzlichen und
medienethischen Regeln gelingen ihr Gespräche mit Betroffenen, die
sich durch hohe Authentizität auszeichnen und dabei im Spannungsfeld
zwischen Emotion und Information das Gleichgewicht halten.

Erstmals auch Annerkennungspreise vergeben

Die Jury -Andrea Puschl, Barbara Stöckl, Florian Klenk, Peter
Wesely (Raiffeisen) und Alice Uhl (Caritas Wien) - hat sich dieses
Jahr erstmals dafür entschieden, auch Anerkennungspreise zu vergeben.
In der Kategorie Print wurde Joseph Gepp (Falter) ausgezeichnet, "der
zu den großen Nachwuchshoffnungen des heimischen Journalismus zählt,
sein schreiberischer Stil und sein Reporterblick verdienen
Beachtung", so die Jury. Ein Anerkennungspreis ging auch an
Standard-Journalist Gerald John, "der zu den besten Schreibern des
heimischen Journalismus zählt".

Elisabeth Ohnemus (Ö1, Radiokolleg) wurde für die vierteilige
Sendereihe "Leben auf Pump. Ursachen und Folgen der Überschuldung"
ausgezeichnet. "Sie geht nicht nur auf die vordergründigen Ursachen
von Verschuldung ein, sondern gibt auch der wissenschaftlichen
Erforschung breiten Raum", so die Jury. Franz Zeller (Ö1,
Dimensionen) erhielt einen Anerkennungspreis in der Kategorie
Hörfunk. In der Sendung "Böses Blut. 75 Jahre
Tuskegee-Syphilis-Experiment" schildert Zeller in Gesprächen mit
Überlebenden, Angehörigen von Opfern und beteiligten Wissenschaftler
auf eindringliche Weise einen beispiellosen Skandal.

Mit dem Anerkennungspreis in der Kategorie TV wurde Brigitte Wojta
unter anderem für ihren Beitrag "Schadensfall Kind" ausgezeichnet.
Ihr kontinuierliches Engagement für soziale Anliegen im Sinne des
Prälat Leopold Ungar-Preises beeindruckte die Jury. Sabine und
Michael Ranocha "bieten gleichzeitig berührende und informative
Einblicke in Welten, zu denen nicht jeder Zugang hat, sie zeichnen
sich durch hervorragende, kreative, zum Teil ungewöhnliche und
sorgfältige Gestaltung aus". Auch Fredrik Baker wurde gemeinsam mit
Sandra Fasolt für den Beitrag "Homosexuell und dennoch Christ" (ORF,
Kreuz & Quer) mit dem Anerkennungspreis in der Kategorie TV
ausgezeichnet. Der Bericht kratze massiv an Vorurteilen und stelle
festgefahrene Haltungen der Kirche in Frage, so die Begründung der
Jury.

Der Medienpreis ist für die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien ein
besonders wichtiger Teil der Partnerschaft mit der Caritas der
Erzdiözese Wien, die auch in der Unterstützung des Mobilen Hospiz
Teams oder in der Kardinal Franz König Patenschaft für die Gruft
ihren Ausdruck findet.

Rückfragehinweis:
Mag.a Alice Uhl
Caritas der Erzdiözese Wien
Tel.: (++43-1) 87812 - 222 od. 0664/8482505
mailto:auhl@caritas-wien.at
http://www.caritas-wien.at

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