Frauenministerin Silhavy: "Teilzeit für Frauen oft existenzbedrohend"
"Mangel an qualifizierten Teilzeit-Arbeitsplätzen"
Wien (OTS) - "Die heute veröffentlichte Studie zur Teilzeitbeschäftigung zeigt zwar, wie häufig diese Form der prekären/atypischen Beschäftigung gerade bei Frauen ist, nicht erwähnt aber wird, das nicht alle Frauen freiwillig Teilzeit arbeiten. Oft hat diese Form der Beschäftigung auch existenzbedrohende Auswirkungen. Aus diesem Grund habe ich eine Studie in Auftrag gegeben, mit der die Qualität von Teilzeitarbeitsplätzen in Österreich untersucht wird. Gleichzeitig evaluiert diese Studie, welchen Beitrag hochwertige Teilzeitarbeit zur Gleichstellung von Frauen und Männern liefert. Weiters werden auch positive Beispiele untersucht", betonte Frauenministerin Silhavy in einer Reaktion auf die publizierte Studie.
Als Ergebnis der Studie wird präsentiert, dass die meisten Teilzeitbeschäftigten mit dieser Erwerbstätigkeit ein Einkommen erzielen, dass sie von PartnerInnen, die das Haupteinkommen eines Haushalts erzielen, abhängig macht. Gleichzeitig werden mit Berufung auf diese Studie mehr Teilzeitarbeitsplätze in Österreich gefordert.
"Damit sollen Frauen wieder zu Zuverdienerinnen degradiert und aus einer existenzsicherenden Erwerbstätigkeit in die Prekarität gedrängt werden. Es wird die Vorstellung verbreitet, eine Wiedereinsteigerin kann in ihrem Wunschberuf und mit ihren Fertigkeiten zuerst in Teilzeit anfangen und dann später die Arbeitszeit erweitern bis hin zur Vollzeit. Die Realität ist aber nicht so", sagte die Frauenministerin.
Die Reduzierung der Arbeitszeit sei vielfach nicht nur mit einer Reduzierung des Einkommens sondern auch mit Degradierungen und Dequalifizierungen verbunden.
Die Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten sind so, dass sie die Karrierechancen von Frauen im Moment und zukünftig stark schmälern. Es werde in der Studie von qualifizierter Teilzeit geredet, aber mit keinem Wort gesagt, was darunter verstanden wird.
"Auch das Vorhandensein von ausreichenden, passenden, guten Kinderbetreuungsangeboten für alle mit Versorgungspflichten ist ein Kriterium. Neben dem Ausbau an qualitativ hochwertiger, leistbarer und mit einer Vollzeiterwerbstätigkeit vereinbarer Kinderbetreuung ist es auch notwendig, sich intensiver mit qualifizierter Teilzeit als Teil eines Lebensarbeitszeitmodells auseinanderzusetzen. Jedenfalls muss gewährleistet sein, dass Teilzeitarbeit nicht zu einer Sackgasse im Berufsleben von Frauen führt", so Silhavy.
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