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Französische Atombehörde stoppt Bau des AKW Flamanville

Greenpeace: Das "Flaggschiff der Atomrenaissance" erweist sich als Pannen-Kraftwerk

Wien/Paris (OTS) - Wie Greenpeace soeben erfahren hat, veranlasste die französische Atombehörde ASN heute einen Baustopp für die Arbeiten am AKW Flamanville. Dort sollte ein so genannter EPR-Reaktor (European Pressurised Reaktor) errichtet werden, doch schon beim Bau selbst sind inzwischen zu viele gravierende Probleme aufgetreten.

Der Reaktor in Flamanville wäre der zweite EPR-Reaktor gewesen, der in Europa gebaut werden sollte. Auch beim Schwesternkraftwerk Olkiluoto in Finnland sind während der zwei Jahre Bauzeit zahlreiche Probleme zu bewältigen gewesen. Die Verzögerung nach drei Jahren Bauzeit beträgt mittlerweile schon zwei Jahre, und die Zusatzkosten werden derzeit auf bis zu 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Siemens drohte durch die Beteiligung am Bau sogar in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten, nachdem der Aktienkurs bereits um 25 Prozent gefallen war.

Das französische Unternehmen Areva hat für den gleichen Reaktor-Typ in Flamanville deutliche Verbesserungen versprochen, und dieses Atomkraftwerk als Flaggschiff einer neuen AKW-Generation angekündigt. Wie sich nun aber herausstellte, wurde da wohl um einiges zuviel versprochen. Bereits im Dezember letzten Jahres wies die französische Atombehörde auf eklatante Mängel hin: So gab es Risse im Beton-Fundament, und ein Viertel der Schweißnähte im Reaktor-Sockel wiesen gravierende Fehler auf. Dennoch wurde weitergebaut, bis die Behörde nun einen Baustopp verhängt hat.

"Wir begrüßen diese Entscheidung", kommentiert der Energie-Experte von Greenpeace CEE, DI Jurrien Westerhof, das vorläufige Bau-Ende. "Das Kernstück der von der Nuklear-Lobby herbeigesehnten Atomrenaissance erweist sich als desaströser Pannenreaktor. Atomenergie hat einfach keine Zukunft, wie jetzt in Flamanville einmal mehr verdeutlicht wurde. Der Bau von Atomreaktoren muss endlich beendet werden, damit all das dafür erforderliche Geld in die weitaus zukunftsfähigeren Erneuerbaren Energien investiert werden kann", so Westerhofs Forderung.

Rückfragen & Kontakt:

DI Jurrien Westerhof
Greenpeace CEE
Tel.: 0664-6126701

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